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Marburger-Bund-Chefin Johna: "Lockerungen führen direkt in völlige Überlastung"

Archivmeldung vom 20.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Panik, Paranoia, Angststöhrung, Psychose (Symbolbild)
Panik, Paranoia, Angststöhrung, Psychose (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die Chefin der Ärzteorganisation Marburger Bund, Susanne Johna, erwarte eine dramatische Zuspitzung der Corona-Lage. "Ich rechne ab Ostern mit einer noch kritischeren Lage als zum Jahreswechsel", sagte die Krankenhausärztin und Pandemie-Spezialistin im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Der Effekt, dass gerade die geburtenstarken Jahrgänge - die Babyboomer - betroffen sein werden, wird gerade noch deutlich unterschätzt."

Bund und Länder warnte die Marburger-Bund-Chefin eindringlich vor Lockerungen. "Es muss definitiv die vereinbarte Notbremse gezogen werden, da darf es keine Ausnahmen geben." Dass in manchen Ländern bis zu einer Inzidenz von 200 gelockert werden soll, sei katastrophal. "Das führt uns direkt in die völlige Überlastung. Weitergehende Lockerungen sind definitiv nicht zu verantworten, wenn nicht mit einem ganz strengen Testregime wie in Tübingen ein dichtes Sicherheitsnetz aufgespannt wird."

Der Puffer auf den Intensivstationen "wird rasant wegschmelzen", erklärte Johna weiter. Denn durch die Mutationen erhöhe sich das Risiko, bei einer Ansteckung im Krankenhaus zu landen, um 60 Prozent. "Auch die Sterblichkeit ist durch die neuen Varianten um 60 Prozent höher. Es stimmt einfach nicht, dass die Durchimpfung der Höchstbetagten ausreicht, um einen Gesundheitsnotstand abzuwenden."

Die Beschlüsse des letzten Corona-Gipfels kritisierte Johna scharf. "Es war unverantwortlich, in die dritte Welle und die Ausbreitung der Mutanten hinein auf diese Art zu lockern. Dadurch droht den Kliniken nun die dritte Extremsituation binnen eines Jahres", sagte sie. "Wenn wir jetzt Politiker reden hören, auch die dritte Welle werden wir schon irgendwie durchstehen, macht uns das wütend. Schon mehr als 9000 Pflegekräfte haben seit Beginn der Pandemie ihren Dienst quittiert, weil sie nicht mehr konnten!"

Familienfeiern über Ostern sieht die Expertin deswegen kritisch. "Dem Coronavirus ist Ostern egal. Immer dann, wenn sich Menschen ohne negatives Testergebnis in Innenräumen treffen, wird es brandgefährlich", sagte sie. "Auch die Öffnung der Hotels wäre aus meiner Sicht problematisch. Das ginge allenfalls mit ganz wenigen Gästen und hoher Disziplin, die nur schwer zu garantieren ist." Beim Essen etwa könne keine Maske getragen werden. "Mein Plädoyer: So wenige enge Kontakte wie möglich", sagte Johna.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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