Kiesewetter für Entlassung von AfD-Mitgliedern aus dem Staatsdienst

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Angesichts der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch fordert der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter ein entschlossenes Vorgehen gegen Mitglieder der Partei, die im öffentlichen Dienst beschäftigt sind.
Der Verfassungsschutz sei das Frühwarnsystem für die
freiheitlich-demokratische Grundordnung (FDGO). "Deshalb könnte und
sollte die Hochstufung der Partei Auswirkungen auf Beamte und
Angestellte im öffentlichen Dienst haben, denn eine Mitgliedschaft in
der AfD ist damit nicht vereinbar", sagte Kiesewetter dem
"Handelsblatt". Staatsbedienstete sollten die FDGO und die Gesellschaft
schützen und nicht zur Aushöhlung der Demokratie beitragen sollen. "Im
Einzelfall müsste deshalb eine Entlassung aus dem Dienst erfolgen",
sagte Kiesewetter.
Kiesewetter plädiert zudem für ein sogenanntes
"Überprüfungsverfahren im Vorgriff auf ein mögliches Verbotsverfahren".
"Die AfD halte ich für ein Einfallstor russischer Interessen in
Deutschland und in ihren Bestrebungen für anti-demokratisch und damit
sehr gefährlich für Deutschland", sagte er zur Begründung. Es gebe
überdies "etliche Anzeichen", dass die Partei "in Inhalten und Zielen
die verfassungsgemäße Ordnung beseitigen will". "Damit wäre es die
Pflicht jedes gewählten Volksvertreters, unsere Verfassung zu
verteidigen."
Auch der SPD-Innenpolitiker Sebastian Hartmann hält
Konsequenzen für unabdingbar. Durch die Entscheidung des
Verfassungsschutzes sei mit Blick auf ein erfolgreiches Verbotsverfahren
"eine wesentliche, zentrale Erkenntnis gegeben", sagte er dem
"Handelsblatt". "Weitere, eigene Einschätzungen der Verfassungsorgane
werden nun hinzukommen."
Hartmann warnte zugleich davor, der AfD
bei parlamentarischen Abläufen entgegenzukommen. "Die
Radikalisierungskurve der AfD steigt steil nach oben - mit Blick auf
Programm, Sprache und auf ranghohe Funktionsträger", sagte er. "Die
Antwort hierauf kann nur eine klare Abgrenzung sein, nicht eine
Normalisierung der Partei."
Auch der CDU-Politiker Kiesewetter
betonte, die AfD sei keine normale Partei. "Sie agiert als verlängerter
Arm des Kremls - sie nutzt Russland bei seinem Informationskrieg gegen
Deutschland", sagte er. "Deshalb darf es keine Zusammenarbeit, keine
Wahl von Ausschussvorsitzenden oder in sicherheitsrelevante Gremien
geben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur