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Pakistanische Taliban fahren nach Syrien

Archivmeldung vom 15.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Taliban in Herat (2001)
Taliban in Herat (2001)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wegen drastisch zunehmender Terror-Gefahr haben die USA im August beschlossen, ihre diplomatische Vertretung im pakistanischen Lahore zu schließen, dass berichtet Wadim Fersowitsch bei Radio "Stimme Russlands". Was interessant ist, verlassen nicht nur US-Diplomaten, sondern anscheinend auch viele Extremisten das Land. Die Agentur AP meldete unter Berufung auf pakistanische Geheimdienstler, al-Qaida-Kämpfer aus Nahost-Ländern seien der Meinung, dass man sie jetzt mehr in Syrien brauche. Und pakistanische Taliban sähen sich wegen der geheimdienstlichen Überwachung nicht mehr in der Lage, in ihrem Heimatland frei zu agieren.

Fersowitsch weiter: "Die Regierung in Islamabad dementiert allerdings diese Auswanderung von Extremisten. Syrische Rebellen erklären ihrerseits, sie hätten nur wenig Gäste aus Afghanistan und Pakistan. Trotzdem behaupten die Taliban, 70 Kämpfer seien seit zwei Monaten nach Syrien aufgebrochen. 40 weitere warten angeblich auf die Gelegenheit. Im Januar sei sogar ein Stützpunkt eigens für sie eingerichtet worden, denn sie zögen vor, autonom zu kämpfen, hieß es.

Es gibt verschiedene Wege, um Pakistan zu verlassen – etwa mit einem Motorboot nach Sri Oman oder auf dem Luftweg nach Sri Lanka, Bangladesch, in den Sudan oder in die Vereinigten Arabischen Emirate. In diesen Ländern kann bzw. will man offenbar vorerst nicht mit falschen Pässen verdächtiger Reisender klarkommen. Der Jemen wird als Transitland für eine Syrien-Reise nicht erwähnt. Das ist wohl ein Beleg dafür, dass der Kampf gegen die al-Qaida im Jemen wirklich hart ist und die Terroristen sich dort inzwischen nicht wohl fühlen.

Nach dem Tod ihres Botschafters in Libyen nehmen die USA Hinweise auf mögliche Terroranschläge ernst. Jemenitische Geheimdienste verhindern aber ziemlich effizient Attacken dortiger Revoluzzer und gehen auch gegen ausländische Extremisten gnadenlos vor. Nach der Schließung einiger Botschaften im Jemen erklärten die dortigen Behörden zu Recht, diese Reaktion des Westens auf abgehörte Telefongespräche sei Wasser auf die Mühlen der Terroristen. In der Tat: Wozu brauchen Extremisten überhaupt Anschläge, wenn man die Ausländer mit Telefondrohungen verjagen kann?

Doch Extremisten haben noch Reiseziele, wo man sie offenbar nicht nur duldet, sondern auch für sie „ausgezeichnet sorgt“, wie ein Kämpfer sagte. Einst hat man den Sudan nur mit Mühe dazu gezwungen, Osama bin Laden auszuliefern – nun kommen manche pakistanischen Taliban mit ihren Familien in dieses afrikanische Land. Dort können ihre Verwandten abwarten, bis die Taliban mit dem Krieg in Syrien fertig sind.

Im Jahr 2009 hat die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton über Washingtons neue Strategie in Bezug auf den Sudan informiert. Es ging um Garantien dafür, dass das afrikanische Land internationalen Terroristen keine Zuflucht gewährt. Ende 2012 zählte nur noch die Hamas zu den Terror-Organisationen, die im Sudan in Schutz genommen wurden. Wie es damals schien, wird der „terroristische Urlaubsort“ bald aufgehoben. Doch wir schreiben inzwischen das Jahr 2013 – und der Sudan steht nach wie vor auf der Liste der Terror-Unterstützer. Die alten Medienberichte, wonach die al-Qaida und die Taliban im Jahr 2002 massiv Gold in den Sudan geschmuggelt hätten, sehen vor diesem Hintergrund nicht unbedingt als Zeitungsente aus. Es ist nicht auszuschließen, dass die al-Qaida ihre einflussreichen Gönner nach wie vor finanziell anlockt.

Wären die Taliban in Syrien eine reale Gefahr? Ich sprach kürzlich mit einem US-amerikanischen Veteran des Irak- und des Afghanistan-Krieges. Er sagte, die Taliban seien zwar besser organisiert und diszipliniert als ihre arabischen Mitstreiter. Weder die einen noch die anderen seien jedoch in der Lage, eine reguläre Armee zu besiegen. Dafür seien die Taliban bekannte Spitzenreiter in Sachen Minenkrieg gegen Zivilisten, hieß es. Man sollte sie lieber nicht nach Syrien lassen. Sobald das weltweite Anti-Terror-Netzwerk aber Lücken hat, wird der „Terror-Tourismus“ weiter gehen und Todesopfer unter unschuldigen Menschen fordern."

Quelle: Text Wadim Fersowitsch - „Stimme Russlands"

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