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Liebe geht DOCH durch den Magen: Liebe kann auch einfach sein

Archivmeldung vom 06.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Ist es wirklich verdächtig, wenn sich ein Mensch im heiratsfähigen Alter nicht mehr an der Hatz nach dem ganz großen Glück beteiligt – oder ist es vielleicht sogar die bessere Strategie, den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen?

Alles ist so schrecklich kompliziert, findet Deine Freundin Anne. Erst recht und ganz bestimmt die Liebe. Sie schluchzt ein wenig, als sie Dir das sagt.
Armes Ding! Schon wieder einmal unglücklich verliebt … und Du tätschelst ihre Hand und hörst ihr zu und Du redest beruhigend und tröstend auf sie ein, bis sie sich beruhigt.
„Du hast's gut“, meint Deine Freundin schließlich. „Du bist Single und bist glücklich damit. Aber ich, ich brauch' halt immer jemanden ...“
Du antwortest nicht darauf.

Dann, zwei Tage später, berichtet Dir Natascha von ihrer Familie. Nein, das ist das falsche Wort. Sie schwärmt Dir vor von Felix, ihrem Mann, von Noah und Chris (eigentlich „Christina“), ihren Kindern. Alle sind SO wunderbar, so WUNDERBAR. Es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als eine Familie zu haben. Deshalb tust Du ihr auch von Herzen leid.
„Ach du, Häschen“, sagt sie und setzt diese Kleinkinderschnute auf, „es wird schon der Richtige kommen. Du wirst sehn! - Es muss doch schrecklich traurig sein, so als Single ...“
Du antwortest auch darauf nicht.

Es gibt Gerüchte über Dich. Manche sind eher lächerlich, nicht der Gegenstand an sich, doch der Gedanke, dass sich Menschen über so etwas Gedanken machen … und wie sie es tun.
Die Frau in der Poststation zum Beispiel schwört, dass Du Briefmarken sammelst, weil Du immer wieder nach anderen Motiven fragst. Tatsächlich pflegst Du nur die längst aus der Mode gekommene und fast vergessene Kunst des Schreibens privater Briefe und möchtest Deinen Adressaten das Leben etwas bunter und abwechslungsreicher gestalten. Außerdem hast Du das Gefühl, ohnehin einer der letzten Menschen zu sein, die Briefe verschicken und Du empfindest es daher als Deine Pflicht, die Post wissen zu lassen, dass Du Vielfalt auf dem Kuvert schätzt. Sonst wird es irgendwann nur noch eine Einheitsbriefmarke geben, vermutlich in Grau- und Beigetönen, dafür aber abwaschbar und mit Himbeergeschmack.

Irgendwer hat gemutmaßt, Du seist mit einem fürchterlich eifersüchtigen Mann liiert, der irgendwelchen dunklen Machenschaften nachgeht und nur ganz selten, sowieso auch ganz heimlich mitten in der Nacht auftaucht.
Es gibt aber auch die Variante, Du seist ebenso unsterblich wie unglücklich in die Verkäuferin aus der Bäckerei gegenüber, Frau Fichte, verliebt gewesen. Schließlich hat man Euch zusammen lange reden gesehen und Euch dabei lachen gehört und einige Deiner Nachbarn sind Dir noch immer böse, weil sie zu wissen glauben, dass Frau Fichte Dir immer die dicksten Brötchen und die größten Kuchenstücke gegeben hat. Dabei ist es inzwischen fast drei Jahre her, seit die gute Frau Fichte (und sie war wirklich einfach nur ein Schatz!) nach Braunschweig gezogen ist.
Wieder andere würden jeden Eid schwören, dass Du sowieso völlig asexuell bist, da es Dir nicht einmal annähernd gelungen ist, ihre Attraktivität zu erkennen und vor ihnen dahinzuschmelzen.

