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Liebe geht DOCH durch den Magen: Der ganz und gar simple und schnelle Ego-Kuchen

Archivmeldung vom 29.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Es ist wunderbar, wenn zwei Menschen sich finden, die für einander geschaffen sind und deren Verbindung immer inniger wird. Aber gibt es einen Punkt, ab dem es zu innig wird und man sich selbst verliert? Und – wenn ja – kann man sich vor diesem Schicksal bewahren … am besten mit einem Kuchen?

Die meiste Zeit über ist es ja irgendwie okay. Aber dann wieder kommt einer von diesen Momenten, in denen es zumindest schwierig ist und vielleicht sogar wehtut. Das sind die Augenblicke, in denen Du denkst: Wie machen das andere Menschen? Wir sind doch nicht die einzigen, die eine Fernbeziehung führen. Doch diese Frage verschwindet sehr schnell wieder – unbeantwortet natürlich. Dir ist klar, dass es keine Rolle spielt, was andere Menschen tun oder nicht tun …. die Anderen, das sind eben die Anderen.

Fotos von ihm sind bei Dir in der ganzen Wohnung verteilt. Nicht, dass Du sie wirklich bräuchtest. Du denkst auch so oft genug an ihn. Immer noch. Nach fünf Jahren. Da ist keine Gewöhnung, die sich wie Abnutzung anfühlt und die den Stachel aus der Trennung nimmt, die die Sehnsucht abschwächt, bis sie irgendwann in wohlmeinende Gleichgültigkeit übergeht. Ihr wachst gemeinsam und ihr wachst zusammen. Das ist faszinierend und es ist beängstigend: nachts zur gleichen Zeit aufzuwachen, auch wenn man durch Hunderte von Kilometern getrennt ist, zu wissen, ob der andere Kopfschmerzen hat, wie er sich fühlt, wie es ihm geht. Das ist ein Geschenk. Und Ihr beide wisst, was das heißt: einander unbedingte Freiheit gewähren im Vertrauen auf alles, was Euch verbindet.

Natürlich tut es weh, wenn man so eng miteinander verbunden ist und nicht zusammen sein kann. „Wir arbeiten daran!“ heißt die Standardantwort, wenn man Euch fragt. Und es stimmt, Ihr arbeitet daran. Und bis es soweit ist, hilft nichts anderes, als es einfach auszuhalten.

Du öffnest den Geschirrschrank. Dort ruht die Tasse, die er Dir geschenkt hat. Auf ihr steht geschrieben „Es gibt eine Antwort auf jede Frage: Schokolade“. Wenn es so doch so einfach wäre …

Manchmal ist schon verdammt viel Disziplin gefragt, um nicht den Frust-Fress-Anfällen nachzugeben. Zum Beispiel in diesem Moment. Aber in Deinem Alter kommen Kalorien nicht mehr zu Besuch. Wenn sie erst einmal da sind, dann bleiben sie. Also musst Du Dich am Riemen reißen. Für ihn. Für Dich. Für Euch.

Das ist ein interessanter Gedanke. Tust Du, was immer Du tust, eigentlich noch für Dich oder für ihn – oder für Euch, weil es dasselbe ist? Macht das einen Unterschied? Sollte es einen machen? Eigentlich schon. Auch oder gerade wenn eine Beziehung so intensiv ist wie Eure, dann sollten beide darauf achten, sich nicht zu verlieren.

Gute Überlegung. Aber sie hilft weder gegen Sehnsucht noch gegen Heißhunger auf etwas wirklich Süßes. Es muss nicht Schokolade sein … Ein Kuchen zu Ehren Eurer Beziehung – HA! Reingefallen! - Nein, ein Kuchen nur für Dich. Ein Ego-Kuchen.

Du wirst ihn ganz gewiss nicht selbst backen. Du backst nur einmal im Jahr und zwar am Tag vor seinem Geburtstag: Biskuitteig, den Du mit fetter Buttercreme füllst und mit Früchten und Schokoladenguss überhäufst. Was in Deiner Vorstellung eigentlich immer toll wird. Die Wirklichkeit ist anders – doch Du nennst es „impressionistische Backwaren“ und tust so, als müsste alles so aussehen, wie es dann schließlich aussieht: wie eine Torte aus einem Teilchenbeschleuniger, leicht verweht und etwas schief, marmoriert wie der Saturn. Also ein kosmisches Erlebnis, manchmal eines, dem das erste 's' fehlt. Das tut allerdings dem Geschmack keinen Abbruch.

