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Anlegerschützer warnen vor Dominoeffekt bei "Grexit"

Archivmeldung vom 12.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat davor gewarnt, die Risiken eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone, den sogenannten "Grexit", zu unterschätzen: "Es ist durchaus möglich, dass durch einen Euro-Austritt andere Euro-Länder in Schwierigkeiten kommen könnten, indem die Finanzmarktteilnehmer auf ein Ausscheiden eines weitere Landes, zum Beispiel Portugal, `wetten`", sagte SdK-Vorstandsmitglied Daniel Bauer dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe).

"Das könnte dann zur Folge haben, dass indirekt doch größere Risiken für die deutsche Wirtschaft bestehen." Allerdings sagte Bauer auch, dass mittlerweile genügend Rettungsinstrumente durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Euro-Staaten geschaffen worden seien, wodurch das Risiko wohl "überschaubar" sei. Größere "direkte" Grexit-Risiken für die deutsche Wirtschaft und deutsche Unternehmen sieht Bauer nicht. "Die angeblich großen Risiken gab es jedoch wohl auch 2012 nicht, zumindest keine direkten Risiken", sagte er. "Anders kann es jedoch aussehen, wenn man die indirekten Risiken betrachtet."

Griechenland: SPD und Grüne für modifiziertes Hilfsprogramm

In den Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen gibt es eine hohe Bereitschaft, der möglichen Verlängerung und Modifizierung des bestehenden Hilfsprogramms für Griechenland zuzustimmen. "Ich stehe einem verlängerten, modifizierten Hilfsprogramm für Griechenland aufgeschlossen gegenüber", sagte SPD-Fraktionsvize Axel Schäfer der "Rheinischen Post". 

"Sie können davon ausgehen, dass meine Haltung auch die Mehrheitsmeinung in der SPD ist", so Schäfer. Auch die Grünen zeigten sich aufgeschlossen: "Es ist richtig und sinnvoll, dass Griechenland mehr Zeit bekommt", sagte Grünen-Haushaltssprecher Sven-Christian Kindler der Zeitung. Die Vize-Chefin der Linksfraktion Sahra Wagenknecht blieb dagegen noch vage, was das mögliche Abstimmungsverhalten ihrer Fraktion betrifft.

"Die Linksfraktion wird keinem neuen Rettungspaket für Griechenland zustimmen, wenn mit den damit verbundenen Vereinbarungen das Kürzungsdiktat fortgesetzt wird", sagte Wagenknecht der "Rheinischen Post". Griechenland hatte die Verlängerung des bestehenden Hilfsprogramms zwar bisher abgelehnt. Allerdings zeichnet sich ab, dass ein Kompromiss nur auf der Basis dieses Programms möglich ist. Die Euro-Gruppe ist bereit, Änderungswünsche Griechenlands an dem bestehenden Programm teilweise zu akzeptieren.

Merkel hält Kompromiss mit Griechenland für möglich

Bundeskanzlerin Angela Merkel hält eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland für möglich: Europa sei immer darauf ausgerichtet, einen Kompromiss zu finden, sagte Merkel am Donnerstag vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. "Kompromisse geht man dann ein, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen. Und Deutschland ist dazu bereit", so die Bundeskanzlerin. "

Allerdings muss man auch sagen, dass Europas Glaubwürdigkeit natürlich auch darauf beruht, dass wir Regeln einhalten und dass wir verlässlich zueinander sind." Der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte sich vor dem Beginn des Gipfels "sehr zuversichtlich" gezeigt, dass eine gemeinsame Lösung gefunden werden könne.

Zeitung: EZB erhöht Notkredit-Rahmen für griechische Banken

Der Rat der Europäischen Zentralbank hat den Rahmen für Not-Liquiditätshilfen (Ela) laut eines Berichts der F.A.Z. um rund fünf Milliarden Euro auf rund 65 Milliarden Euro erhöht. Der Beschluss wurde in einer Telefonkonferenz am Donnerstag gefällt, schreibt die F.A.Z. Hintergrund sei die angespannte Lage der griechischen Banken, die zunehmend unter Mittelabflüssen in Milliardenhöhe leiden.

In der griechischen Presse ist die Rede davon, dass nun wöchentlich fünf Milliarden Euro abgezogen würden. Da sich die Banken kaum noch am Interbankenmarkt frisches Geld beschaffen können, sind sie auf die Ela-Hilfen der Athener Zentralbank angewiesen, schreibt die F.A.Z. weiter. Erst in der vergangenen Woche hatte der EZB-Rat beschlossen, keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten zu akzeptieren. Im Gegenzug wurde der Ela-Rahmen für Griechenland auf knapp 60 Milliarden Euro erhöht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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