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ZDF-Politbarometer Oktober II 2008

Archivmeldung vom 24.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zum Beginn der Woche ist das Rettungspaket für den deutschen Finanzmarkt in Kraft getreten. Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent findet das Paket richtig, 29 Prozent lehnen es ab (weiß nicht: 10 Prozent).

Dabei findet dieses Maßnahmenpaket in allen Parteianhängergruppen eine mehrheitliche Unterstützung. Am deutlichsten fällt sie mit 74 Prozent bei den Unions-Anhängern aus und am geringsten mit 56 Prozent bei den Anhängern der Linkspartei. Eine Mehrheit von 51 Prozent glaubt, dass mit dem Maßnahmenpaket die Bankenkrise überwunden werden kann, was 40 Prozent allerdings nicht glauben (weiß nicht: 9 Prozent).

Als Folge der Bankenkrise erwarten 68 Prozent, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland wieder steigen wird (nicht steigen: 28 Prozent; weiß nicht 4 Prozent). Deshalb halten es auch 64 Prozent aller Befragten für notwendig, dass Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft ergriffen werden (dagegen: 28 Prozent; weiß nicht: 8 Prozent). Auch hier gibt es eine mehrheitliche Unterstützung in allen Parteianhängerlagern.

Wenn es um die Kompetenzen beim Thema Finanzmarktkrise geht, schneidet die Union mit 32 Prozent deutlich besser ab als die SPD mit 11 Prozent (andere Parteien 4 Prozent, keine: 29 Prozent, weiß nicht: 24 Prozent). Beim zweiten aktuellen Thema dieser Woche, der Bildungspolitik, hingegen wird der SPD geringfügig mehr zugetraut (25 Prozent) als der Union (23 Prozent). Bei diesem Thema wird auch den kleineren Parteien etwas Kompetenz zugesprochen: 6 Prozent halten die FDP für die kompetenteste Partei, 6 Prozent die Grünen und 5 Prozent die Linke (keine Partei:13 Prozent; weiß nicht: 23 Prozent). Auf deutliche Ablehnung stoßen die in einigen Bundesländern eingeführten generellen Studiengebühren an den Hochschulen. Diese halten 64 Prozent für nicht richtig und nur 32 Prozent für richtig (weiß nicht: 4 Prozent).

Im Vergleich zu vor zwei Wochen muss vor allem die Linke Stimmungseinbußen hinnehmen und zwar ausschließlich im Westen Deutschlands, während besonders die Grünen dazu gewinnen können: Aktuell kommt die CDU/CSU auf unverändert 39 Prozent, die SPD auf 26 Prozent (plus 1), die FDP erreicht 11 Prozent (minus 1), die Linke 9 Prozent (minus 2) und die Grünen 10 Prozent (plus 2).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 38 Prozent (unverändert), die SPD auf 25 Prozent (unverändert), die FDP erhielte 11 Prozent (unverändert), die Linke 11 Prozent (minus 1), die Grünen 9 Prozent (plus 1) und die sonstigen Parteien zusammen unverändert 6 Prozent.

Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin haben wollen, hält Angela Merkel auch nach der offiziellen Nominierung von Frank-Walter Steinmeier auf dem SPD-Parteitag ihren deutlichen Vorsprung: Für sie sprechen sich jetzt 52 Prozent (minus 1) aus, für ihren Herausforderer Frank-Walter Steinmeier 31 Prozent (unverändert). Weiterhin relativ gering ist die Zustimmung für Steinmeier bei den SPD-Anhängern, bei denen er nur auf 62 Prozent kommt. Von den CDU/CSU-Anhängern hingegen wünschen sich 87 Prozent Merkel als Kanzlerin.

Die gewachsene Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung macht sich auch beim Ansehen des politischen Spitzenpersonals bemerkbar: Weiterhin auf Platz eins der Top Ten liegt Bundeskanzlerin Merkel: Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 jetzt mit sehr deutlichen Pluspunkten auf einen Durchschnittswert von 2,2 (Okt. I: 1,6). Auf Platz zwei liegt Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit deutlich verbesserten 1,8 (Okt. I: 1,5). Danach Peer Steinbrück mit klar verbesserten 1,5 (Okt. I: 1,2) vor dem SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, der jetzt auf verbesserte 1,2 kommt (Okt. I: 0,9). Es folgen Ursula von der Leyen mit jetzt 0,9 (Okt. I: 0,7) und Guido Westerwelle mit 0,5 (Okt. I: 0,3). Danach beginnt der Negativbereich: Günther Beckstein wird mit minus 0,3 (Okt. I: minus 0,4) beurteilt, Kurt Beck mit minus 0,4 (Okt. I: minus 0,4). Am Schluss die beiden Politiker der Linken mit geringfügig verschlechterten Werten: Gregor Gysi mit minus 1,1 (Okt. I: minus 1,0) und Oskar Lafontaine mit minus 1,5 (Okt. I: minus 1,4).

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 21. bis 23. Oktober 2008 bei 1327 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 7. November, nach dem "heute-journal".

Quelle: ZDF

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