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Angriff des Rechten Sektors an EU-Grenze: Poroschenko beruft Militärkabinett ein

Archivmeldung vom 13.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Petro Poroschenko
Petro Poroschenko

Foto: Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons - cc-by-sa-3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem Angriff schwer bewaffneter Rechtsextremisten im Westen des Landes beruft der ukrainische Präsident Petro Poroschenko das Militärkabinett des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats in Kiew ein. Laut einer Meldung des russischen online Magazins "Sputnik", sind die schwerbewaffneten Mitglieder des „Rechtens Sektors“, die sich am Samstag im westukrainischen Mukatschewe Gefechte mit den Sicherheitskräften geliefert haben, nach Angaben der Führung dieser Nationalistenorganisation in die Berge geflohen.

Das online Magazins "Sputnik" meldete dazu am Montag: "Nach dem Gefecht verschanzten sich die Angreifer in einem Dorf, zogen sich dann in einen Waldstreifen zurück. Die Sicherheitskräfte sperrten die Gegend ab und forderten die Bewaffneten zur Kapitulation auf. Die Extremisten erklärten sich nur dann bereit, ihre Waffen niederzulegen, wenn der Anführer des Rechten Sektors, Dmitri Jarosch, ihnen das befehlen würde."

Jarosch verhandelte am Sonntagabend mit Staatspräsident Poroschenko über eine Lösung. Davor forderte er eine Absetzung von Innenminister Arseni Awakow und der gesamten Polizeileitung in Transkarpatien. Landesweit gingen unterdessen zahlreiche Anhänger der ultranationalistischen Organisation aus Protest auf die Straße."

Zuvor hieß es am Sonntag in einer Meldung: "„Die Jungs sind schon hoch in den Bergen“, sagte Andrej Tarassenko, Stellvertreter des Anführers des "Rechten Sektors" Dmitri Jarosch, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. „Ich weiß nicht, wie viele sie sind. Wir haben momentan keine Verbindung.“ Den letzten Funkkontakt habe es in der Nacht gegeben.

Laut Tarassenko verhandelt der Chef des „Rechten Sektors“ Jarosch mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und Geheimdienstchef Wassili Grizak über eine Lösung. Nach Angaben des Sprechers hatten die Mukatschewe-Schützen ihre Waffen im Donezbecken „erbeutet“. „Das sind ihre persönlichen Waffen. Die Jungs haben sie im Konfliktgebiet erbeutet.“

In der nun von Poroschenko einberufenen Sondersitzung ist die Situation in Mukatschewe (Transkarpatien) nach dem Gefecht zwischen dem Rechten Sektor und den Sicherheitskräften das Hauptthema, wie Poroschenkos Sprecher Swjatoslaw Zegolko mitteilte. Das Militärkabinett ist ein Arbeitsorgan des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates.

Am vergangenen Samstag haben sich schwer bewaffnete Kämpfer des „Rechten Sektors“ im westukrainischen Mukatschewe Gefechte mit den dortigen Sicherheitskräften geliefert. Bei den Schusswechseln wurden mindestens ein Zivilist und zwei Angehörige des „Rechten Sektors“ getötet. Zudem gab es bis zu 14 Verletzte.

Durch das Feuer aus Maschinengewehren und Panzerfäusten zerstörten die Nationalisten drei Polizeiwagen, setzten einen Polizeiposten und eine Tankstelle in Brand. Die Stadt, die rund 30 km von der EU-Grenze entfernt ist, musste zum Teil evakuiert werden. Nach dem Gefecht verbarrikadierten sie sich die Ultras im nahe liegenden Dorf Lawki. Die Sicherheitskräfte sperrten die Gegend ab und forderten die Extremisten zur Kapitulation auf."

Das ukrainische Militär verlegte Schützenpanzer in die Region.

Rechter Sektor stellte vor Kiew eigene Checkpoints auf

Zuvor hatte der „Rechte Sektor“ nach den Kämpfen mit den Sicherheitskräften im westukrainischen Mukatschewe  mit einem Feldzug nach Kiew gedroht.

Bei Sputnik hieß es am gestrigen Sonntagmittag dazu: "Auf der Autostraße zwischen Schitomir und Kiew ist bereits ein Sperrposten aufgestellt worden“, berichtete Alexej Byk, Sprecher des 13. Bataillons des „Rechten Sektors“, am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Kiew. Der Pressesprecher der Nationalistenorganisation Artjom Skoropadski bestätigte, dass solche Sperrposten bei Bedarf auch auf anderen Straßen entstehen würden. „Nicht nur vor Kiew, sondern auch in anderen Orten, damit die Polizei nicht durchkommt, weder nach Transkarpatien noch nach Kiew.“

Der Sprecher schloss nicht aus, dass die Radikalen im Notfall ihre Bataillone nach Kiew schicken würden. Landesweit hat der „Rechte Sektor“ nach eigenen Angaben zwei Dutzend Bataillone. Nur zwei von ihnen seien im ostukrainischen Industriegebiet Donezk in Einsatz, sagte Skoropadski. Die anderen befänden sich auf Trainingslagern in anderen Regionen als Reserve.

„Wir können die Menschen nicht von der Front abziehen. Aber wir können diese Reservebataillons, die jetzt üben, um Hilfe bitten“, sagte der Sprecher des „Rechten Sektors“. „Wenn nötig ist, schicken wir diese Reservebataillons zum Präsidialamt oder zum Innenministerium.“

Nach dem bewaffneten Angriff der ultranationalistischen Organisation „Rechten Sektor“ auf die westukrainische Stadt Mukatschewe sieht der Kiewer Sonderbotschafter Dmitri Kuleba die monatelangen Bemühungen um einen visafreien Reiseverkehr mit der Europäischen Union durchkreuzt.

Die Schläger des „Rechten Sektors“ hatten bei den Krawallen auf dem Kiewer Protestplatz Maidan, die im Februar 2014 zum Sturz des Präsidenten Viktor Janukowitsch führten, eine große Rolle gespielt. Seit dem Umsturz kämpfen die Nationalisten auf der Seite der regulären Armee gegen die Regierungsgegner im Osten der Ukraine. Im April dieses Jahres teilte die Regierung in Kiew mit, dass die Schläger des „Rechten Sektors“ bei der ukrainischen Armee als Vertragssoldaten beschäftigt würden. Nationalistenchef Dmitri Jarosch wurde zum Berater des ukrainischen Generalstabschefs.

In Russland ist der "Rechte Sektor" als Terrororganisation verboten; der Anführer Jarosch steht wegen Terrorverdacht auf Fahndungsliste."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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