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Liebe geht DOCH durch den Magen: Da hast Du den Salat!

Archivmeldung vom 07.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Einige Menschen geraten in die Krise, wenn sie 30 Jahre alt werden, andere anlässlich des 40. oder 50. Geburtstags. Grund dazu gibt es eigentlich in keinem Alter und zum Glück finden sich immer wieder Menschen, die einem auch die best kultuvierte schlechte Laune verderben.

So sehr Du Dich auch anstrengst, es ist kein Unterschied festzustellen: Dein Gesicht hat sich nicht verändert. Das sollte Dir zu denken geben und vielleicht solltest Du Dich ein wenig lächerlich fühlen, weil Du in gewisser Weise doch etwas anderes erwartet hast.
Gestern warst Du noch 49. Heute bist Du offiziell 50. Natürlich ist äußerlich keine Veränderung erkennbar. Erstens ist 50 das neue 40, wie die Medien nicht müde werden zu verkünden, zweitens bekommt man über Nacht keine neuen Falten und auch die Idee, dass die Haare innerhalb weniger Stunden ergrauen können, ist dem Reich der Mythen zuzuschreiben.
Trotzdem entkommst Du der Gefahr der Blamage und Lächerlichkeit vor Dir selbst mit der Entschuldigung, dass Du ja nie wirklich GEGLAUBT hast, der 50. Geburtstag würde Dich verändern. Es war ein GEFÜHL. Das liegt, so sagst Du Dir, auf einer ganz anderen Ebene.

Irgendwie hat irgendwer irgendwo in Deinem Kopf beschlossen, sich nicht von der schlechten Laune und gedrückten Stimmung abbringen zu lassen. Du hast immerhin während der letzten Wochen so viel Zeit und Energie in Deine miserable Laune investiert, da wäre es doch nicht nur schade, sondern eine unverzeihliche Verschwendung, sie plötzlich aufzugeben.

Auch wenn es Dir zusehends schwerer fällt, Du rettest Deine Miesepetrigkeit sogar über das Auspacken Deiner Geschenke hinweg und das Lesen Deiner Geburtstagspost. Nicht dass Du undankbar wärest! Da sind Menschen, die an Dich gedacht haben und die Dich lieben und die sich große Mühe gegeben haben, Dir eine Freude zu machen. Es wäre in der Tat undankbar, das nicht zu würdigen und Du bist nie ein undankbarer Mensch gewesen. Bloß 50 – das ist irgendwie nicht lustig.

Während Du Dir einen neue Kaffee aufbrühst, klingelt es an der Tür. Von der Tageszeit her kann das die Post sein. Vielleicht noch ein Geburtstagsgeschenk …
Du öffnest und draußen steht nicht die erwartete Briefträgerin, sondern eine andere Frau: Deine Nachbarin von gegenüber, Frau Finkel.
Das ist ein durchaus willkommener Besuch. Ihr beide mögt einander und wenn Ihr auch nicht gerade befreundet seid, ist es immer schön, ein Schwätzchen mit ihr zu halten über das Fernsehprogramm, den Garten (Ihr seid beide enthusiastische Pflanzenliebhaber) oder auch einmal über Nachbarn, etwa die Familie von nebenan mit ihren zwei Autos, zwei Kindern, zwei Hunden und zweifelhaften Manieren.

Grete Finkel ist etwa sechs oder sieben Jahre älter als Du. Ihre Kinder sind erwachsen und haben das Haus verlassen, ihr Mann ist den größten Teil der Woche über beruflich unterwegs und selbst dann, wenn er zuhause ist, redet er nicht viel. Was ihr als Gesprächspartner eben Dich lässt, ihre Tochter, die ab und an vorbeikommt, um das Enkelkind der Obhut seiner Großmutter anzuvertrauen … und Bubele, einen leicht neurotischen und durchaus boshaften Papagei.

Nun steht Dein Nachbarin vor Dir mit einem entwaffnend breiten Lächeln im Gesicht, einer Schüssel im einen Arm und einer Rose in der anderen Hand.
“Heute ist der Tag, oder?” fragt sie.
Selbstverständlich hast Du sie bei Deinem Bemühen, Dich in Hysterie bezüglich Deines 50. Geburtstags zu reden, nicht ausgenommen. Also weiß sie davon. Nun hattest Du nicht damit gerechnet, dass sie sich dessen erinnern würde. Dass sie es tut, ist rührend und also nickst Du mit umwölkter Miene und zusammengepressten Lippen.

