Wiese drängt auf Prüfung eines AfD-Verbotsverfahren
Nach der Vorstellung des neuen Verfassungsschutzberichts warnt der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Dirk Wiese, vor Verstrickungen der AfD mit Russland und China und fordert die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die Partei. "Unser friedliches Zusammenleben in einer Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Das macht der neue Verfassungsschutzbericht erneut deutlich", sagte Wiese der "Rheinischen Post".
"Unsere Gemeinschaft wird akut, zunehmend und auf einer Vielzahl von
Ebenen bedroht. Von außen allem voran durch Putins Russland, das mittels
hybrider Kriegsführung - mit Spionage, Sabotage und Desinformation -
systematisch versucht, unsere Gesellschaft aus den Fugen zu bringen", so
der SPD-Politiker. Von innen durch eine "alarmierend steigende Zahl von
jungen gewaltbereiten Extremisten, vor allem von rechts", ergänzte
Wiese.
"Der parlamentarische Arm der Rechtsextremisten, die AfD,
agitiert dabei nicht nur nachgewiesen völkisch-rechtsextremistisch,
sondern steht in Teilen auch auf Russlands und Chinas Payroll", sagte
Wiese. Das Ergebnis seien "orchestrierte Angriffe auf unsere
freiheitliche Lebensart und unseren Rechtsstaat", denen man nur begegnen
könne, indem man alle Mittel unserer wehrhaften Demokratie nutze. "Dazu
gehört auch ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD. Dies sollten
Bund und Länder gemeinsam prüfen. Die AfD ist demokratisch gewählt, aber
eben nicht demokratisch gesinnt - das darf nicht folgenlos bleiben", so
Wiese.
Zugleich müsse man die zivilgesellschaftlichen Kräfte des
Landes stärken. "Und wir kämpfen für ein wirtschaftlich und sozial
kraftvolles Land, das täglich spürbar macht: Rechtsstaatlichkeit und
Demokratie ermöglichen ein besseres Leben. Nichts ist wirkungsvoller
gegen die Zerstörer unserer Demokratie als eine starke,
widerstandsfähige Gesellschaft", so der SPD-Politiker weiter.
Unterdessen
fordern auch die Grünen eine rasche Prüfung eines Verbotsverfahrens
gegen die AfD. "Der diesjährige Bericht macht erneut deutlich, wie ernst
die sicherheitspolitische Lage augenblicklich ist. Extremisten greifen
unseren Rechtsstaat immer offener an", sagte Grünen-Fraktionsvize
Konstantin von Notz der "Rheinischen Post". "Unsere Demokratie muss ihre
Wehrhaftigkeit beweisen."
"Mit Blick auf die Prüfung der
Erfolgsaussichten eines AfD-Verbots braucht es die schnellstmögliche
Abstimmung des weiteren Vorgehens im Rahmen einer
Bund-Länder-Arbeitsgruppe zwischen allen Verantwortlichen." Aber auch
der Prävention komme bei der Bekämpfung von Extremismus eine
herausgehobene Rolle zu. "Hier erinnern wir an die Notwendigkeit,
zivilgesellschaftliche Organisationen zur Demokratieförderung endlich
langfristig aufzustellen", so von Notz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur