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CDU-Chefin offen für schwarz-grünes Bündnis

Archivmeldung vom 25.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Schwarz Grün = CDU/CSU und Bündnis 90 Die Grünen
Schwarz Grün = CDU/CSU und Bündnis 90 Die Grünen

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt haben sich offen für ein schwarz-grünes Bündnis gezeigt. "Wir können ganz gut miteinander. Wir leben in einer Zeit, in der es keine natürlichen Koalitionspartner mehr gibt. Da müssen wir gesprächsfähig sein", sagte Kramp-Karrenbauer der "Bild am Sonntag".

Göring-Eckardt sieht in einem Bündnis von Grünen und Union eine große Chance für Deutschland. "Dass Grüne und Union im Parteienspektrum weiter auseinanderliegen als SPD und Union, könnte dem Land guttun, weil es zu mehr Zusammenhalt führt. Weil die Bürger sehen: Wenn die sich auf etwas verständigen können, kann unser Land besser funktionieren", so die Grünen-Fraktionschefin weiter. "Die entscheidende Frage ist immer: Können unterschiedliche Partner sich in einer Regierung auf ein gemeinsames Projekt verständigen. Ich sehe das sehr pragmatisch", sagte Kramp-Karrenbauer der "Bild am Sonntag".

Sie selbst habe im Saarland schon "mit absoluter Mehrheit, den Grünen, der FDP und der SPD" regiert. Über ihr persönliches Verhältnis mit Kramp-Karrenbauer sagte Göring-Eckardt: "Wir haben einen guten Draht und Vertrauen. Das ist gut." Kramp-Karrenbauer hob hervor: "Auch wenn wir in unterschiedlichen Parteien sind, teilen wir viele Werte. Zum Beispiel die Bewahrung der Schöpfung. Und dass Frauenrechte unteilbare Menschenrechte sind, die nicht eingeschränkt werden dürfen."

AKK und Göring-Eckardt für Frauenquoten in der Politik

Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt haben sich für Frauenquoten in der Politik ausgesprochen, um den Anteil von Frauen in der Politik zu erhöhen. "Ich sehe meine Verantwortung als Frau in der Politik darin, den Anteil von Frauen an politischen Ämtern deutlich zu stärken", sagte Kramp-Karrenbauer der "Bild am Sonntag" . Es brauche "auf alle Fälle eine Frauenquote in der CDU, die wirkt".

Allerdings habe auch die Quote ihre Grenzen: "Viele Mandate werden über Direktwahlkreise gewonnen, da nützt dann eine quotierte Liste nichts", so die CDU-Chefin weiter. In der CDU denke man deshalb jetzt darüber nach, auch den Frauenanteil in den Direktwahlkreisen sowie bei den Parteimitgliedern zu erhöhen. "Da sind nur 27 Prozent Frauen, das wollen wir steigern", sagte Kramp-Karrenbauer. Sie verwies auf den geringen Anteil weiblicher Bundestagsabgeordneter und fordert eine Verknüpfung von Wahlrechtsreform und Steigerung des Frauenanteils: "Der Bundestag ist so groß wie noch nie, gleichzeitig ist der Frauenanteil so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Alle sind sich einig, dass wir eine Reform brauchen, um ein weiteres Anwachsen des Parlaments zu verhindern. Wir haben aber das Problem des geringen Frauenanteils. Das kann man nicht einfach ignorieren."

Göring-Eckardt geht noch einen Schritt weiter und hält ein Paritätsgesetz für den Bundestag für unerlässlich. "Wenn der Bundestag die Menschen repräsentieren soll, müssen auch dort die Hälfte Frauen sein. Wir brauchen ein Gesetz für gleich viele Frauen und Männer im Bundestag." Beide Politikerinnen bezeichneten sich als "Quotenfrauen". Dieses Etikett störe sie auch nicht. "Alle Wahllisten funktionieren mit Quoten. Da geht es dann um Regionen, Stadtteile, um katholisch oder evangelisch", sagte Kramp-Karrenbauer der "Bild am Sonntag". Zur Streitfrage werde es immer nur, wenn es um die Frauenquote gehe.

AKK und Göring-Eckardt: Söhne haben Emanzipation gelernt

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt haben ihren Söhnen bei der Erziehung ein modernes Frauenbild mit auf den Weg gegeben. Ihre Söhne seien geprägt davon, dass zu Hause "keine klassische Rollenteilung" geherrscht habe, sagte Kramp-Karrenbauer der "Bild am Sonntag".

Bisher habe sie "keine Anflüge von ausgemachtem Machotum" entdecken können. "Ich würde da auch sofort reingrätschen", so die CDU-Chefin weiter. Kramp-Karrenbauers Ehemann ist seit einigen Jahren Hausmann, um die politische Karriere seiner Frau zu unterstützen. Göring-Eckardt legte Wert darauf, dass ihre Söhne auch Tätigkeiten im Haushalt übernahmen. "Bei uns war immer klar: Wenn du kein Klo putzen kannst, kriegst du nie eine Freundin", so die Grünen-Fraktionschefin. Beide Politikerinnen haben allerdings Zweifel, dass ihre Kinder ein völlig gleichberechtigtes Land erleben werden. "Ich hoffe ja, ich fürchte nein", sagte Göring-Eckardt.

Zumal es mit der AfD eine Partei gebe, "die das Erreichte zurückdrehen will und findet, dass die Frau nur an den Herd gehört". Auch Kramp-Karrenbauer ist skeptisch: "Deutschland wird große Fortschritte gemacht haben. Aber ich bin nicht sicher, ob es jemals eine komplett gleichberechtigte Gesellschaft geben wird." Frauen müssten "in allen Bereichen dafür sorgen, dass der Fortschritt unumkehrbar bleibt". Kramp-Karrenbauer und Göring-Eckardt haben beide zwei mittlerweile erwachsene Söhne.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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