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Russland errneuert seinen Hubschrauberpark

Archivmeldung vom 08.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Angriffshubschrauber Ka-52 Bild: aviasalon.com - Stimme Russlands
Angriffshubschrauber Ka-52 Bild: aviasalon.com - Stimme Russlands

Bis Ende 2013 wird der Militärbezirk Ost mehr als 30 Angriffshubschrauber Ka-52 und Militärtransporthubschrauber Mi-8AMTSch bekommen. Die Lieferung der Technik wird im Rahmen des staatlichen Rüstungsprogramms für die Jahre 2011 – 2020 erfolgen, berichtet Ilja Kramnik bei Radio "Stimme Russlands".

Weiter heißt es dort: "Seit 2011 hat der Militärbezrk Ost rd. 40 neue Hubschrauber Ka-52, Mi-8AMTSca und Mi-26 erhalten. Insgesamt erneuern sich die Armeefliegerkräfte schneller als jede andere Waffengattung, und es ist offensichtlich, dass das staatliche Rüstungsprogramm in diesem Teil voll erfüllt sein wird.

Pausenloses Wachstum

Die Produktion von Hubschraubern für Russlands Streitkräfte wächst in den letzten acht Jahren ununterbrochen. In der ersten Hälfte der 2000er Jahre wurden einige Helikopter im Jahr geliefert, aber 2007 erhielten die Militärs 20 Hubschrauber, 2010 waren es 59 und im vorigen Jahr über 120, darunter rd. 40 Angriffshubschrauber Mi-28, Mi-35 und Ka-52.

Das geltende staatliche Rüstungsprogramm sieht die Lieferung von mehr als 1000 Hubschraubern im laufenden Jahrzehnt, und das Tempo der Produktion für die Bedürfnisse des Verteidigungsministeriums von 120 und mehr Maschinen im Jahr erlaubt es durchaus, diesen Kennwert zu erreichen.

Insgesamt wird die Zahl der Hubschrauber, einschließlich der in den vergangenen Jahren generalrenovierten Maschinen, im Bestand der Streitkräfte über 1500 Einheiten betragen, was unter den gegenwärtigen Bedingungen alles in allem genügend ist.

Der Akzent wird hierbei sowohl auf vervollkommnete Varianten der seit langem gemeisterten Maschinen vom Typ Mi-8, Mi-35 (modernisierte Mi-24), Mi-26 als auch auf neue Muster wie Mi-28, Ka-52, "Ansat", Ka-226 gesetzt.

Für die Russische Armee mit potentiellen Kriegsschauplätzen wie dem Kaukasus und Mittelasien sind Hubschrauber von besonderer Bedeutung: Ohne einen ausreichend zahlreichen Hubschrauberpark und ausgebildete Flieger ist die Kampfführung unter diesen Bedingungen unmöglich, und die Beachtung, die die militärische Führung dieser Art Technik schenkt, ist durchaus zu erklären. Deshalb werden die Hubschrauber neben ihrer Kampfbestimmung aktiv benutzt, um die tagtägliche Tätigkeit aller Arten der Streitkräfte zu sichern: von Bodentruppen bis zu den strategischen Raketentruppen, ganz zu schweigen von Grenztruppen, den Truppen des Katastrophenschutz-, des Innenministeriums und anderen Strukturen.

Ziviler Markt als Stütze

Eine beständige Steigerung der Produktion von Hubschraubertechnik wäre ohne die Basis unmöglich gewesen, die dank der ständigen Arbeit des Zweiges für den zivilen Markt und den Export sowohl von militärischen als auch von "zivilen" Maschinen erhalten worden ist.

Mitte der 2000-er Jahre machte der Staatliche Verteidigungsauftrag lediglich zehn bis zwölf Prozent der gesamten Hubschrauberproduktion aus, und ohne andere Abnehmer hätte der Zweig keine Überlebenschancen gehabt. Heute erhält Russlands Verteidigungsministerium etwa 40 Prozent der gesamten Produktion von Hubschraubern in Russland, aber auch die Erzeugung selbst, die dicht an den Kennwert von 300 Maschinen im Jahr herankommt, ist in den letzten acht Jahren auf das 3,5fache gestiegen.