Die Reihe der Geschichten ließe sich beliebig fortsetzen, aber es reicht Dir bereits, eine dem Geschlechtlichen abholde, von Postwertzeichen besessene lesbische Philatelistin mit einem mafiosen Geliebten zu sein; mehr willst Du gar nicht wissen.
Die Wahrheit ist sehr viel weniger kompliziert, sehr viel weniger bizarr, dafür aber sehr viel schöner. Ja, Du bist Single. Weder aus Berufung, noch aus Verzweiflung oder Enttäuschung, sondern einfach, weil Du entdeckt hast, dass das ein höchst zufriedenstellender und entspannter Zustand sein kann.

Alles begann an diesem Tag im Mai mit diesem Karton. Du hattest ihn schon neben die Tür gestellt. Er enthielt alle Besitztümer von Kai, die sich noch in Deiner Wohnung befunden hatten und an diesem Tag kam er, um ihn abzuholen.
Es klingelte, Du machtest ihm auf. Er sagte irgendetwas über sein Auto, für das er keinen richtigen Parkplatz gefunden hatte. Es war eine von diesen Geschichten, die nur dazu da sind, um Zeit zu füllen und um zu erklären, dass der andere nur so lange bleiben wird, wie es braucht, um auszusprechen. Diese Art Geschichten, die manchmal Lügen sind oder Alibis, manchmal aber auch einfach wahr – in jedem Fall lohnt es sich nicht, sich ihrer Worte zu erinnern und daher tust Du das auch nicht. Er sagte seinen Spruch auf, nahm den Karton und ging.
Daran erinnerst Du Dich sehr gut: wie er sich bückte, um das Pappding mit dem leicht klappernden und klirrenden Inhalt hochzuheben, wie er Dich dann noch einmal ansah, wie die Tür klang, als sie sich hinter ihm schloss. Das waren Eindrücke gewesen, die Du als irgendwie aufrichtig empfunden hattest, Dinge, die es wert waren, nicht vergessen zu werden.

Und dann warst Du allein gewesen. Kai, der bis dahin und bis heute letzte in einer längeren Reihe von Hosen- und Hoffnungsträgern, hatte Dich verlassen, nachdem etwas anderes Euch beide verlassen hatte.
Du warst in ihn verliebt gewesen und hattest daher die Illusion nähren wollen, ihn auch zu lieben und vermutlich war es von seiner Seite aus ähnlich gewesen. Ein Irrtum, ein gewolltes Missverständnis, eine Lüge, die eine Zuflucht hätte sein sollen. Aber das sind sie nie. Jedenfalls nicht für lange.

Da war kein Grund zur Trauer gewesen, keine Veranlassung, sich die Haare zu raufen oder irgendetwas ähnlich Dramatisches zu tun. Solche Dinge passieren, immer und immer wieder … wenn man es zulässt – oder es sogar provoziert.
Plötzlich hattest Du verstanden, dass und wie sehr Ihr beide Euch unter Druck gesetzt hattet. Wozu? Wer sagt denn, man MUSS eine Beziehung haben, DIE Beziehung zu einem anderen Menschen, zu DEM EINEN … und alles muss toll sein und perfekt sein.
Was für ein Unsinn.

Das war der Beginn gewesen. Du hattest Dich verändert und nicht mehr bei anderen nach dem gesucht, was Du selbst sein solltest. Es war auch der Anfang einer Entdeckungsreise gewesen, an deren Ende Du eine ganz unerwartete neue Liebe gefunden hattest: die zu Dir selbst. Was für eine Bereicherung!

Du hast gelernt, mit Dir selbst glücklich zu sein. Was nicht bedeutet, es könne keine anderen Menschen mehr geben in Deinem Leben. Ganz und gar nicht. Nur hast Du jetzt die Ruhe und die Ausgeglichenheit, die Dinge geschehen zu lassen, anstatt sie – wie früher – zwingen zu wollen.
Du teilst derzeit Dein Leben mit zwei überaus musikalischen Katzen, die daher von Dir Rimsky und Korsakow getauft wurden.
Sie sorgen dafür, dass Du es nicht verlernst, mit anspruchsvollen Persönlichkeiten zusammenzuleben. Rimsky zum Beispiel hat sich gerade entschlossen, auf dem alten abgebeizten Schrank im Wohnzimmer zu leben und Korsakow geriert sich als Feinschmecker und will nur noch das Katzenfutter mit Huhn und Käse zu sich nehmen. Du hingegen wärst mit dem Käse zufrieden, denn Deine Wohngemeinschaft mit den beiden Vierbeinern hat Dich zur Vegetarierin werden lassen. Liebe geht eben doch durch den Magen und das in sehr unterschiedlicher Form.

