Linke fordert staatliche Preiskontrollen für Strom und Gas

Linken-Chefin Ines Schwerdtner fordert angesichts teurer Strom- und Gastarife staatliche "Preiskontrollen für Strom und Gas". Das erklärte Schwerdtner gegenüber der "Frankfurter Rundschau" von "Ippen-Media" als Reaktion auf eine Berechnung des Vergleichsportal Verivox zum aktuellen Monitorbericht der Bundesnetzagentur, mit dem Ergebnis, dass jeder vierte Stromkunde in Deutschland in der teuren Grundversorgung ist. Beim Gas ist es jeder Fünfte.
"Während viele Menschen jeden Cent umdrehen müssen, zahlen Millionen
Haushalte Milliarden zu viel für Strom und Gas. Der Bürger wird zur
Melkkuh, weil die Grundversorger ihre Preise künstlich hochhalten
dürfen", sagte Schwerdtner. Ihr zufolge stecken viele Menschen aus Angst
oder Unwissen in der Grundversorgung fest. "Das ist ein System, das arm
macht und Konzerne reich. Wer heute noch in einem Grundversorgungstarif
hängt, wird schlicht abgezockt."
Laut Verivox kann ein
durchschnittlicher Haushalt im Einfamilienhaus bei einem Stromverbrauch
von 4.000 Kilowattstunden und Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden
durch einen Wechsel aus der Grundversorgung im Schnitt 1.628 Euro pro
Jahr sparen. "Das ist kein Marktversagen, das ist politisches Versagen",
sagte Linken-Chefin Schwerdtner.
"Es braucht sofort eine
Preisaufsicht, die dem Wahnsinn ein Ende setzt - und endlich Strom als
das behandelt, was es ist: ein Grundbedürfnis, kein Spekulationsobjekt.
Die Grundversorger müssen günstigere Preise anbieten. Die Herabsetzung
der Stromsteuer muss für alle gelten, nicht nur für die Industrie."
Dafür
nimmt die Linke die Bundesregierung in die Pflicht. "Es braucht sofort
die Wiedereinführung staatlicher Preiskontrollen für Strom und Gas. In
Zeiten von Inflation und explodierenden Lebenshaltungskosten dürfen
Konzerne nicht länger unkontrolliert an der Preisschraube drehen." Für
die Linke gehört zu hohen Strompreisen der Kampf angesagt, besonders
jenen, die wegen eines Grundversorgertarifs überdurchschnittlich teuer
sind.
"Die Beweislast gehört umgedreht: Nicht die
Verbraucherinnen und Verbraucher sollen nachweisen müssen, dass etwas
falsch läuft - die Energieversorger müssen darlegen, warum die Preise
weiterhin so hoch sind", sagte Schwerdtner. "Eine Kontrolle über
Energiepreise gehört in die Hände der Wirtschaftsministerien von Bund
und Ländern. Preissteigerungen darf es nur noch geben, wenn sie vorher
geprüft und genehmigt wurden - so wie es 2023 schon praktiziert wurde."
Quelle: dts Nachrichtenagentur