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AfD-Parteichef Meuthen erklärt Parteiaustritt

Archivmeldung vom 28.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Prof. Dr. Jörg Meuthen  (2021)
Prof. Dr. Jörg Meuthen (2021)

Bild: AfD Deutschland

AfD-Parteichef Jörg Meuthen ist am Freitag aus der AfD ausgetreten und hat damit auch seinen Parteivorsitz mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Das berichteten WDR, NDR und das ARD-Hauptstadtstudio. Meuthen habe den Austritt bestätigt und von einer Niederlage im Machtkampf mit dem formal aufgelösten rechtsextremen Flügel der Partei um die Ausrichtung der AfD gesprochen.

Er verband seinen Austritt mit harter Kritik am Zustand seiner Partei: "Das Herz der Partei schlägt heute sehr weit rechts und es schlägt eigentlich permanent hoch." Er sei als Parteichef mit seinem Einsatz für einen anderen Weg gescheitert, sagte Meuthen. Teile der Partei stünden seiner Meinung nach "nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung", sagte er. "Ich sehe da ganz klar totalitäre Anklänge".

Gerade in der Coronapolitik habe die AfD etwas Sektenartiges entwickelt. Allenfalls als ostdeutsche Regionalpartei sehe er noch eine Zukunft für die Partei. Sein Mandat als Abgeordneter im Europaparlament in der rechtspopulistischen Fraktion "Identität und Demokratie" will Meuthen behalten. Der 60-Jährige will sich nach eigenen Angaben auch in Zukunft politisch betätigen und er sei dazu bereits in Gesprächen, wie es hieß. Mit wem er spricht, wollte er auf Anfrage nicht sagen. Dies werde sich in Kürze klären. Seit Donnerstag steht Meuthen auch politisch unter Druck: Wegen Ermittlungen in seiner Spendenaffäre soll im Europaparlament seine Immunität aufgehoben werden. In einem Interview mit WDR, NDR und dem ARD-Hauptstadtstudio dementierte er, dass es einen Zusammenhang zu diesem Verfahren gebe. Seine Entscheidung sei schon vor längerer Zeit gefallen und das Ergebnis eines längeren Prozesses. Bereits im Herbst hatte Meuthen angekündigt, nicht mehr für den Parteivorsitz in der AfD zu kandidieren. Beobachter werteten dies bereits als Niederlage im Machtkampf gegen die Flügelvertreter und seine Widersacher im Parteivorstand, vor allem seinen Co-Vorsitzender Tino Chrupalla und Parteivize Alice Weidel.

"Chrupalla, Weidel, Gauland, Höcke, Brandner nicht zu vergessen, die werden sich richtig freuen, dass der Meuthen nun endlich weg ist. Haben sie lange dran gearbeitet", sagte Meuthen im Interview. Bezogen auf den Thüringer Landeschef Björn Höcke sehe er ganz klar wiederholte "nationalsozialistische Anleihen", was jener stets bestritten hat. Jörg Meuthen war 2013 in die AfD eingetreten und im Sommer 2015 nach dem Abgang des Parteimitgründers Bernd Lucke Bundessprecher geworden. Zunächst führte er die AfD an der Seite von Frauke Petry, dann mit Alexander Gauland und zuletzt mit Tino Chrupalla. Um sich die Macht zu sichern, hatte Meuthen früher selbst immer wieder mit dem Flügel taktiert. Vor zwei Jahren hatte er jedoch begonnen, sich gegen den vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Flügel und seine Vertreter zu wenden. Seit 2019 prüft das Bundesamt für Verfassungsschutz, ob es die AfD als Ganzes als Verdachtsfall auf Rechtsextremismus beobachten soll. Im März verhandelt das Verwaltungsgericht Köln dazu mehrere Rechtsstreite zwischen Partei und Inlandsgeheimdienst. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Behörde die Partei sowie Teilorganisationen mit nachrichtendienstlichen Mitteln überwachen darf.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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