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ZDF-Politbarometer Juni I 2016: Große Mehrheit für Verbleib Großbritanniens in der EU

Archivmeldung vom 03.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen"
Bild: "obs/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen"

In knapp drei Wochen entscheidet Großbritannien, ob es aus der EU austritt oder Mitglied bleibt. Lediglich 8 Prozent der Befragten in Deutschland fänden den so genannten Brexit gut, 23 Prozent ist der Verbleib Großbritanniens egal, und 67 Prozent wollen, dass das Vereinigte Königreich Mitglied der EU bleibt (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden "weiß nicht"). Die Angst, dass ein Austritt Großbritanniens zu größerem wirtschaftlichen Schaden für Deutschland führt, ist nicht so stark verbreitet: Einen sehr großen ökonomischen Schaden für Deutschland erwarten nur 4 Prozent und 29 Prozent einen großen. 44 Prozent hingegen glauben, dass das nicht zu so einem großen und 11 Prozent, dass es zu überhaupt keinem wirtschaftlichen Schaden für Deutschland führen würde.

Nach der Entscheidung des Bundestages zum Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren hat die Türkei darauf mit diplomatischen Maßnahmen reagiert. Die sehr große Mehrheit der Bundesbürger (83 Prozent) meint generell nicht, dass sich Deutschland mit Kritik an der Türkei zurückhalten sollte, um die Zusammenarbeit in der Flüchtlingsfrage nicht zu gefährden. Für Zurückhaltung sprechen sich nur 12 Prozent aus.

Partei-Kompetenzen bei der Kriminalitätsbekämpfung

In der letzten Zeit wurde auch viel über eine Zunahme der Kriminalität in Deutschland berichtet. Inzwischen fühlen sich 36 Prozent aller Befragten (April: 29 Prozent) von Kriminalität bei uns bedroht. Eine Mehrheit von 64 Prozent (April: 71 Prozent) hat nicht solche Ängste. Wenn es darum geht, welche Partei am ehesten die Kriminalität bekämpfen kann, wird der CDU/CSU am häufigsten (34 Prozent) die größte Kompetenz auf diesem Politikfeld zugesprochen. Danach folgen die SPD mit nur 9 Prozent, die AfD mit 6 Prozent (alle anderen Parteien unter 4 Prozent, keine Partei: 16 Prozent; weiß nicht: 27 Prozent).

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 33 Prozent (unverändert) und die SPD auf 21 Prozent (unverändert). Die Linke würde 9 Prozent (plus 1) und die Grünen 13 Prozent (minus 1) erreichen, die FDP käme auf 6 Prozent (minus 1) und die AfD auf 13 Prozent (unverändert). Die anderen Parteien erzielten zusammen 5 Prozent (plus 1). Damit würde es aktuell unter den politisch denkbaren nur für eine große Koalition aus CDU/CSU und SPD oder eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP reichen.

Kanzlerkandidatur

Vor allem in der SPD ist in den letzten Wochen die Diskussion um den Kanzlerkandidaten für 2017 wieder in Gang gekommen. Insgesamt fänden es 36 Prozent aller Befragten und nur 49 Prozent der SPD-Anhänger gut, wenn Sigmar Gabriel für die SPD als Kanzlerkandidat antreten würde (nicht gut: 55 Prozent bzw. 49 Prozent). Wenn Angela Merkel ein weiteres Mal als Kanzlerkandidatin für die CDU/CSU anträte, fänden das 58 Prozent aller Befragten und 87 Prozent der CDU/CSU-Anhänger gut (nicht gut: 38 Prozent bzw. 12 Prozent).

TOP TEN

Auf Platz eins liegt auch dieses Mal Winfried Kretschmann. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,4 (Mai: 2,2). Danach folgt Frank W. Steinmeier mit 2,0 (Mai: 1,9) vor Wolfgang Schäuble mit 1,7 (Mai: 1,6). Auf Platz vier liegt Angela Merkel mit 1,5 (Mai: 1,4). Danach folgen Gregor Gysi mit 1,1 (Mai: 0,9), Thomas de Maizière mit 0,7 (Mai: 0,6), Ursula von der Leyen mit unveränderten 0,6, Sigmar Gabriel mit 0,5 (Mai: 0,4) und Andrea Nahles mit 0,4, die jetzt an Stelle von Malu Dreyer wieder zu den Top Ten zählt. Auf dem letzten Platz liegt Horst Seehofer mit unveränderten 0,3.

Deutliche Mehrheit für zweite Amtszeit von Bundespräsident Joachim Gauck

70 Prozent aller Befragten fänden es gut, wenn Joachim Gauck weitere fünf Jahre Bundespräsident wäre, dagegen sind 22 Prozent. Während die Meinungen bei den Anhängern von Linke und AfD in dieser Frage eher geteilt sind, findet eine zweite Amtszeit bei den Anhängern aller anderen Parteien eine sehr deutliche mehrheitliche Unterstützung.

Fußball-Europameisterschaft: Mehr Optimismus als vor vier Jahren

Jetzt glauben 39 Prozent, dass Deutschland Europameister wird, vor vier Jahren hatten das nur 19 Prozent erwartet. Dass Deutschland bereits in der Vorrunde (1 Prozent) oder im Achtelfinale (3 Prozent) scheitert, glaubt fast niemand. Aber fast jeder Fünfte (17 Prozent) erwartet, dass nach dem Viertelfinale Schluss ist und 25 Prozent meinen nach dem Halbfinale.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni 2016 bei 1292 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 33 Prozent, SPD: 23 Prozent, Linke: 9 Prozent, Grüne: 15 Prozent, FDP: 6 Prozent, AfD: 11 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 24. Juni 2016.

Quelle: ZDF (ots)

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