Da wäre noch Platz in Eurer Wohngemeinschaft für einen Mann, sollte es (oder besser: er) sich finden. Er sollte nicht allergisch gegen Katzen sein. Und es wäre in jedem Fall zu begrüßen, wenn er auch Vegetarier wäre.
Vielleicht ist er irgendwo da draußen, dort, wo angeblich auch die Wahrheit ist …
Und was ist die Wahrheit?
Die Wahrheit ist: Liebe kann auch ganz einfach sein und ganz unkompliziert, wenn man sie einfach nur geschehen lässt, ohne Erwartungen, ohne Zwänge, ohne Druck. Dafür bist Du nun bereit. Qué será, será.

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgen hier nun zwei Rezepte, eines davon vegan.

Vegetarische Burger

Rezept für 4 Portionen
Zutaten:

400 g Kidneybohnen, aus der Dose
1 kleine Zwiebel(n), klein gehackt
100 g Käse, gerieben, z. B. Cheddar
100 g Paniermehl
1 Ei(er)
Mehl, zum Bestäuben
Meersalz und schwarzer Pfeffer
1 EL Pflanzenöl

Zubereitung:

Die Bohnen in einem Sieb abtropfen lassen und abspülen. In einer Schüssel zu einem Brei zerdrücken, beispielsweise mit einer Gabel. Die klein gehackte Zwiebel, den Käse, das Paniermehl und das Ei hinzugeben. Zuletzt mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Pflanzenöl (1 EL oder nach Bedarf) in einer Pfanne erhitzen. Die Hände mit Mehl bestäuben und aus der Masse ungefähr 8 kleine oder auch 4 große Burger formen. In der heißen Pfanne von beiden Seiten 8-10 Minuten dunkelbraun anbraten.

Schmecken toll ganz klassisch im Burgerbrötchen mit Salat, Tomate und sauren Gurken. Auch kalt als Snack sehr lecker zum Beispiel zu einem Salat.

Arbeitszeit: 15 Min.

Pizzaburger

Rezept für 10 Portionen
Zutaten:

Für den Belag:
700 g Seitan - Pulver oder Gluten
1 Tube/n Tomatenmark
4 EL Senf
1 Pck. Räuchertofu
6 Zehe/n Knoblauch
2 mittelgroße Zwiebeln
1/2 Tasse/n Paniermehl
3 Schuss Sojasauce
2 Schuss Öl
Rosmarin (Menge nach Geschmack)
Paprikapulver (Menge nach Geschmack)
Gemüsebrühe (Menge nach Geschmack)
Meersalz und schwarzer Pfeffer
500 ml Wasser
Für die Sauce:
2 EL Senf
4 Zehe/n Knoblauch
1/2 Tasse/n Sojamilch
3 Spritzer Zitronensaft
kalt gepresstes Öl
Meersalz und schwarzer Pfeffer
1 Tasse Bio Ketchup
Für den Hefeteig:
600 g Vollkorn Weizenmehl
3/4 Würfel Bio Hefe
300 ml Wasser, lauwarmes
6 EL Öl (kalt gepresstes)
3 TL Meersalz
1 TL Rohrohrzucker
etwas Tomatensauce
etwas Gemüse
Für den Belag:
2 Soja - Schnitzel (Soja Big Steaks)
1 Tasse Wein
1 Spritzer Sojasauce
n. B. Wasser
n. B.  Gemüsebrühe
n. B.  Paniermehl
n. B.  Sojamehl
n. B.  Sojamilch
n. B. as Rosmarin
n. B.  Gewürzmischung
Meersalz und schwarzer Pfeffer
1 Pck. Räuchertofu
2 Pck. Käse, veganer
4 Blätter Salat
2 Bio Tomate(n)
einige Gewürzgurke(n)
n. B. Zwiebel(n), in Ringe geschnitten

Zubereitung:

Für die Burger werden zuerst die Zwiebeln und der Knoblauch geschält und zusammen mit dem Räuchertofu püriert. Dazu kommen dann der Senf, das Tomatenmark, ein paar kräftige Schüsse Sojasoße, ein bisschen Pflanzenöl und ca. 500 ml Wasser. Das Ganze wird gut verrührt.

