DRK verlangt Investitionsoffensive für soziale Infrastruktur
Archivmeldung vom 14.06.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Foto: Superbass
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, fordert eine Investitionsoffensive für die soziale Infrastruktur. "Es braucht Investitionen von rund 18 Milliarden Euro in soziale Angebote und Einrichtungen hinsichtlich Klimaschutz und Digitalisierung", sagte Hasselfeldt "Ippen-Media".
Die kommenden Jahre entschieden darüber, wie das soziale Netz in
Deutschland in Zukunft aussehen werde - und wie belastbar es in Krisen
sein werde. "Das Sondervermögen bietet die Chance, unter anderem
Pflegeeinrichtungen, Kitas und Beratungsstellen für die Zukunft zu
wappnen."
Das von der neuen Bundesregierung und einer
Zweidrittelmehrheit im alten Bundestag auf den Weg gebrachte
Sondervermögen für Infrastruktur umfasst insgesamt 500 Milliarden Euro
bei einer Laufzeit von zwölf Jahren. Wie das Geld aufgeteilt wird und
wer in welchem Maß von den Sonderschulden profitiert, ist eine seit
Wochen diskutierte Frage im politischen Berlin. Das Rote Kreuz pocht
darauf, mehr Mittel in den sozialen Sektor zu leiten.
In seinem
aktuellen Brennpunkt-Bericht mahnt das DRK, dass der Handlungsdruck bei
sozialen Einrichtungen hoch sei. "Während die Bedarfe an
Kinderbetreuung, Pflege und Beratung steigen, fehlen die finanziellen
Mittel, um die anstehenden Transformationen zu gestalten. In wichtigen
Bereichen wie Klimaschutz und Digitalisierung hat der soziale Sektor
kaum Zugänge zu Fördermöglichkeiten", so die Kritik des DRK.
Besonders
ohne digitale Leistungen und Angebote werde der soziale Sektor, also
Pflegeheime, Kitas oder Familienzentren, die Versorgung der Bevölkerung
nicht aufrechterhalten können, so die DRK-Prognose. "Die Digitalisierung
kommt nur dann möglichst vielen zugute, wenn der gemeinnützige soziale
Sektor digital stark gemacht wird", sagte Hasselfeldt dazu.
Die
DRK-Präsidentin fordert eine breite Investitionsoffensive: "Wir müssen
die Einrichtungen klimagerecht sanieren und an das Klima anpassen. Dies
ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Teil von Katastrophenvorsorge.
Hinzukommt, dass zum Beispiel ältere Menschen besonders unter der
zunehmenden Hitze leiden. Zu ihrem Schutz sind bauliche Maßnahmen noch
wichtiger", so die ehemalige CSU-Bau- und Gesundheitsministerin.
Hasselfeldt
weist außerdem auf den gesellschaftlichen Aspekt einer möglichen
Investitionsoffensive hin. "Investitionen in die soziale Infrastruktur
sind auch deshalb so bedeutend, da sie den gesellschaftlichen
Zusammenhalt stärken und viele davon profitieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur