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Roth: "So schnell wird man mich nicht los"

Archivmeldung vom 19.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Claudia Roth 2007 in Göttingen Bild: Stepan / de.wikipedia.org
Claudia Roth 2007 in Göttingen Bild: Stepan / de.wikipedia.org

Um im Wahlkampf 2013 gegen die amtierende Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel bestehen zu können, seien Polarisierung und Provokation notwendig. Die Fähigkeiten dazu bringe sie mit, empfahl sich die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth in einem Video-Interview für die im Madsack-Verlag erscheinende "Leipziger Volkszeitung" als Spitzenkandidatin für ihre Partei. Die Grünen stimmen in einer Urwahl über ihre zwei Spitzenkandidaten ab. Zu den 15 Bewerbern zählen neben Roth unter anderem Jürgen Trittin, Renate Künast und Katrin Göring-Eckardt.

"Ich kann kämpfen. Und ich kann polarisieren", sagte Frau Roth. Und das in einer Zeit, in der Angela Merkel "wahrscheinlich wieder mit der Teflonpfanne unterwegs sein wird", in der sie versuchen werde, erneut "Mehltau über die Republik" zu breiten und in der sie, wie schon im Wahlkampf 2005, versuchen werde, die Wählerschaft "asymmetrisch zu demobilisieren", weil sie nicht wolle, dass man über Politik rede. "Da kann eine Polarisierung, manchmal auch eine provokative Art, nicht schaden", die aber im Gegensatz zur CSU keine bürgerlichen Tugenden aufgebe, umschrieb Roth ihre wahlkämpferischen Fähigkeiten.

Im Übrigen habe sie selbst und auch Rot-Grün dazu beigetragen, dass sich im letzten Jahrzehnt durchaus einiges geändert habe in der Republik. So sagten heute selbst 71 Prozent der Unions-Anhänger Ja zur Homo-Ehe, führte die Grünen-Vorsitzende als Beispiel der Veränderung an. "Wir haben etwas verändert. Vielleicht auch mit einer anderen Art, Politik zu machen, mit einer Antwort auf einen technokratischen Politikstil, der bei ihr eher Empathie und Leidenschaft für Veränderung ausdrücke.

Wenn sich die Mitglieder bei der Urwahl für sie entschieden, "dann bringe ich ziemlich große Erfahrungen mit aus vielen, vielen Wahlkämpfen in den letzten zehn Jahren, die ziemlich erfolgreich waren". Sie stehe für Empathie und Leidenschaft in der Politik und für eine hohe Glaubwürdigkeit. Die Tatsache, dass auch Parteimitglieder bei der Erwähnung des Namens Claudia Roth genervt aufstöhnten, lässt die Vorsitzende ziemlich kalt. "Ja, so bin ich. Warum soll ich mich ändern? Ich bin Claudia und ich bin manchmal laut, ich bin manchmal heftig, ich bin emotional." Sie werde auch selbstverständlich, unabhängig vom Ausgang der Urwahl der Spitzenkandidaten, bei der nächsten Bundesversammlung wieder für das Amt der Parteivorsitzenden antreten: "Das habe ich vor." Claudia Roth ergänzte diesen Satz mit der Feststellung: "So schnell kriegt man mich nicht los."

Roth verlangt von SPD zeitnahe Kanzlerkandidaten-Entscheidung

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat an den potenziellen Koalitionspartner im Bund, die SPD, appelliert, sich ein Beispiel an der schnellen und klaren Entscheidungsfindung der Grünen für die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl zu nehmen. "Ich hoffe, dass die SPD sich tatsächlich zeitnah entscheidet, dass sie es uns nachtut", sagte Frau Roth in einem Video-Interview mit der im Madsack-Verlag erscheinenden "Leipziger Volkszeitung".

Zugleich ermahnte die Grünen-Chefin die SPD beim Blick auf die politischen Kräfteverhältnisse im Land, dass sich die Sozialdemokraten dieses Mal als geschlossene Kraft präsentieren sollten. "Die SPD hat in den letzten Tagen bisweilen schon sehr großkoalitionär gerochen." Sie könne eben auch als Alternative die Große Koalition machen. Deswegen sei es ganz klar, dass für den wirklichen Politikwechsel, nicht nur für den Regierungswechsel "die Grünen verantwortlich sind".

Sie hoffe, dass die SPD tatsächlich eine Persönlichkeit als Kanzlerkandidat finde, "die die Partei zusammenbinden kann", betonte die Grünen-Chefin, die sich momentan um die Spitzenkandidatur für ihre Partei für die Bundestagswahl 2013 bewirbt. "Das war in der Vergangenheit oft das Problem, dass da zwei Parteien waren, dass es große Konflikte innerhalb der SPD gab. Ich hoffe, dass die SPD es schafft, ihr Klientel, das Grüne im traditionellen Bereich gar nicht erreichen können, zu mobilisieren und auszuschöpfen und dass wir eine klare Alternative darstellen."

Für die Grünen gebe es jedenfalls zu Rot-Grün keine Regierungs-Alternative. "Wir sind ja nicht eine Partei, die sagt, Hauptsache wir kommen in die Regierung und wir gucken, wo gibt es Mehrheiten." Allen schwarz-grünen Überlegungen erteilte Claudia Roth eine unmissverständliche Absage. "Mit einem Umweltminister Altmaier, dem Herrn Drosselbart der deutschen Politik", könne sie keine nachhaltige Klimapolitik betreiben. Der wolle jetzt die Windenergie und die Erneuerbaren Energien insgesamt drosseln. Man könne mit der Union auch keine Europapolitik machen, da die Kanzlerin es zulasse, "dass neochauvinistische Töne von Herrn Dobrindt geäußert werden, die Gift für Europa sind und die eine Europamüdigkeit und eine Europaablehnung erzeugen". Auch in der Innenpolitik gebe es keinerlei Zusammenarbeitsmöglichkeit, "da die Union immer noch nicht angekommen ist im Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland".

Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)

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