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Alexander Dobrindt kennt NOx-Probleme bei BMW-Luxuslimousinen bereits seit Mai 2017

Archivmeldung vom 26.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alexander Dobrindt (2013)
Alexander Dobrindt (2013)

Bild: Eigenes Werk /OTT

DUH veröffentlichte bereits vor neun Monaten alarmierende Prüfergebnisse eines 140.000 Euro Luxusdiesel 750d mit 8,1-facher Überschreitung der NOx-Grenzwerte bei Straßentests - Bis unmittelbar vor der Nachprüfung der DUH-Vorwürfe durch das Kraftfahrtbundesamt verteidigte BMW die eingesetzte Motorsteuerungssoftware gegenüber DUH, Kunden und Medien als korrekt - DUH-Bundesgeschäftsführer Resch wirft BMW wegen der Behauptung, sie hätten bei 11.700 Fahrzeugen die "falsche" Software "irrtümlich aufgespielt" die "dreisteste Ausrede für einen aufgedeckten Abgasbetrug" vor

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den Rücktritt von BMW-Vorstand Harald Krüger wegen des nun auch von den Behörden festgestellten Einsatzes einer illegalen Software bei bis zu 140.000 EUR teuren Luxus-Limousinen. Die DUH widerspricht der abenteuerlichen Ausrede, BMW habe diese im Realbetrieb zu erhöhten NOx-Emissionen führende Fake-Software "irrtümlich aufgespielt". Die DUH bewertet diesen erneuten Versuch der Täuschung von Behörden, Kunden und Öffentlichkeit als die "dreisteste Ausrede für einen aufgedeckten Abgasbetrug". BMW-Chef Krüger hatte zuletzt auf der IAA in Frankfurt im Herbst 2017 behauptet: "Es gibt kein Defeat Device bei der BMW Group". Noch im Februar erklärte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich laut Spiegel Online: "Grundsätzlich gilt: Fahrzeuge der BMW Group werden nicht manipuliert. Unsere Dieselmotoren sind sauber. Darauf können sich Öffentlichkeit und Politik, vor allem aber unsere Kunden und Mitarbeiter, verlassen."

"Es ist unfassbar, mit welcher Dreistigkeit BMW versucht, Kunden, Behörden und die Öffentlichkeit zu täuschen. BMW verteidigt seit Herbst 2015 mehrere alarmierende Abgasmessungen ihrer Diesel-Pkw mit minderwertiger Abgasreinigungstechnik - nämlich teure Limousinen ohne SCR-Katalysator - als korrekt. Erst als das Kraftfahrtbundesamt leider neun Monate zu spät alarmierenden Messungen der DUH nachgeht und eigene Prüfungen an einem angekauften 750d Testwagen durchführt, fordert der Münchner Diesel-Konzern laut einem Bericht von Spiegel Online, das Fahrzeug müsse vor dem Test noch einen besonderen "Service" erhalten. Als dies vom KBA richtigerweise abgelehnt wird, fällt BMW plötzlich ein, dass dieses vom KBA ausgewählte Fahrzeug und 11.700 weitere BMW-LuxusLimousinen eine Fake-Software enthalte, die "das Abgassystem der Diesel manipuliert"," so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Die DUH veröffentlichte bereits am 23. Mai 2017 eine Pressemitteilung mit der Meldung "Deutsche Umwelthilfe misst Politiker-Dienstwagen BMW 750d mit über achtfacher Überschreitung des Stickoxid-Grenzwerts bei Straßenmessungen" und übersandte dem damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am 24. Mai 2017 den Prüfbericht zur Durchführung einer offiziellen Nachmessung durch das Kraftfahrtbundesamt (KBA). DUH-Bundesgeschäftsführer Resch hatte in dieser Meldung erklärt: "Obwohl BMW bereits bei frühen Messungen der DUH im Herbst 2015 in der Schweiz auffällig war und auch mit mehreren Fahrzeugen bei der Abgasuntersuchung des Verkehrsministeriums stark erhöhte NOx-Werte zeigte, gerierte sich BMW selbst als Saubermann unter den deutschen Diesel-Herstellern. Das ist mit diesen Messungen nun vorbei. Es ist für mich unerklärlich, wie BMW ausgerechnet bei einem solch hochpreisigen Dienstwagen von Vorstandsvorsitzenden, Ministern und Ministerpräsidenten eine derartig schlechte Abgasreinigungstechnik verbaut. Der BMW 750d mit Erstzulassung vom September 2014 ist mit einem Speicherkat (LNT) ausgerüstet, erst spätere Varianten des Modells haben einen SCR-Kat erhalten. Warum bei einem deutlich schwereren Fahrzeug mit einem höheren Ladedruck in der 7er-Reihe nur ein LNT verbaut wurde, ist aus Sicht der DUH technisch nicht nachvollziehbar." Im November 2017 veröffentlichte die DUH schließlich detaillierte Messungen und Softwareuntersuchungen zu mehreren von der DUH im November 2017 gefundenen und dokumentierten Abschalteinrichtungen bei einem BMW 320d (Euro 6), ebenfalls mit minderwertiger Abgasreinigungstechnik (wie der BMW 750d ohne SCR-Katalysator).

Die DUH fordert vom amtierenden Bundesverkehrsminister Christian Schmidt eine Offenlegung aller Testprotokolle von BMW-Fahrzeugen seit Herbst 2015 und Darstellung, bei welchen Tests BMW-Mitarbeiter beteiligt, vorab Software-Updates vornehmen konnten und schließlich welche der KBA-Tests sogar direkt bei BMW durchgeführt wurden. Darüber hinaus fordert die DUH die sofortige amtliche Überprüfung weiterer Diesel-Fahrzeuge der Abgasstufen Euro 5+6 des BMW Konzerns. Dabei müsse sichergestellt sein, dass BMW keinerlei Kenntnis über die vorgesehenen Testfahrzeuge und keinen Einfluss auf die Messung selbst nehmen kann, wie dies im Falle des untersuchten 750d BMW beim KBA laut Spiegel Online versucht wurde.

Link Die DUH-Pressemitteilung vom 23. Mai 2017 sowie den DUH-Prüfbericht zum BMW 750d finden Sie unter: http://l.duh.de/p170523

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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