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Kassenärzte kritisieren Regierungsplan für Honorar-Umverteilung von Städten aufs Land als "Unfug"

Archivmeldung vom 30.05.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: copyright free / Eigenes Werk

Deutschlands Kassenärzte kritisieren Regierungspläne für eine Honorar-Umverteilung von Städten aufs Land, um eine drohende Unterversorgung in strukturschwachen Regionen abzuwenden. "Das ist tatsächlich Unfug! Sollte das so gemeint sein, würde das Vorhaben eine bedenkliche Ahnungslosigkeit belegen, wenn es um die Bedarfsplanung geht", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Von den 5.000 Planungsbezirken in Deutschland sind ganze 19 unterversorgt. Was in diesen Planungsbezirken fehlt, sind Kinder- und Jugendpsychiater, Neurologen und Hautärzte. Diese Lücken gibt es vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. In den verbliebenen 4981 Bezirken herrscht keine Unterversorgung."

Anlass für Gassens Kritik: Die Bundesregierung erwägt eine Umverteilung von Honoraren gegen einen drohenden Landarztmangel. "Wir schaffen einen Fairnessausgleich zwischen über- und unterversorgten Gebieten", heißt es dazu im Koalitionsvertrag. Für unterversorgte Gebiete werde eine Entbudgetierung von Fachärztinnen und Fachärzten geprüft. Außerdem soll es in unterversorgten Gebieten Zuschläge zum Honarar geben, in überversorgten Gebieten Abschläge. Dazu sagte Gassen der "NOZ": "Es wird auch in den Praxen der Kassenärzte in vermeintlich überversorgten Stadtlagen kein Skat gespielt, sondern im Schnitt sogar mehr behandelt, als von den Kassen erstattet wird - Stichwort Budgetierung."

Die Zahl der ausgeschriebenen Arztstellen hat seit Ende der Corona-Pandemie bundesweit deutlich zugelegt, wie aus einer Stellenmarkt-Auswertung der Firma Index Research hervorgeht, die der "NOZ" exklusiv vorliegt. Im Jahr 2022 waren demnach 137.591 Positionen ausgeschrieben. Ein Jahr später waren es 161.229, in 2024 sogar 231.556, ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 43,6 Prozent.

Allerdings zeigen sich starke regionale Unterschiede. In den ersten vier Monaten dieses Jahres ist die Zahl der ausgeschriebenen Arztstellen in drei Bundesländern deutlich gesunken. In Sachsen waren es 11,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In NRW lag das Minus bei 14 Prozent. In Brandenburg ist die Zahl um 15,7 Prozent eingebrochen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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