In eine andere Schüssel werden das Seitanpulver, Paniermehl, Rosmarin, Paprikapulver, , Gemüsebrühe und Salz und Pfeffer gegeben und verrührt. Nach Belieben können auch Thymian, Chili oder andere Gewürze verwendet werden.

Die flüssigen Zutaten gießt man nun langsam zu dem Seitanpulver und verknetet beides, bis ein kloßiger Teig entsteht. Wenn noch Seitanpulver erkennbar ist, gibt man mehr Flüssigkeit hinzu, ist er zu weich, brauch der Teig mehr Gluten.

Den Teig teilt man nun in 2 Teile und drückt diese möglichst flach. Der Burger wird dann zuerst fest in Backpapier und dann in Alufolie eingewickelt und kommt dann bei 180°C in den Ofen. Es bietet sich an, die verpackten Burger mehrfach zu wenden (vor allem im Gasofen), da ansonsten das Verbrennen der unteren Seite droht.

Abhängig vom Ofen braucht das Gluten etwa 50 - 60 Minuten, bis es fertig ist. Es ist ratsam, kurz nach Ablauf der Zeit mal einen Blick auf die Burger zu werfen. Je dünner die Burger, um so eher sind sie selbstverständlich durch.

Für die Soße die Knoblauchzehen pürieren, ein paar Spritzer Zitronensaft, den Senf, Salz und Pfeffer dazugeben, mischen und dann die Sojamilch dazugeben. Dann mit dem Pürierstab alles durchmixen und langsam das Öl hineingießen.

Es dauert jetzt einige Zeit, bis die Mayonnaise dann die richtige Konsistenz hat. Für die Soße wird die Mayo schlussendlich mit dem Ketchup vermischt.

Für den Hefeteig die Hefe in einem kleinen Teil des Wassers verrühren und alle Zutaten mischen, zu einem Teig kneten und eine Stunde gehen lassen. Den Teig kneten und für eine weitere Stunde stehen lassen, danach noch mal kneten, ausrollen, belegen und ebenfalls bei 180°C backen.

Die Sojaschnitzel werden in einem Sud aus kochendem Wasser, Sojasoße, Wein und Gemüsebrühe eine halbe Stunde eingeweicht. Danach können sie mit einer Sojamehl-Sojamilch-Mischung und Paniermehl mit Rosmarin und einer Gewürzmischung (nach Wunsch) paniert werden.

Der Räuchertofu wird in Scheiben geschnitten und mit Öl, Sojasoße und Gewürzen angebraten. Die Tomaten, der vegane Käse, die Gürkchen und Zwiebeln werden geschnitten und bereitgelegt.

Jetzt wird aufgetürmt! Als Basis kommt eine Pizza auf einen großen Tortenteller. Darauf kommen in Schichten Burgerpattie, veganer Käse, Räuchertofu, Sojaschnitzel, Soße, veganer Käse, 2. Burgerpattie, veganer Käse, Räuchertofu, Soße, Tomaten, Gürkchen, Salat. Schlussendlich kommt die 2. Pizza umgedreht als Burgerdeckel obendrauf. Garniert werden kann mit Sesamkörnern, Partyhütchen und -schirmchen oder Wunderkerzen.

Natürlich kann der Fantasie freien Lauf gelassen werden und anders gestapelt werden, verschiedene Soßen genutzt, Minibürger als Schicht machen, oder was einem sonst einfällt.

Arbeitszeit: 180 Min.

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