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Philologenverband für Vollverschleierungsverbot

Archivmeldung vom 05.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Burkaträgerinnen Bild: Steve Evans
Burkaträgerinnen Bild: Steve Evans

Der Deutsche Philologenverband hat sich in den Streit über ein Vollverschleierungsverbot an Universitäten eingeschaltet. Ein Verbot sei "richtig und begründbar", sagte die Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing der "Welt".

Lin-Klitzing weiter: "Im Unterricht und in der Lehre geht es um Kommunikation. Dazu gehören neben der Sprache ganz klar auch Mimik, Gestik und Körpersprache, sonst sind Missverständnisse programmiert." Der Deutsche Hochschulverband widerspricht. "Da Religionsfreiheit im Grundgesetz einen hohen Wert genießt, wäre ein generelles gesetzliches Vollverschleierungsverbot an Universitäten verfassungsrechtlich unzulässig", sagte der Präsident des Verbands, Bernhard Kempen, der "Welt".

Vertretbar seien Verbote nur dort, wo mit der Verhüllung des Gesichts universitäre Arbeitsabläufe nachhaltig beeinträchtigt würden. So sei ein Verbot in Seminaren vorstellbar, da dort in kleinen Gruppen gearbeitet wird. "Wenn nonverbale Kommunikationsmöglichkeiten fehlen, kann es zu einer Beeinträchtigung des wechselseitigen Verstehens und damit des funktionalen Ablaufs kommen." Der Studentendachverband freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) mahnte Verhältnismäßigkeit an.

"Wir lehnen Burka und Nikab als Extremformen einer antifeministischen Anstandskultur ab", so fzs-Vorstand Sebastian Zachrau. "Wo diese Kultur vorherrschend ist, gehört Gewalt gegen `unzüchtig` gekleidete Frauen zum Alltag, beispielsweise in der Islamischen Republik Iran. Zweifelhaft ist, ob diese Gefahr in Kiel besteht. Ein Verbot muss sich daher der Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellen." Der schleswig-holsteinische Grünen-Landtagsabgeordnete und hochschulpolitische Sprecher, Lasse Petersdotter, bekräftigte die ablehnende Haltung der Grünen zu einem Verbot. "Eine Teilnahme an Lehrveranstaltungen wird auch mit Nikab möglich sein." Dagegen sagte FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt, dass "für uns klar ist, dass es den Universitäten auch möglich sein muss, ein Vollverschleierungsverbot für bestimmte Lehrveranstaltungen auszusprechen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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