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Türkische Gemeinde sieht wachsende Chancen für Sozialdemokraten

Archivmeldung vom 23.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Türkische Gemeinde in Deutschland e.V. (TGD)
Türkische Gemeinde in Deutschland e.V. (TGD)

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, sieht angesichts der Parlaments- und Präsidentschaftswahl in seinem Land wachsende Chancen für den Oppositionskandidaten, den Sozialdemokraten Muharrem Ince. "Der Oppositionskandidat wird immer beliebter in der Türkei", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Diese Wechselstimmung spüre ich auch in Deutschland." I

m Zentrum stünden die wirtschaftlichen Perspektiven und die Frage der internationalen Verankerung der 80 Millionen Einwohner zählenden Nation am Bosporus. Im Gegensatz zum Referendum über die Präsidialverfassung im vorigen Jahr verlaufe der Wahlkampf im Übrigen sowohl in der Türkei als auch in Deutschland sehr ruhig, fügte Sofuoglu hinzu. Und das sei gut so. Präsident Recep Tayyip Erdogan habe "immer durch Polarisierung gewonnen. Dieser Polarisierungseffekt ist jetzt nicht da." Mit Blick auf die Türkische Gemeinde erklärte deren Vorsitzender: "Wir halten uns da raus. Wir empfehlen, dass die Menschen von ihrem Recht Gebrauch machen und zur Wahl gehen, wenn sie eine andere Türkei wollen." Der grüne Außenexperte Cem Özdemir kritisierte gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" die deutsch-türkischen Erdogan-Anhänger.

"Das Kopfschütteln über Anhänger von Erdogan beschränkt sich keineswegs auf Deutschland", erklärte er dem Blatt. "Viele in der Türkei sind sauer auf ihre deutsch-türkischen Verwandten, die in Deutschland Demokratie und Wohlstand genießen, im Herkunftsland aber Diktatur und wirtschaftliches Chaos wählen, ohne selbst dort zu leben oder Steuern zu bezahlen." Özdemir fuhr fort, die Lage der Wirtschaft habe sich wegen der hohen Inflation und dem Wertverlust der türkischen Lira dramatisch verschlechtert, und die Türkei sei international isoliert. Auch merkten die Menschen, dass es dem Präsidenten allein um seinen Machterhalt gehe. "Unter normalen Umständen müsste Erdogan deshalb mindestens in den zweiten Wahlgang um die Präsidentschaft, und die Mehrheit für seinen nationalistisch-fundamentalistischen Block im Parlament wäre weg", sagte er. Die Umstände in der Türkei seien jedoch alles andere als normal. Die Wahlkampfbedingungen für die Opposition seien vielmehr extrem unfair gewesen. Er erwarte darum nicht, dass die Wahl am Sonntag demokratischen Standards gerecht werde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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