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Anschlag in Tunesien: Generalbundesanwalt leitet Ermittlungen ein

Archivmeldung vom 27.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
RIU Imperial Marhaba, 2004
RIU Imperial Marhaba, 2004

Foto: tm
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Generalbundesanwalt Harald Range hat nach dem Terror-Anschlag in Tunesien am Samstag Ermittlungen aufgenommen. Bei dem Attentat auf zwei Hotelanlagen im Badeort Sousse waren mindestens 39 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sei mindestens ein Deutscher.

Range wolle Ermittlungen wegen Verdachts des Mordes, des Mordversuchs und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland aufnehmen. Auch wenn der Anschlag sich im Ausland ereignet habe, so sei Deutschland doch direkt betroffen.

Zu dem Anschlag hat sich die terroristische Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) bekannt. Der Generalbundesanwalt habe das Bundeskriminalamt mit den Ermittlungen beauftragt.

Tui-Chef fordert mehr Anstrengungen für internationale Sicherheit

Nach dem blutigen Anschlag auf ein Tui-Strandhotel in Tunesien hat Konzernchef Friedrich Joussen eine stärkere Zusammenarbeit bei der internationalen Sicherheit gefordert. Diese sei extrem wichtig und "sollte ausgebaut werden", sagte Joussen der "Welt am Sonntag". Zugleich müsse "politisch und wirtschaftlich" mehr getan werden, um Nordafrika zu stabilisieren. "Gerade die jungen Menschen suchen nach Perspektiven, die sie nicht sehen", sagte Joussen. Der Tourismus habe dabei eine Schlüsselfunktion für das Land und die Entwicklung der Region. "Tunesien hat geopolitisch eine strategische Bedeutung als Brücke zwischen Europa und Afrika. Mehr Einsatz für Tunesien ist deshalb in unser aller Interesse und muss uns in Europa etwas Wert sein."

Der Tui-Konzern will nach den ersten Sofortmaßnahmen zudem mit dem Auswärtigen Amt und der tunesischen Regierung die Sicherheitslage in dem Land neu bewerten. Joussen bekräftigte dabei die Weisungsbefugnis des Auswärtigen Amtes bei der Bewertung der Sicherheitslage in Reiseländern: "Ich halte es für richtig, dass eine professionelle und unabhängige Instanz wie das Auswärtige Amt ohne eigene kommerzielle Interessen die Sicherheitslage bewertet. Diese Behörde hat Erkenntnisse und Erfahrungen, die kein Unternehmen haben kann. Das Auswärtige Amt hat unser Vertrauen und das unserer Kunden."

Zugleich warnte er davor, sich von den Terroranschlägen in Angst versetzen zu lassen. "Wenn wir uns aus Angst zurückziehen, haben die Terroristen ihr Ziel erreicht", sagte Joussen der "Welt am Sonntag". Dies gelte für den Alltag zu Hause wie auch für Reisen. Zugleich will der Tui-Konzern all jene Kunden unterstützen, die ihre Reise nun abbrechen oder stornieren wollen. "Ich habe Verständnis dafür, wenn man in dieser Situation Bedenken hat, die Reise anzutreten", sagte Joussen.

Gäste, die in den kommenden Wochen eine Reise nach Tunesien geplant haben, werde eine kostenfreie Umbuchung oder Stornierung angeboten. Zum Zeitpunkt der Anschlags hätten sich rund 15.000 Tui-Kunden in Tunesien befunden, sagte Joussen. Psychologisch geschulte Tui-Mitarbeiter seien nach Tunesien geflogen worden, um die Gäste vor Ort zu unterstützen.

De Maizière will Anschlagsort in Tunesien besuchen

Nach dem Anschlag auf ein Hotel in Tunesien will sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière vor Ort ein Bild der Lage machen: Er werde am Montag in die Stadt Sousse reisen, erklärte de Maizière am Samstag. Damit wolle er den Tunesiern die Solidarität der Deutschen zum Ausdruck zu bringen. Für Deutschland ergebe sich aus den bisherigen Erkenntnissen keine weitere Verschärfung der Sicherheitslage, so der Innenminister. Dennoch bestehe weiterhin eine hohe Gefährdung. 

Merkel telefoniert mit tunesischem Präsidenten Essebsi

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Samstagsvormittag mit dem tunesischen Präsidenten Beji Caid Essebsi telefoniert und ihm ihr Beileid zu dem Terroranschlag vom Freitag übermittelt. Merkel habe Essebsi versichert, Deutschland stehe in diesen schweren Stunden an der Seite Tunesiens und werde die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus weiter intensivieren, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Dabei werde Deutschland einen Schwerpunkt auf die Unterstützung der Grenzsicherung legen, ein Anliegen, das der Präsident bereits in Elmau vorgetragen habe. Präsident Essebsi hatte als Sondergast am G7-Gipfel teilgenommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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