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Dobrindt: Großprojekte künftig erst virtuell bauen

Archivmeldung vom 14.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Alexander Dobrindt Bild: bundestag.de
Alexander Dobrindt Bild: bundestag.de

Als Konsequenz aus den Planungsfehlern beim Berliner Großflughafen oder der Hamburger Elbphilharmonie will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) neue Großprojekte künftig erst virtuell bauen lassen, bevor sie tatsächlich realisiert werden. Der "Welt" sagte Dobrindt: "Bei der Digitalisierung hinkt die Baubranche anderen Branchen noch hinterher." Um Innovationspotenziale zu erschließen und vor allem auch international nicht abgehängt zu werden, "müssen wir hier eine Aufholjagd starten", fordert der CSU-Politiker, der in der Bundesregierung auch für die digitale Infrastruktur zuständig ist.

Dobrindt weiter:  "Modernes Bauen heißt: Erst virtuell und dann real bauen. Um die Digitalisierung des Bauens in Deutschland voranzubringen, werde ich Pilotprojekte ins Leben rufen." Dobrindts Ankündigung zielt auf die international bereits häufig eingesetzte Methode "Building Information Modeling" (BIM), mit der eine synchronisierte Datenbasis geschaffen werden soll, auf die alle am Bau Beteiligten zugreifen und mögliche Änderungen umgehend einsehen können. Die Digitalisierung des Bauens biete Chancen, große Bauprojekte im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren, so der Minister weiter.

Er sagte auch: "Bessere Datengrundlagen für alle am Bauprojekt Beteiligten sorgen für Transparenz und Vernetzung. Dadurch können Zeitpläne, Kosten und Risiken früh und präzise ermittelt werden." Bundesrechnungshof-Vizepräsident Christian Ahrendt forderte in der "Welt" ebenfalls neue Planungsmethoden: "Man muss die Entscheidungen für Großprojekte künftig zweiteilen." Erst müsse die Entscheidung für den Bau und den Kostenrahmen gefällt werden. "Wenn man dann eine Ausführungsplanung vorliegen hat und Angebote über die tatsächlichen Baukosten erhalten hat, dann sollte das zuständige Parlament noch einmal entscheiden, ob es wirklich bauen will. Bei einem solchen zweiteiligen Verfahren wären viele Probleme bereits frühzeitig gelöst", ist der Rechnungshof-Vize überzeugt.

So habe man beim Berliner Flughafen BER eine Bauplanung begonnen, ohne tatsächlich eine Ausführungsplanung zu haben, sagte Ahrendt. Das gleiche Problem habe Hamburg mit der Elbphilharmonie. "Solche Fehler sind schlicht unnötig." In einem der Zeitung vorliegenden Thesenpapier für die Reformkommission Großprojekte übt Ahrendt scharfe Kritik an bisherigen Planungsabläufen: "Kostensteigerungen bei Großprojekten beruhen häufig auf einer zu frühen Haushaltsentscheidung, bei der häufig keine ausreichende Planungstiefe und Risikoanalyse für die Baumaßnahme vorliegt, um die Kosten verlässlich zu ermitteln."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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