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Bundestagsabgeordneter der AfD: Die Kirchen sind leer, Psychiatrien und Knäste voll

Archivmeldung vom 05.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ganze zwei Russisch sprechende Abgeordnete haben es in den neuen Bundestag geschafft. Beide sind Kandidaten der AfD. Einer von Ihnen ist der Russlanddeutsche Waldemar Herdt. Der gläubige Unternehmer sieht die traditionellen Familienwerte bei der CDU nicht mehr vertreten und möchte sich im Bundestag für ein gutes Verhältnis zu Russland einsetzen, berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es im Beitrag auf der Webseite: "Waldemar Herdt ist vor fast 25 Jahren als russlanddeutscher Spätaussiedler aus Kasachstan nach Deutschland gekommen.  Der studierte Agraringenieur hat dort seinen Job als LPG-Leiter gekündigt und Haus und Hof zurückgelassen, um mit seiner Familie in die Urheimat zu ziehen. Nach drei harten Jahren, in denen Herdt als Futtermeister in der Schweinemast arbeitete, machte der heute 54jährige sich selbstständig und ist inzwischen ein erfolgreicher Unternehmer. Herdt engagierte sich zuerst in der Partei Bibeltreuer Christen. Da er dort aber zu wenig Handlungsspielraum sah, um wirklich etwas zu verändern in der Landespolitik, wechselte er zur AfD. Herdt meint im Sputnik-Interview: „Wenn die CDU so wäre wie vor 20 Jahren, hätte ich gern für die CDU kandidiert.“

In seinem Heimatkreis Osnabrück in Niedersachsen schaffte Herdt direkt den Einzug in den Bundestag. Der Politiker  zeigt sich schockiert vom Wahlkampf und kritisiert, „dass man statt Dialog Hass wählt.“

„Anstatt die freie Meinungsäußerung zu begrüßen, blockiert man alle Veranstaltungen der AfD“, so Herdt.

Trotzdem hat Herdt in seinem Wahlkreis souverän den Einzug in den Bundestag geschafft und persönlich bedeutend besser abgeschnitten als seine Partei im Kreis Osnabrück.

Der gläubige Vater von vier Kindern will sich im Bundestag für traditionelle Werte und Familienpolitik einsetzen. Dies geht seiner Meinung nach im Moment am ehesten in der AfD:

„Die AfD ist in meinen Augen zurzeit die einzige Partei, die konservativ-christliche Familienwerte vertritt. Das tut die CDU schon lange nicht mehr. Das demografische Desaster ist schon lange gewachsen. Mit vier Kindern gilt man schon fast als asozial. Wann haben Sie zum letzten Mal in den Medien eine positive Reportage über eine Großfamilie gesehen?" fragt Herdt.

Fehlende moralische Werte führen die Menschen auf Abwege, meint Herdt: „Die Kirchen leeren sich und Psychiatrien und Knäste werden voll.“

Neben der Familienpolitik hält Herdt die Migrationskrise für das größte Problem, dass von der Politik im Moment angepackt werden muss. „Wir müssen die Flüchtlingskrise mit einem schlüssigen Konzept in den Griff bekommen, sonst geht Europa unter. Wir befinden uns inmitten der größten Völkerwanderung in der Geschichte der Menschheit“, so Herdt.

Herdt hält die meisten Flüchtlinge in Europa für Wirtschaftsflüchtlinge. Er setzt auf eine freiwillige Rückkehr der Migranten in ihre Heimatländer und will dafür zusammen mit Unternehmen in den Ursprungsländern ein Konzept erarbeiten — zum Wiederaufbau der Länder. Er beruft sich auf seine guten Kontakte nach Syrien und Irak und hat diese Idee zusammen mit Unternehmern und Scheichs in der Region erörtert:

"Man könnte beispielsweise Flüchtlingen hier die Chance geben, eine deutsch-syrische Firma zu gründen, das Knowhow von hier mitzunehmen, um dort als kleine und mittlere Unternehmen zu helfen, das Land aufzubauen. Dann bekommt Deutschland Steuern und erschließt neue Märkte und die Flüchtlinge bekommen eine Existenzgrundlage und ein Gefühl der Wertschätzung."

Am Donnerstag fand die erste Sitzung der neuen AfD-Fraktion im Bundestag statt. Ein Großteil der rund 90 gewählten AfD-Abgeordneten, die erstmals in den Deutschen Bundestag einzog, hat in Berlin erste Schritte der neuen Politikarbeit auf Bundesebene besprochen. Waldemar Herdt ist ebenfalls aus Neuenkirchen-Vörden angereist. Herdt wird jetzt als Bundespolitiker zwischen seinem Heimatort in Niedersachsen, wo er im Gemeinderat sitzt, und Berlin pendeln, wo er gerade sein eigenes Bundestagsbüro aufbaut.

Die Streitigkeiten und Parteiaustritte der letzten Tage sind für Herdt nicht ungewöhnlich. Er hält dies für „Wachstumsschmerzen“:

„Ich denke, das ist ganz normal bei einer jungen Partei. Das ist nicht gut, aber das haben alle anderen Parteien auch durchgemacht. Wir sind sehr breit aufgestellt und es ist auch gut, dass bei uns nicht 100 Prozent für einen sind wie bei der SPD oder 91 Prozent wie bei der CDU. Wir haben verschiedene Meinungen und das ist auch gut so, aber wir hätten das intern ausdiskutieren sollen. Die Parteiaustritte haben uns nichts gebracht und denen, die ausgetreten sind auch nicht.“

Als nur einer von zwei russlanddeutschen Abgeordneten im neuen Deutschen Bundestag will Herdt sich für ein gutes Verhältnis zu Russland einsetzen. Auch für seine Landsleute, die Russlanddeutschen, fordert Herdt mehr Anerkennung und Unterstützung:

„Ich verlange historische Gerechtigkeit für die Russlanddeutschen. Da ist damals Vieles schiefgelaufen etwa bei den Rentenkürzungen oder auch bei Sprachtests. Bis heute können wir Familienangehörige nicht nach Deutschland holen. Das sollte wenigstens einmal im Bundestag debattiert werden.“

Auch das Thema Russland ist Waldemar Herdt sehr wichtig. Herdt beruft sich auf historische Erfahrungen und betont die Vorteile eines guten Verhältnisses zu Russland:

„Ich habe mich einmal mit einem russischen Abgeordneten unterhalten und er sagte zu mir: 'Wenn ein Reihenhaus brennt, haben die Nachbarn nichts zu lachen.' Wenn Russland angegriffen wird, betrifft das auch Deutschland. Wir sind Nachbarn. Darum sollten wir die Beziehungen eher intensivieren. Die Geschichte zeigt uns, wenn Russland und Deutschland gut zusammenarbeitet haben, herrschte Wohlstand und Frieden. Wenn sie sich nicht gut verstanden haben, bekam das die ganze Welt zu spüren. Darum werde ich mich im Bundestag mit all meine neuen Möglichkeiten für ein gutes deutsch-russisches Verhältnis einsetzen.“"

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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