Mehr gut ausgebildete Fachlehrkräfte für Mathematik
Zum von den Fraktionen von SPD, FDP und SSW eingereichten Landtagsantrag „Auf das Mathematik-Debakel 2024 reagieren“ erklären die Abgeordneten wie folgt:
Martin Habersaat – bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Viele Schülerinnen und Schüler haben Angst vor Mathe, und diese Angst vor Mathe behebt man nicht durch eine Stunde mehr in der Woche.
Das Fach Mathematik, die Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler und die gestressten Familien haben es verdient, dass wir uns ernsthaft damit beschäftigen. Allen alarmierenden Entwicklungen und Warnungen zum Trotz bleibt die Bildungsministerin weiterhin bei Schaufenster-Lösungen. Die Herausforderungen bei der Mathematikbildung dürfen nicht weiter ignoriert werden. Es ist höchste Zeit, dass diese Landesregierung der Bildungspolitik endlich den Stellenwert einräumt, den sie verdient und die Zukunft unserer Kinder nicht weiter auf die lange Bank schiebt!“
Christopher Vogt – bildungspolitischer Sprecher und Vorsitzender der FDP-Fraktion:
„Die
verschiedenen Bildungsstudien der jüngsten Zeit haben
Bildungsministerin Prien immer wieder ein schlechtes Zeugnis
ausgestellt. Leider ist eine nennenswerte Reaktion der Landesregierung
auf diese negative Entwicklung bisher ausgeblieben. Bildung gehört zu
den wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft, wird von Schwarz-Grün jedoch
sträflich vernachlässigt. Es ist absolut unverantwortlich, dass der
Bildungsbereich bei der Haushaltskonsolidierung nach dem Willen von CDU
und Grünen überproportional betroffen sein soll.
Das Mathe-Debakel
beim Mittleren Abschluss ist katastrophal für die weiteren Chancen der
jungen Menschen. Das kann so nicht weitergehen. Karin Prien muss endlich
reagieren und massiv gegensteuern. Wenn fast die Hälfte der
Schülerinnen und Schüler beim MSA in Mathe eine 5 oder 6 bekommt, dann
ist es höchste Zeit, endlich Maßnahmen zur Verbesserung der Situation
auf den Weg zu bringen.
Prien kann jetzt nicht wieder wie beim Abi auf die vermeintlich strengere Benotung in Schleswig-Holstein verweisen. Es muss einfach mehr unternommen werden, um die Schülerinnen und Schüler fit in Mathe zu machen. Durch Priens Kürzungen bei der Integration und der Unterrichtsversorgung droht sich die Lage sogar noch weiter zu verschlimmern. Die Umsetzung der Inklusion ist ebenfalls vielerorts gescheitert. Wir hatten bereits eine ganze Reihe an Vorschlägen gemacht, die Schwarz-Grün allerdings abgelehnt hat. So kann und darf es nicht weitergehen. Die Bildungsministerin wäre gut beraten, sich endlich ernsthaft mit unseren Vorschlägen auseinanderzusetzen, damit das Mathe-Debakel an unseren Schulen nicht immer größer wird. Es braucht eine Trendwende, die nicht erst kommen kann, wenn Karin Prien nach Berlin gewechselt ist.“
Jette Waldinger-Thiering - bildungspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion:
„In
der Grundschule werden die Grundlagen für mathematisches und logisches
Denken gelegt. Wenn hier schon das Interesse verloren geht, ist der
Bildungsweg in allen MINT-Fächern verbaut. Wir können uns nicht
erlauben, gerade an Grundschulen einen so großen Anteil nicht
ausgebildeter Lehrkräfte in die Klassen zu stellen. Um die jungen
Menschen an die wunderbare Welt der Mathematik heranzuführen, brauchen
wir gut ausgebildete Fachlehrkräfte. Solange diese nicht ausreichend zur
Verfügung stehen, muss eine Fortbildungspflicht für die fachfremden
Lehrerinnen und Lehrer kommen.“
Quelle: SSW