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Wie der Mali-Krieg mit Gaddafi-Sturz zusammenhängt

Archivmeldung vom 02.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Französische Truppen in Bamako (18. Januar 2013)
Französische Truppen in Bamako (18. Januar 2013)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Während die Franzosen neue Erfolge im Kampf gegen die Militanten in Mali melden, klärt eine russische Expertin über Frankreichs Interessen im afrikanischen Land auf und betrachtet den Gaddafi-Sturz als wichtigen Hintergrund der derzeitigen Kämpfe.

Auf der Webseite von Radio "Stimme Russlands" heißt es hierzu: "Die russische Agentur Itar-Tass bezeichnete am Dienstag die jüngsten Geschehnisse in Mali als „weiteren taktischen Erfolg“ der Regierungsarmee und der französischen Kampftruppe. Sie eroberten die Stadt Timbuktu zurück, die seit Frühjahr 2012 von radikalen Gruppen kontrolliert worden war.

Wie es hieß, nahmen Heereseinheiten und Fallschirmjäger am französisch-malischen Einsatz teil. Die Stadt sei „ohne Schüsse und Widerstand“ eingenommen worden, weil die Islamisten den Kampf nicht gewagt und sich zurückgezogen hätten. Dabei hätten sie die Stromversorgung und die Telefonverbindung außer Stand gesetzt.

Itar-Tass zitierte den französischen Präsidenten Francois Hollande mit den Worten: „Wir gewinnen diese Schlacht. Ich meine damit sowohl die malische Armee als auch alle afrikanischen Staaten, die Frankreich unterstützen“.

Hollande betonte, die französische Truppe bleibe nach dem Ende der Kämpfe nicht in Mali: „Dieser Einsatz findet auf dringende Bitte des malischen Präsidenten statt und entspricht der UN-Charta“. Eine „nachhaltige Stabilität“ in Mali müsse von afrikanischen Soldaten gesichert werden und Frankreich wolle nur den Weg dazu ebnen, so Hollande.

Uran und Gold

Die russische Wochenzeitung „WPK“ beschäftigt sich in ihrer jüngsten Ausgabe mit der Frage, ob Frankreich doch seine eigenen Interessen in Mali verteidigt. Die Orientalistin Marina Sapronowa schreibt: „Gibt es diese Interessen? Wahrscheinlich ja, wenn man ziemlich große malische Rohstoffvorkommen berücksichtigt, darunter Uran. In Bezug auf Gold-Vorräte gehört Mali zu den Spitzenreitern in Afrika. In Mali gibt es zwar vorerst keine Uran-Förderung, es gibt sie jedoch im Nachbarland Niger, das für die französische Atomindustrie maßgeblich wichtig ist. In Niger leben auch die Tuareg. Deshalb kämpft die Regierung in Paris auch gegen eine Destabilisierung in Niger, indem sie gegen die Islamisten in Mali vorgeht“.

Die Afrikanische Union und die westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS seien bereit, Frankreich mit jeweils 3.000 zu helfen. Selbst diese Unterstützung werde jedoch kaum ermöglichen, die islamischen Gruppen, die sich in der Wüste zu Hause fühlen, schnell zu bekämpfen. Der Militäreinsatz könne zu einem erschöpfenden Dauerkrieg mutieren.

„Europas kurzsichtige Politik“

Wo liegen die Wurzeln des Konflikts in Mali? Laut Sapronowa hat der Sturz von Muammar Gaddafi in Libyen eine maßgebliche Rolle gespielt: „Nach dem gescheiterten Tuareg-Aufstand im Zeitraum zwischen 2007 und 2009 kam ein wesentlicher Teil der Aufständischen nach Libyen, viele von ihnen waren in Gaddafis Armee“. Gaddafi habe diese Menschen in Schutz genommen, aber auch deren Loyalität gegenüber der Regierung in Bamako gesichert. Nach Gaddafis Sturz seien sie nach Mali zurückgekehrt und in den Kampf gegen die Regierung eingestiegen.

Der Gaddafi-Sturz gehe auf die „kurzsichtige Politik europäischer Staaten“ zurück und sei auf eine „intensive Islamisierung“ mancher Gebiete in Afrika hinausgelaufen. „Länder wie Mali sind geografisch bequem, um neue Trainingslager für Terroristen einzurichten und dieses Übel auf die ganze Region auszuweiten. Die in Mali aktive Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika hat inzwischen mi Anschlägen in Frankreich gedroht“, so Sapronowa in ihrem Beitrag für die Zeitung „WPK“.

Quelle: „Stimme Russlands"

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