Die Orientierung auf den zivilen, überhaupt den Außenmarkt sichert sowohl die Erhöhung des Absatzes als auch die Stimuli zur Vervollkommnung: Das ständige Aufkommen neuer Modifikationen und Typen zwingt zur Ausarbeitung eigener Neuheiten. Bisher verkauft Russland erfolgreich vervollkommnete sowjetische Maschinen, aber in den nächsten zehn Jahren muss eine ganze Reihe von neuen Modellen angeboten werden, wenn wir unsere Stellungen nicht räumen wollen.

Zu ihrer Erweiterung muss Russland die Erzeugnisnomenklatur der im Bau befindlichen Hubschraubertechnik erweitern. Gegenwärtig gibt es zumindest ernsthafte Lücken in der Klasse der leichten Hubschrauber sowie der schweren Maschinen, die die Nische zwischen der mittelschweren Mi-8 und der superschweren Mi-26 füllen könnten.

Fehlerverbesserung

Einer der ernstesten Mängel der sowjetischen Verteidigungsindustrie war, dass in mehreren Kategorien parallel produzierte Typen der Technik derselben Bestimmung und mit ähnlichen taktisch-technischen Eigenschaften bestanden. Die Unterschiede in den Typen komplizierten beträchtlich die Bedienung und Meisterung der Technik, und die gleichzeitige Produktion von drei Typen der Standardpanzer – T-64, T-72 und T-80 – bildete die Spitze eines solchen Herangehens.

In dieser Frage konnte dennoch Ordnung geschaffen werden, dazu beließ man die T-72 als die wichtigste Maschine und ihre Weiterentwicklung T-90 in der Bewaffnung, während alles Übrige allmählich aus der Bewaffnung genommen wurde. Die Vielfalt der Kampfhubschrauber dagegen wuchs stürmisch. Von der Mi-24 ("Alligator"), die in diversen Varianten der einzige Kampfhubschrauber der UdSSR war, ist Russland heute zur gleichzeitigen Produktion der Mi-35 (vervollkommnete Mi-24) sowie der Mi-28 und der Ka-52 übergegangen. Diese Helikopter sind in vieler Hinsicht unifiziert, insbesondere in Bezug auf die Triebwerksanlage, doch die gleichzeitige Produktion von drei Hubschraubertypen, die eher von dem Wunsch diktiert ist, die Industrie zu unterstützen, wirkt sich auf die Kampffähigkeit der Armeefliegerkräfte nicht sehr gut aus.

Eine radikale Entscheidung, etwa die Reduzierung aller Typen außer einer einzigen, ist ebenfalls nicht nötig. Die Mi-28 und die Ka-52 können sich in der Bewaffnung durchaus gleichzeitig miteinander "vertragen", wenn man sich an die anfänglichen Pläne der Rollenverteilung dieser Maschinen erinnert: die Mi-28 als der wichtigste, ja man könnte sagen der Linien-Helikopter der Armeefliegerkräfte und die Ka-52 zur Unterstützung von Spezialeinheiten und als Angriffshubschrauber zur See, bestimmt für die Unterstützung von Verbänden der Marineinfanterie sowohl zu Lande als auch vom Deck der universalen Landungsschiffe aus.

Den Bau der Mi-35-Maschinen könnte hierbei auf eine relativ geringe Zahl beschränkt werden, die reicht, um die Einheiten in den Fliegerschulen und den Gefechtsausbildungszentren zu komplettieren. Ihre Nähe an die Mi-24 und die moderne Ausrüstung machen aus diesem Helikopter eine ideale "Übergangsvariante" für die Umschulung, soweit es sich um die modernen Mi-28-Maschinen handelt."

Quelle: Text Ilja Kramnik - „Stimme Russlands"

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