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Ökobarometer 2008: Discounter legen beim Verkauf von Bioprodukten zu

Archivmeldung vom 17.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: obs/BLE -Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Grafik: obs/BLE -Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

In Punkto Qualität vertrauen deutsche Biokunden vor allem Lebensmitteln aus dem Naturkostfachhandel. Dennoch kauft die Mehrheit der Verbraucher ihre Bioprodukte bevorzugt in Supermärkten und Discountern.

Dies sind die Kernergebnisse des Ökobarometers 2008, das das Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) erstellt hat. Für die jährliche repräsentative Studie wurden Ende Oktober 2008 rund 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahren zu ihrem Konsumverhalten bei Biolebensmitteln befragt. 53 Prozent der Deutschen greifen demnach gelegentlich, 17 Prozent sogar häufig zu Biowaren. Ein knappes Drittel (29 Prozent) der Befragten gibt an, nie Lebensmittel mit dem Bio-Siegel zu kaufen. Die im Vergleich zur Vorjahresbefragung nahezu identischen Zahlen belegen, dass Bioprodukte mittlerweile einen festen Platz im Einkaufswagen der Verbraucher gefunden haben.

Mehr Bioauswahl in Discountern und Supermärkten

Knapp die Hälfte aller Befragten gibt an, hinsichtlich Qualität und Erfüllung der strengen Kriterien des Ökolandbaus vor allem Lebensmitteln aus Naturkostfachgeschäften (46 Prozent), Reformhäusern (37 Prozent), Biometzgereien (49 Prozent) und Biobäckereien (45 Prozent) zu vertrauen. Konventionelle Supermärkte (10 Prozent) und Discounter (8 Prozent) belegen hier nur hintere Plätze. Das Kaufverhalten spiegelt diese Einschätzung jedoch nicht wieder. Bei der Frage nach dem bevorzugten Ort für den Kauf von Biolebensmitteln belegen die konventionellen Supermärkte mit 77 Prozent wie in den vergangenen Jahren eindeutig den Spitzenplatz. Neu auf Platz zwei mit nun 62 Prozent liegen die Discounter. Sie konnten ihren Wert innerhalb eines Jahres um 8 Prozentpunkte steigern. Die erstmalig spezifisch erfassten Biosupermärkte kommen auf einen Wert von 19 Prozentpunkten.

Die möglichen Gründe für die Diskrepanz zwischen Einschätzung und Einkauf sind vielfältig. Angesichts der insgesamt schlechter werdenden Konsumstimmung scheinen viele Biokunden verstärkt zu günstigeren Bioprodukten zu greifen. Dass viele Supermärkte und Discounter ihre Biosortimente in letzter Zeit deutlich ausgebaut haben, könnte ein weiterer Grund sein. Als Folge nehmen offenbar immer mehr Verbraucher die Möglichkeit wahr, konventionell und ökologisch erzeugte Produkte bequem in einem Geschäft zu kaufen. Für einen Teil der Biokunden mag darüber hinaus eine Rolle spielen, dass die verbreiteten Supermärkte und Discounter vielfach schneller zu erreichen sind, als Naturkostfachgeschäfte. Hinzu kommt, dass die strengen rechtlichen Auflagen für alle in Deutschland angebotenen Biolebensmittel gelten - egal, ob sie aus dem Reformhaus oder aus Discountern stammen. Kennzeichen hierfür ist das sechseckige Bio-Siegel. "Das Siegel gibt vielen Verbrauchern die Gewissheit, auch in Discountern sorgfältig geprüfte Bioprodukte erwerben zu können", so Elmar Seck von der Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Klimaaspekt wird zunehmend wichtiger

Wichtigster Aspekt beim Kauf von Biolebensmitteln ist für 66 Prozent der Befragten die Vermeidung von Rückständen chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Für 64 Prozent sind die optimale Frische und Qualität der Waren ausschlaggebend. Die Einhaltung von Sozialstandards und die persönliche Bekanntschaft mit Biobauern zählen knapp 40 Prozent der Umfrageteilnehmer zu den wichtigsten Aspekten. Immer bedeutender wird den Verbrauchern der positive Beitrag, den ökologisch erzeugte Produkte für den Klimaschutz leisten. 37 Prozent der Befragten erachten dies mittlerweile als besonders wichtig.

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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