“Dann meinen herzlichsten Glückwunsch”, sagt sie und streckt Dir die Rose entgegen, die Du dankend annimmst.
“Ich wusste nicht”, fährt sie dann fort, “was ich Ihnen schenken könnte ...”
“Sie müssen mir doch nichts schenken”, wehrst Du ab.
“Nein”, sagt Frau Finkel fröhlich, “müssen muss ich nicht. Aber wollen will ich. Deshalb habe ich mir gedacht: Ich habe doch so schönen Salat. Also habe ich Ihnen den im Garten geschnitten. Und dann, dachte ich: Nein, an seinem Geburtstag soll man nicht arbeiten, nicht mal in der Küche. Und weil Sie mir erzählt haben, dass Sie heute Abend mit Freunden zum Essen gehen … da dachte ich dann: Na, dann brauchen und wollen Sie sicher mittags nicht viel. Also habe ich Ihnen den Salat gleich fix und fertig angemacht. Da müssen Sie gar nichts mehr selbst machen … außer essen, denn füttern werde ich Sie nicht. Mit 50 ist man dazu zu alt und noch zu jung. Das ist IHR Tag. Und schauen Sie, wie die Sonne scheint … ist das nicht toll?”

Ja, das ist es. Gemeinerweise ist es das. Und es ist einfach lieb und herzerwärmend, dass diese Frau, die Du eigentlich gar nicht wirklich kennst, sich solche Gedanken macht, um Dir eine Freude zu bereiten. Weil Du Geburtstag hast. Weil Du 50 wirst … und nun kannst Du beim besten Willen Deine schlechte Stimmung nicht mehr aufrecht erhalten. - Da hast Du den Salat!

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgen hier nun zwei Rezepte, eines davon vegetarisch.

Fusilli - Salat mit getrockneten Tomaten

Rezept für 8 Portionen
Zutaten

400 g Nudeln (Fusilli)
150 g Tomate(n), getrocknet, in Öl eingelegt
1 Bund Petersilie
20 g Rucola
80 g Pinienkerne
6 EL Olivenöl
2 EL Weißweinessig
2 EL Balsamico
2 EL Balsamico, weißer
4 EL Kapern
Meersalz
Cayennepfeffer
Parmesan

Zubereitung:

Pasta nach Packungsanweisung in reichlich kochendem Salzwasser bissfest garen. In ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.
Tomaten aus dem Öl nehmen, mit Küchenpapier trocken tupfen und in feine Streifen schneiden. Petersilie und Rucola waschen und trocken schütteln. Von der Petersilie die Blätter abzupfen, Petersilienblättchen und Rucola fein hacken.
Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett bei kleiner Hitze hellbraun rösten.(Im Anschluss unbedingt aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Sie rösten stark nach.)
Für die Vinaigrette Olivenöl, Weißweinessig, Balsamico-Essig und weißen Balsamico-Essig mit den Kapern, der Petersilie und dem Rucola verrühren. Soße mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken.
Fusilli mit den getrockneten Tomaten, Pinienkernen, und der Vinaigrette vermischen. Nudelsalat kalt stellen und mindestens 1 Stunde ziehen lassen.
Zum Servieren nach Belieben mit dem gehobelten Parmesan und Rucola anrichten.
Dazu passen auch Parmaschinken oder schwarze Oliven.

Arbeitszeit: ca. 30 Min.

Gnocchi - Salat

Rezept für 8 Portionen
Zutaten

500 g Gnocchi
2 Tomate(n), in kleine Würfel geschnitten, ohne Kerne
1 Bund Rucola
50 g Pinienkerne, geröstet in der Pfanne
3 EL Olivenöl
3 EL Wasser
1 EL Balsamico, weißer
Salz und Pfeffer
Zitronensaft
1 EL Parmesan

Zubereitung:

Die Gnocchi nach Packungsanweisung kochen, dann abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Rucola in mundgerechte Stücke schnippeln.

Ein Dressing aus Olivenöl, Wasser, Balsamico, Salz, Pfeffer und Zitronensaft herstellen.

Dann Gnocchi, Tomaten, Rucola und Pinienkerne gut mit dem Dressing vermischen. In einer Glasschale anrichten und mit Parmesan bestreuen.

Arbeitszeit: ca. 15 Min.

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