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Bundesfreiwilligendienst: Anteil Arbeitsloser unter den Bufdis ist in Ostdeutschland überproportional hoch

Archivmeldung vom 04.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bundesfamilienministerium, Hauptsitz Berlin
Bundesfamilienministerium, Hauptsitz Berlin

Foto: Beek100
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Anteil der Arbeitslosen oder Arbeitsuchenden, die zur Bundeswehr oder in einen sozialen Freiwilligendienst wechseln, ist in Ostdeutschland überproportional hoch. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. "Von allen Abgängen in einen Wehr-, Zivil- oder Freiwilligendienst entfielen bei den Arbeitslosen 59 Prozent und bei den Arbeitsuchenden 58 Prozent auf Personen, die in Ostdeutschland wohnhaft sind", heißt es in der Antwort bezogen auf das Jahr 2013.

Der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung liegt bei lediglich 17 Prozent. Wie aus dem Schreiben weiter hervorgeht, wächst diese Quote. 2012 betrug sie nur zirka 50 Prozent. Dies entspricht einem Zuwachs in absoluten Zahlen von 16 000 auf rund 22 000 Menschen. Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, sieht sich bestätigt. "Die neuen Zahlen sind alarmierend und belegen unsere Vermutung, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung mit dem Bundesfreiwilligendienst offensichtlich einen neuen Niedriglohnbereich geschaffen hat", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Wenn Arbeitslose und Arbeitssuchende im Osten den Dienst massenhaft als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und willkommene Einkommensquelle nutzen, wird deutlich, dass das Ganze wenig mit Freiwilligkeit zu tun hat und etwas schief läuft."

Er fügte hinzu: "Selbstverständlich werde dort gute Arbeit geleistet. Dennoch muss man festhalten, dass die Zahlen natürlich ein Ausdruck der nach wie vor bestehenden Ost-West-Spaltung auf dem Arbeitsmarkt sind. Sie zeigen auch deutlich, dass die Ostdeutschen arbeiten wollen, ihnen aber wegen der verfehlten Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung nur ein völlig untaugliches Instrument bleibt." Nötig sei eine bedarfsgerechte Beschäftigungspolitik, zu der gerade in Ostdeutschland die Einführung eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors gehöre.

Die Antwort der Bundesregierung bestätigt einen seit Monaten ablesbaren Trend vor allem beim Bundesfreiwilligendienst. Während er in Westdeutschland zu 90 Prozent von unter 27-Jährigen frequentiert wird, ist es in Ostdeutschland umgekehrt - erstens, weil es dort nicht so viele junge Leute gibt, und zweitens, weil ältere Leute schwerer reguläre Jobs finden und auf den Bundesfreiwilligendienst ausweichen. Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat deshalb einen Einstellungsstopp für Ältere bei jenen Bufdi-Stellen verhängt, die ihm unterstehen. Insgesamt ist der Anteil der Arbeitslosen, die in einen Wehr-, Zivil- oder Freiwilligendienst wechselten, gering. Er liegt der Antwort des Bundesfamilienministeriums zufolge gesamtdeutsch bei unter einem Prozent.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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