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Vulkanausbruch: Interview mit TUIfly Pilot Jörn Mahringer

Archivmeldung vom 17.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
TUIfly Pilot Jörn Mahringer
TUIfly Pilot Jörn Mahringer

Der TUIfly Pilot Jörn Mahringer beantwortet in einem Interview Fragen zu der möglichen Gefahr und der aktuellen Situation die durch die Aschewolke aus Island besteht. Ergänzend dazu erläutert TUI Chefreiseleiter Günther Wiesner die aktuelle Situation der festsitzenden Urlauber auf Mallorca.

Frage: Die Aschewolke befindet sich auf einer Höhe von 6 bis 11 km. Warum kann man eigentlich nicht unter der Wolke fliegen?

Jörn Mahringer: Die Luftdichte nimmt mit zunehmender Flughöhe ab. Auf einer geringeren Flughöhe von z.B. 4 bis 5 km ist der Luftwiderstand so enorm, dass die Treibstoffkapazität in den Tragflächen für die Durchführung eines Fluges nicht ausreicht. Überflüge in einer Höhe von ca. 12 km über Deutschland sind dagegen seit Freitagabend seitens der Deutschen Flugsicherung wieder erlaubt.

Frage: Warum ist es so gefährlich durch eine Aschewolke zu fliegen?

Mahringer: Eine Auswirkung ist der sogenannte "Sandstrahleffekt". Beim Auftreffen der Aschepartikel auf das Flugzeug wird dieses wie beim Sandstrahlen angeschliffen. Das kann dazu führen, dass die Cockpitscheiben "erblinden". Somit ist eine freie Sicht, die zu einer sicheren Landung notwendig ist, unmöglich. Als zweiter Effekt kann sich die Asche im Triebwerk absetzen, dort festbrennen und somit die Strömung verändern, was zum Ausfall des Triebwerks führen kann. Weiterhin kann die Asche die Messsonden zur Höhen- und Geschwindigkeitsermittlung verstopfen.

Frage: Wie schnell ist TUIfly nach Aufhebung der Flughafensperrung wieder einsatzbereit?

Mahringer: Wir stehen im direkten Kontakt mit der Deutschen Flugsicherung und bekommen neueste Informationen vom Deutschen Wetterdienst. Wenn die Lage sich entspannen sollte und die Sperrung für die deutschen sowie für die Flughäfen in den Reiseländern aufgehoben wird, können wir nach einer Vorlaufzeit von ca. zwei Stunden (inklusive Check-In der Gäste) starten. Unsere Crews, Cockpit und Kabine stehen jederzeit auf Abruf bereit.

TUI Chefreiseleiter Günther Wiesner zur Situation auf Mallorca

Frage: Wie viele Gäste sitzen derzeit auf Mallorca fest und wo befinden sie sich?

Günther Wiesner: Wir haben derzeit etwa 2.800 Pauschalreisegäste auf der Insel. Sie halten sich in ihren Urlaubshotels auf und warten dort auf ihre Rückreise.

Frage: Das heißt, die Situation am Flughafen in Palma ist ruhig?

Wiesner: Richtig. Wir haben unsere Gäste mit heutiger Abreise rechtzeitig über die Absage der Flüge informiert, so dass niemand unnötig zum Flughafen anreisen musste. Gestern war die Situation zunächst nicht ganz so klar. Wir haben die 500 Gäste, die bereits am Flughafen auf ihre Rückreise warteten, später in verschiede-nen umliegenden Stadthotels untergebracht.

Frage: Wie ist die Stimmung vor Ort, nachdem die Gäste erfahren haben, dass alle Flugreisen vorerst bis Sonntag um 10 Uhr abgesagt werden?

Wiesner: Insgesamt betrachtet ruhig und verständnisvoll. Natürlich gibt es Nachfra-gen zum weiteren Vorgehen. Wir sind ständig mit unseren Gästen in Kontakt und bemühen uns derzeit intensiv um alternative Rückreisemöglichkeiten für alle fest sitzenden Urlauber.

Frage: Wer übernimmt die Kosten, die durch die ungeplante Verlängerung entstehen?

Wiesner: Soeben wurde entschieden, dass TUI aus Kulanzgründen zunächst einmal die Hotelkosten auch für die weitere Nacht von Samstag auf Sonntag übernimmt.

Quelle: TUI Deutschland GmbH

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