Egal. - Nein, DEIN Do-it-yourself- und Tu-es-für-Dich-Kuchen soll anders entstehen. Vor allem schnell. Denn Dein Appetit nimmt zu. Außerdem ist es ja nicht so, dass Du Dich selbst nicht genug liebst, um einen halben Tag zu investieren. Im Gegenteil: Du liebst Dich so sehr, dass Du Dir lieber den halben Tag frei nimmst, statt ihn mit Backen zu verbringen.

Da ist – so viel weißt Du, auch wenn Du sonst nicht wirklich die komplette Übersicht über all Deine Vorräte hast – noch eine Dose mit Pfirsichen. Der Plan ist also, eines fertigen Tortenbodens habhaft zu werden, dann vielleicht eine kleine Creme herstellen (oder – noch besser – kaufen), ihn damit bestreichen, Früchte drauf, Glasur – FERTIG!

Natürlich wären frische Pfirsiche netter. Aber auch langsamer. Dies ist ein Notfall. - Ja, Du bist zufrieden mit Dir, so wird’s gemacht. Und morgen geht’s ins Fitness-Studio, um alles wieder abzustrampeln.

HEUTE aber ist Dein Kuchentag. Dein Ego- und Ich-vermisse-ihn-Kuchentag. Deshalb wirst Du auch nicht ganz allein essen. Du wirst eines der vielen Fotos von ihm zu Dir stellen und Du wirst Euch eine Kerze anzünden.
Und wenn Dein Schnell-Kuchen in Ordnung ist, dann wirst Du ihn noch einmal machen, wenn Ihr wieder zusammen seid. In vier Wochen. Wenn vielleicht endlich Sommer sein wird und man frische, fruchtige Dinge erst recht zu schätzen weiß.
Sollte der Kuchen wider Erwarten noch Wünsche übrig lassen, hast Du ja noch vier Wochen Zeit, das Rezept zu überarbeiten ….

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgen hier nun zwei Rezepte, eines davon vegan.

Pfirsich Trifle

Rezept für 6 Portionen
Zutaten

1 Tortenboden
1 Dose/n Pfirsich(e) oder anderes Dosenobst
4 EL Brandy, Sherry, Pfirsichlikör oder ein anderer passender Likör
2 Pck. Puddingpulver, Vanille
1 Liter Milch
2 Becher Schlagsahne

Zubereitung:
Den Boden einer Salatschüssel oder hohen Form dick mit dem Biskuit auslegen. Mit wenig Obstsaft und dem Likör tränken (man kann auch nur Likör nehmen). Den Pudding nach Anleitung kochen, abkühlen lassen und den Biskuit damit dick abdecken. Das Obst darauf schichten und erkalten lassen. Kurz vor dem Servieren mit frisch geschlagener Sahne bedecken und evtl. mit Früchten oder Schokoraspel dekorieren.
Die Schichten bitte nicht zu dünn machen - je nach Schüssel und Gusto kann die Lieblingsschicht am dicksten sein.
Kann sehr gut am Abend vorher vorbereitet werden! Wenn Kinder mitessen kann der Alkohol weggelassen werden oder bei Verwendung von frischen Früchten kann auch süße Limo oder Tonic Water ersatzweise genommen werden.

Arbeitszeit: ca.15 Min.

Kokos - Mango - Pfirsichkuchen

Rezept für 1 Portion
Zutaten

500 g Mehl (Dinkel Type 630)
20 g Hefe
100 g Rohrohrzucker
100 g Margarine
2 Dose/n Kokosmilch
2 Dose/n Mango(s)
2 Dose/n Pfirsich(e)
2 EL Rohrohrzucker
1 TL Mehl (Guarkernmehl)
Fett, pflanzliches, für das Blech

Zubereitung:

250 ml Kokosmilch erwärmen, Hefe mit 1 TL Rohrohrzucker darin auflösen. Das Ganze zum Dinkelmehl geben und zusammen mit der Margarine und dem restlichen Rohrohrzucker  zu einem elastischen Teig kneten. Je nach Konsistenz des Teiges noch mehr lauwarme Kokosmilch oder mehr Mehl hinzufügen. Den Teig zur doppelten Größe aufgehen lassen.

Ein gefettetes Backblech mit dem Hefeteig auslegen. Die Früchte abschütten, in kleine Stücke schneiden und auf dem Hefeteig verteilen. Die restliche Kokosmilch mit dem Guarkernmehl und 2 EL Rohrohrzucker  aufschlagen und auf dem Kuchen verteilen.

Im vorgeheizten Backofen bei 160°C - 180°C ca. 45 Minuten backen.

Arbeitszeit: ca.25 Min.

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