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Umweltministerin Hendricks fordert Energiewende auf See

Archivmeldung vom 24.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Handelsschiff: Binnentanker Julius Beckmann auf dem Main bei Frankfurt (Symbolbild)
Handelsschiff: Binnentanker Julius Beckmann auf dem Main bei Frankfurt (Symbolbild)

Von Photograph by Greg O'Beirne - Eigenes Werk, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=346986

Noch eine Energiewende: Um "Dreckschleudern" auf See zu stoppen, will Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) den erneuerbaren Energien auch auf Schiffen zum Durchbruch verhelfen. Hendricks sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung":

"Langfristig sind strombasierte Kraftstoffe im Seeverkehr nötig, und zwar auf Basis erneuerbarer Energien." Diese Option greife auch der Klimaschutzplan 2050 auf, den das Kabinett auf ihren Vorschlag hin beschlossen habe. Bei strombasierten Kraftstoffen geht es um chemische Speicherung von Strom etwa in Form von Wasserstoff oder Methan und deren Nutzung im Verkehr.

Hendricks beklagte, auch wenn die gesetzlichen Umweltschutzbestimmungen im Seeverkehr in den letzten Jahren deutlich verbessert worden seien, bleibe bei den Emissionen der Seeschifffahrt noch viel zu tun. "Es kann ja nicht sein, dass wir an Pkw zu Recht harte Maßstäbe anlegen, bei Schiffen, die schließlich nicht etwa Benzin oder Diesel, sondern Schweröl tanken, nachsichtiger sind." Die Ministerin betonte, eine Minderung von Treibhausgasen und Luftschadstoffen im Seeverkehr sei unbedingt erforderlich. "Dazu gehört letztendlich ein weltweites Verbot von Schweröl auf Schiffen."

Hintergrund: Schweröl ist hochgiftig. Bei seiner Verbrennung entsteht nicht nur das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2), sondern es werden auch Luftschadstoffe wie Rußpartikel, Stickstoffoxide und Schwefeloxide ausgestoßen. Der Einsatz des Treibstoffes auf Schiffen sei nichts anders als "Sondermüllverbrennung", sagte Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) der NOZ. Miller forderte: "Für Schiffe müssen dieselben Abgasstandards wie an Land gelten, ansonsten würde der wachsende Seeverkehr die Fortschritte an Land bis 2030 zunichtemachen."

Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) entgegnete in der NOZ: "Da Handelsschiffe im Gegensatz zu Autos vor allem auf offener See unterwegs sind, stellt sich die Frage nach vergleichbaren Abgasgrenzwerten wie an Land nur für die Häfen und Küstengebiete."

Nagel plädierte zudem dafür, an der Pier alle Dieselmotoren auszuschalten und Strom durch ein Kabel von Land oder ein schwimmendes Gaskraftwerk zu beziehen. Zudem setzt die Schifffahrt in Deutschland nach den Worten von Nagel auf alternative Brennstoffe wie das Flüssiggas LNG. Nagel sagte voraus: "Das in Kürze startende LNG-Förderprogramm der Bundesregierung wird ein wichtiger Treiber für den sauberen Brennstoff."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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