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Asselborn: Israels Angriffe auf UNO-Schulen sind ein Verbrechen

Archivmeldung vom 04.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gaza: A Palestinian child being treated at the Shefaa Hospital
Gaza: A Palestinian child being treated at the Shefaa Hospital

Foto: متجول
Lizenz: CC-BY-SA-4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat scharfe Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen geäußert: Das Land habe das Recht sich gegen Angriffe zu verteidigen, aber "dabei Zivilisten aus einer Pufferzone zu vertreiben, sie dann zu bombardieren, wenn sie in UNO-Schulen sind, das ist ein Verbrechen, ich kenne kein anderes Wort dafür", sagte Asselborn im Interview mit dem "Deutschlandfunk". "Es ist unerträglich, es ist abstoßend, es ist unmenschlich, was da in Gaza geschieht. Israels Regierung, Israels Armee maßen sich Rechte an, die gegen alle internationalen Standards verstoßen."

Der Gazastreifen sei bis zum Kriegsbeginn ein Gefängnis gewesen, nun werde es zu einem "Friedhof, auf dem die elementarsten Menschenrechte begraben werden". Es müsse ein Aufruf zum Ende der Gewalt in der Region aus Europa kommen, so Asselborn weiter. In Israel wiederum müsse es ein "radikales Umdenken" geben. Ohne einen palästinensischen Staat könne Israel nicht in Sicherheit leben.

Ban bezeichnet Bombardierung von UN-Schule als "kriminellen Akt"

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Bombardierung einer UN-Schule durch israelische Streitkräfte im Gaza-Streifen als "moralisch empörend und einen kriminellen Akt" bezeichnet. Es handele sich um eine erschreckende Verletzung des Völkerrechts, so Ban.

Bei dem Angriff in der Stadt Rafah waren am Sonntag mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Es handelte sich bereits um den zweiten Angriff auf eine UN-Schule seit Beginn der jüngsten Eskalation im Nahost-Konflikt. Der Angriff habe den Eingangsbereich der Einrichtung getroffen, in der tausende Palästinenser Zuflucht vor Luftangriffen gesucht hatten. Unterdessen zog die Armee weitere Einheiten aus dem Palästinensergebiet ab. Man wolle jedoch auch nach der Zerstörung aller Tunnel den Einsatz fortsetzen.

Erst Mitte der letzten Woche waren bei einem Angriff auf eine Schule des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Der Vorfall war auch von den USA scharf kritisiert worden. Die UN sprachen von Kriegsverbrechen auf Seiten Israels.

Neue Kämpfe vor Waffenruhe

Im Nahen Osten ist es in der Nacht zum Montag vor dem Eintreten der von Israel einseitig verkündeten Waffenruhe zu erneuten Kämpfen gekommen. Wie die Zeitung "Haaretz" auf ihrer Internetseite berichtet, griff die israelische Armee etwa 20 Ziele im Gazastreifen an. Dabei kamen nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen ums Leben. Auch aus dem Gazastreifen wurden erneut Raketen auf Israel abgeschossen. Die von Israel verkündete Waffenruhe soll am Montag um 10:00 Uhr Ortszeit (09:00 Uhr deutscher Zeit) beginnen und insgesamt sieben Stunden dauern. In dieser Zeit sollen Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden. Die Feuerpause gilt allerdings nicht für den Süden des Gebiets - dort will Israel weiter gegen die Hamas vorgehen.

Israel erklärt vermissten Soldaten für tot

Der im Gazastreifen vermisste israelische Soldat ist offiziell für tot erklärt worden. Wie die israelischen Streitkräfte am Sonntag mitteilten, werde davon ausgegangen, dass der 23-Jährige am Freitag bei einem Gefecht getötet worden sei. Die Familie ist den Angaben zufolge persönlich vom Verteidigungsminister und dem Chefrabbiner der Armee informiert worden. Hamas-Kämpfern war vorgeworfen worden, den Soldaten entführt zu haben. Ob dies wirklich der Fall war, ist unklar. Die Hamas hatte den Vorwurf am Samstag zurückgewiesen und erklärt, dass man den Kontakt zu den beschuldigten Kämpfern verloren habe und davon ausgegangen werde, dass alle durch Beschuss von Israel ums Leben gekommen seien.

Die Kämpfe im Gazastreifen waren auch in der Nacht zum Sonntag weiter gegangen. Es habe Luftangriffe und Raketenbeschuss gegeben, hieß es von Seiten der Palästinenser. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Samstagabend erneut betont, dass die Militäroperation so lange fortgesetzt werde, bis alle Tunnel der Hamas zerstört seien. In den vier Wochen seit Beginn des Krieges sind nach palästinensischen Angaben mehr als 1.700 Palästinenser getötet und mehr als 9.000 verletzt worden. Laut den Vereinten Nationen (UN) sollen über 80 Prozent der Todesopfer Zivilisten gewesen sein. Auf israelischer Seite kamen bislang drei Zivilisten und über 60 Soldaten ums Leben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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