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ZDF-Politbarometer April II 2018: SPD unter Nahles: Zweifel an erfolgreicher Führung

Archivmeldung vom 27.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
US-Strafzölle auf europäische Produkte würden der deutschen Wirtschaft stark schaden ... Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7840 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen"
US-Strafzölle auf europäische Produkte würden der deutschen Wirtschaft stark schaden ... Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7840 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen"

Wenn die noch bis Anfang Mai ausgesetzten US-Strafzölle auf europäische Produkte eingeführt werden, würde das für 63 Prozent der Befragten der deutschen Wirtschaft sehr stark oder stark schaden. 34 Prozent erwarten in diesem Fall nicht so große oder keine negativen ökonomischen Auswirkungen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Sollten von den USA Strafzölle verhängt werden, haben die Europäische Union und andere Staaten ihrerseits mit Handelshemmnissen gedroht. 50 Prozent befürchten, dass diese Auseinandersetzungen zu einem weltweiten Handelskrieg führen werden, 46 Prozent glauben das nicht.

Deutsch-amerikanische Beziehungen: schlechter Zustand - große Bedeutung

Zwischen dem momentanen Zustand der deutsch-amerikanischen Beziehungen und der Bedeutung, die ihnen zukommt, herrscht nach Meinung der Befragten eine große Diskrepanz: Nur 34 Prozent bezeichnen das Verhältnis zwischen den beiden Staaten als gut, eine Mehrheit von 62 Prozent hält es für schlecht. Dabei betonen 92 Prozent der Deutschen die Wichtigkeit guter Beziehungen zu den USA, lediglich 7 Prozent sehen das anders. Zudem bezweifeln mit 85 Prozent jetzt noch deutlich mehr als vor einem knappen Jahr (Jun. I 2017: 69 Prozent), dass die USA unter Präsident Trump ein verlässlicher Partner sind, wenn es um die Sicherheit Europas geht. Nur 12 Prozent (Jun. I 2017: 25 Prozent) vertrauen darauf.

EU: Deutsche setzen auf deutlich engere Zusammenarbeit

Der Forderung des französischen Präsidenten Macron nach einer deutlich engeren Kooperation auf EU-Ebene schließen sich 88 Prozent der Befragten grundsätzlich an. 10 Prozent wollen das nicht, darunter 32 Prozent der AfD-Anhänger. Vor allem in den Bereichen Außenpolitik (88 Prozent), Flüchtlingspolitik (88 Prozent) und Verteidigung (83 Prozent) spricht sich ein Großteil der Deutschen für "mehr Europa" aus. In der Finanzpolitik fällt die Zustimmung etwas verhaltener aus, hier sind 62 Prozent für eine viel engere Verzahnung innerhalb der EU, 32 Prozent sind dagegen. Den Einsatz Angela Merkels für ein starkes Europa bewertet eine Mehrheit von 59 Prozent als gerade richtig, 26 Prozent wünschen sich hier mehr Engagement von der Bundeskanzlerin und 12 Prozent weniger.

Friedenslösung für Syrien: EU stärker gefordert

Die meisten Befragten sehen in puncto Konfliktlösung für Syrien Defizite auf Seiten der EU: 64 Prozent halten die Anstrengungen der Staatengemeinschaft im Syrien-Friedensprozess für nicht ausreichend, 27 Prozent meinen, die EU setze sich dafür genug ein.

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte die Union zulegen auf 34 Prozent (plus 1) und die SPD auf 20 Prozent (plus 1). Die AfD bliebe unverändert bei 13 Prozent, die FDP würde sich erneut verschlechtern auf 7 Prozent (minus 1), die Linke könnte sich verbessern auf 10 Prozent (plus 1) und die Grünen müssten einen Punkt abgeben auf 13 Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen bei 3 Prozent (minus 1). Wie bisher hätte damit neben einer großen Koalition nur ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen eine parlamentarische Mehrheit.

TOP TEN

Auf der Liste der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker erhält erneut Wolfgang Schäuble die beste Bewertung mit einem unveränderten Durchschnittswert von 1,9 auf der Skala von +5 bis -5. Danach kommen Sigmar Gabriel mit 1,3 (Apr. I: 1,3), Angela Merkel mit 1,3 (Apr. I: 1,1), Olaf Scholz mit 1,0 (Apr. I: 1,1) und Heiko Maas mit 0,9 (Apr. I: 0,7). Mit deutlichem Abstand folgen in der unteren Hälfte der Liste, bei jeweils recht ähnlichen Einstufungen, Andrea Nahles mit 0,3 (Apr. I: 0,2), Ursula von der Leyen mit 0,3 (Apr. I: 0,3), Sahra Wagenknecht mit 0,2 (Apr. I: 0,3) und Christian Lindner mit 0,2 (Apr. I: 0,2). Horst Seehofer liegt bei 0,1 (Apr. I: 0,1) und ist damit erneut Schlusslicht.

Nahles und SPD: Zuversicht nur im SPD-Lager

Am Wochenende wurde Andrea Nahles zur neuen SPD-Parteivorsitzenden gewählt. 39 Prozent aller Befragten und 52 Prozent der SPD-Anhänger glauben, dass sie die Richtige für dieses Amt ist. Insgesamt 40 Prozent und 33 Prozent in den eigenen Reihen sind gegenteiliger Meinung. Gut ein Drittel (34 Prozent) der Befragten erwartet, dass die neue Vorsitzende die Partei erfolgreich in die Zukunft führen wird, 52 Prozent trauen ihr das nicht zu. Die SPD-Anhänger sehen das tendenziell anders, für 49 Prozent wird Nahles die Partei auf Erfolgskurs bringen, 37 Prozent bezweifeln das. Ähnlich unterschiedlich fallen die Einschätzungen hinsichtlich einer Erneuerung der Partei aus: Während fast zwei Drittel (64 Prozent) aller Befragten davon ausgehen, dass es der SPD nicht gelingen wird, sich als Partei in der Großen Koalition zu erneuern (gelingt: 31 Prozent), sind 55 Prozent der SPD-Anhänger der Meinung, die Partei werde das schaffen, 41 Prozent sind skeptisch.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. bis 26. April 2018 bei 1.285 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 36 Prozent, SPD: 23 Prozent, AfD: 9 Prozent, FDP: 7 Prozent, Linke: 10 Prozent, Grüne: 14 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 18. Mai 2018.

Quelle: ZDF (ots)

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