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Früher war mehr Fisch: Zurück in die Zukunft

Archivmeldung vom 04.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: tigriszka  / pixelio.de
Bild: tigriszka / pixelio.de

Die zweite European Fish Week findet im Vorfeld der Veröffentlichung des Vorschlags der Europäischen Kommission für eine reformierte Gemeinsame Fischereipolitik in Europa und in zeitlichem Zusammenhang mit dem Weltozeantag (8. Juni) vom 4. bis zum 12. Juni 2011 statt. Über hundert OCEAN2012-Mitgliedsverbände wenden sich unter dem Motto "Zurück in die Zukunft" an die Öffentlichkeit.

So weit der Mensch zurückdenken kann, gab es in Europa mehr Fische, mehr Boote und mehr Regionen, die von der Fischerei leben konnten als heute. Wegen der anhaltenden Überfischung sind einige Fischbestände auf einen dramatisch niedrigen Stand gesunken. Während der diesjährigen Aktionswoche mit Ausstellungen und Veranstaltungen in ganz Europa laden die OCEAN2012-Verbände die europäischen Bürgerinnen und Bürger ein, mit anzusehen, wie die Überfischung die Meeresumwelt, die Zusammensetzung mariner Lebensgemeinschaften und auch die wirtschaftlichen Verhältnisse der von der Fischerei lebenden Menschen an den Küsten negativ verändert hat.

"Das große Interesse an der zweiten European Fish Week ermutigt uns", sagt Uta Bellion, Direktorin der European Marine Programme der Pew Environment Group und OCEAN2012-Koordinatorin. "Die EU-Kommission wird bald ihren Vorschlag für eine reformierte Gemeinsame Fischereipolitik veröffentlichen. Dies ist ein wichtiger Moment für die Mitgliedsverbände von OCEAN2012, um darauf hinzuweisen, dass Menschen in ganz Europa von der Politik eine Beendigung der Überfischung erwarten. Während der European Fish Week appellieren wir an die für Fischerei verantwortlichen EU-Minister, bei der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der ökologischen Nachhaltigkeit Vorrang einzuräumen - auch, weil nur so die von der Fischerei abhängigen Küstengemeinschaften bewahrt werden können. "

Die Nachweise für das Schwinden der europäischen Fischereien sind vielfältig. Einige Beispiele:

1.
Um die Wende zum 20. Jahrhundert betrug die durchschnittliche Länge
von Kabeljau in der Nordsee 1 bis 1,5 Meter bei einem
Durchschnittsalter von acht bis zehn Jahren. Heute messen die
angelandeten Kabeljaue im Durchschnitt lediglich fünfzig Zentimeter,
und das Durchschnittsalter ist jünger als drei Jahre.

2.
Im Jahr 1949 erreichte die Blauflossenthun-Fischerei in Nordeuropa
ihren Höhepunkt mit einer Jahresfangmenge von 5485 Tonnen - heute
gibt es in Nordeuropa keine kommerzielle Blauflossenthun-Fischerei
mehr.

3.
Um 1640 umfasste die niederländische Heringsflotte sieben- bis
achthundert Fangschiffe mit insgesamt 11.000 bis 12.000 Mann
Besatzung. Heute könnte die Fangmenge von damals mit einem einzigen
Trawler und einer zehn bis elf Fischer starken Mannschaft
erwirtschaftet werden.

"Während der europäischen Fischwoche erinnern wir uns gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern an den vergangenen Reichtum der Meere und Küstengemeinschaften. Wir wenden uns an Bundesministerin Aigner mit der Botschaft: Das wollen wir wiederhaben - We want it back!", so Nina Wolff, Fischerei-Expertin der Deutschen Umwelthilfe und Koordinatorin der OCEAN2012-Kampagne in Deutschland. "Die Geschichte der Fischerei ist eine Geschichte der übermäßigen Nutzung. Insbesondere im Laufe der letzten drei Jahrzehnte wurden der Reichtum der Meere, ihre Produktivität sowie die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Küstengemeinschaften bis weit über ihre Grenzen überdehnt. Die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik könnte diesen Trend umkehren."

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.

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