Weil für Rückkehr zu Prämie für E-Autos
Archivmeldung vom 06.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
        
        
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Angesichts des schleppenden Verkaufs von Elektrofahrzeugen in Deutschland fordert Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Wiederauflage einer staatlichen Prämie für E-Autos. "Aus meiner Sicht wäre das sehr hilfreich", sagte der SPD-Politiker, in dessen Bundesland der kriselnde Volkswagenkonzern seinen Hauptsitz hat, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Dabei müsse man vor allen Dingen an die privaten Verbraucher mit 
kleinerem Geldbeutel denken. "Ich habe den abrupten Stopp der 
Verkaufsförderung durch die Bundesregierung immer für falsch gehalten", 
so Weil.
Nachdem der Bund seine Budgetplanung korrigieren musste,
 fiel der Bonus Ende vergangenen Jahres weg. Die Kaufprämie für Neuwagen
 hatte bis zu 4.500 Euro betragen. Hinzugekommen war eine hälftige 
Zulage der Hersteller, also bis zu 2.250 Euro.
"Wir sehen 
übrigens, dass in den europäischen Ländern, in denen die Förderung 
konsequent durchgehalten worden ist, der Absatz der Elektroautos nach 
wie vor zunimmt", erklärte Weil. "Länder, in denen das - wie in 
Deutschland - nicht geschehen ist, verzeichnen leider eine andere 
Entwicklung." Wie die Neuauflage der Prämie ausgestaltet sein könnte, 
ließ der Regierungschef zunächst offen. "Wir arbeiten gerade an der 
Frage, wie ein solches System aussehen könnte."
Er halte es aber 
für denkbar, den Kauf von Fahrzeugen deutscher Hersteller mit einer 
höheren Prämie zu belohnen. "Es kann ja nicht sein, auf der einen Seite 
die staatliche Unterstützung für chinesische Fahrzeuge zu kritisieren 
und auf der anderen Seite die chinesischen Fahrzeuge hier in Deutschland
 zusätzlich durch staatliche Kaufanreize zu fördern", so Weil. "Das 
würde sicherlich in China eine gewisse Heiterkeit auslösen. Das muss 
nicht sein."
In Deutschland entwickelten sich die E-Auto-Verkäufe
 zuletzt gegenläufig zum internationalen Trend. Global wurden laut 
Internationaler Energieagentur (IEA) im ersten Quartal 25 Prozent mehr 
Elektro-Autos verkauft als im Vorjahreszeitraum und damit mehr als im 
gesamten Jahr 2020. Die IEA rechnet damit, dass bis 2030 mindestens 60 
Prozent der weltweit verkauften Autos elektrisch angetrieben sein 
müssen, um die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens nicht zu 
überschreiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur

        
      
      