Koalitionsarbeitsgruppe uneins bei Wehrpflicht und Entwicklungshilfe
Archivmeldung vom 26.03.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBei ihren Koalitionsgesprächen haben Union und SPD in der Arbeitsgruppe zu den Themen Verteidigung, Außenpolitik und Entwicklungshilfe keine Einigung über Grundsatzentscheidungen unter anderem zur Wehrpflicht und Zukunft des Entwicklungsministeriums erzielt. Das geht aus dem Abschlusspapier der Gruppe hervor, das an die sogenannte Steuerungsgruppe geschickt wurde und über das das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.
So fordert die Union die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht, die SPD lehnt
 das ab. "Die massive Bedrohungslage gebietet eine glaubwürdige 
Abschreckung. Dazu ist ein konsequenter und rascher Aufwuchs unserer 
Streitkräfte notwendig. Deswegen wird die Aussetzung der Wehrpflicht 
beendet", lautet die Unions-Position. Die SPD-Linie ist dagegen: "Der 
neue Wehrdienst soll auf Freiwilligkeit basieren. Wir werden dazu noch 
in diesem Jahr die Voraussetzungen für eine Wehrerfassung und 
Wehrüberwachung schaffen."
Strittig gestellt ist auch die Frage, 
wie hoch die Verteidigungsausgaben in Zukunft sein sollen. Die Union 
fordert eine Anhebung auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung, die SPD 
will das konkrete Ziel offenlassen. Als geeint ist die Formulierung 
markiert, die Investitionen in die Verteidigung müssten bis zum Ende der
 Legislaturperiode "deutlich und stringent" steigen. Die Union möchte in
 diesen Satz aber "in Richtung 3,5 Prozent des BIP" einfügen.
Meinungsverschiedenheiten
 bestehen ferner über die Zukunft des Entwicklungsministeriums. Die 
Union will das Ministerium in das Auswärtige Amt integrieren, die SPD 
ist dagegen. Ziel der Integration sei es, "endlich Kohärenz in unserem 
gesamten Außenhandeln - zwischen Außen-, Sicherheits- und 
Entwicklungspolitik sowie der Außenwirtschaftsförderung - herzustellen",
 schreibt die Union in dem Papier. "Wir werden den integrierten Ansatz 
durch eine bessere Zusammenarbeit von AA, BMZ und BMVg stärken, kohärent
 aufeinander abstimmen und entlang unserer Interessen ausrichten", 
lautet dagegen die SPD-Position.
Umstritten ist auch die Höhe der
 Entwicklungshilfe. Die Union will sie senken. "Aufgrund der 
Notwendigkeit, den Haushalt zu konsolidieren, muss eine angemessene 
Absenkung der ODA-Quote erfolgen", formuliert die Union mit Blick auf 
die Höhe der Entwicklungshilfe gemessen an der Wirtschaftsleistung. "Wir
 werden mindestens 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) für 
öffentliche Entwicklungsleistungen (ODA-Quote) aufwenden", fordert 
dagegen die SPD.
1970 hatte die UN-Generalversammlung eine 
Resolution verabschiedet, die entwickelte Länder zur Bereitstellung von 
0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Entwicklungsleistungen 
aufforderte. 2015 wurde das Ziel auch in den UN-Entwicklungszielen 
verankert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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