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Waldmeister – der grüne Teufel!

Archivmeldung vom 13.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Blühender Waldmeister/ Quelle: Photocase
Blühender Waldmeister/ Quelle: Photocase

Waldmeister, auch als Maikraut, Waldmännchen, Leberkraut und Herzfreude bekannt ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Maibowle und verleiht ihr den typischen Geschmack. Aber Vorsicht ist geraten, denn höher dosiert kann er Schwindel und Kopfschmerzen verursachen, berichtet die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik aus Aachen.

Wenn der Frühling erwacht und die ersten warmen Sonnenstrahlen in der Nase kitzeln, dann ist es wieder so weit: Die Maibowlen-Zeit ist da. Von Ende April bis Anfang Juni lässt sich der weiß blühende Waldmeister für die Maibowle ernten. Bereits vor 1.000 Jahren entdeckte ein Benediktinermönch den Waldmeister als Aromastoff für Getränke. Im 19. Jahrhundert entstanden unzählige Verse, die den Waldmeister schmeichelten, wie: „Deutscher Waldmeister, du Kraut des Mai, zum Maitrank gieß ich Weine auf, daß deinen Durst befreien des Weines Geister“. Doch woran liegt es, dass manche Menschen nach dem Trinkgenuss von Maibowle an Kopfschmerzen oder sogar Übelkeit leiden? Ist der Waldmeister wirklich so ein Teufelskraut? Verantwortlich für die auftretenden Beschwerden ist der enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Cumarin. Er sorgt nicht nur für das typische Waldmeisteraroma, sondern ist ein Nervengift, das hoch dosiert toxisch wirkt. Cumarin liegt im Waldmeister als Cumaringlykosid vor. Beim Trocknen oder Zerreiben der Pflanzenzellen setzen Enzyme das duftende Cumarin frei. Daher entfaltet sich der Duft besonders gut, wenn man den gesammelten Waldmeister über Nacht welken lässt. Das Kraut findet Anwendung in der Naturmedizin als Mittel zur Beruhigung sowie auch bei Leber-, Gallen- und Herzbeschwerden. Aber nur in hoher Dosis kann der Waldmeister zu Schwindel, Übelkeit sowie Kopfschmerzen führen. Daher sollte bei der Zubereitung von Waldmeisterbowle nicht mehr als fünf Gramm frischer Waldmeister pro Liter Flüssigkeit verwendet werden und die Enden der Stiele nicht in die Bowle kommen, so Vera Rickmann. In der Lebensmittelindustrie ist es heutzutage sogar verboten, Waldmeister als Aromastoff anzuwenden. Wer damit zu Hause Süßspeisen oder Mineralwasser verfeinert, überdosiert Cumarin normalerweise nicht, denn die Menge liegt in einer stark verdünnten Form vor. Doch wer beim Genuss von Maibowle dennoch über die Strenge schlägt, darf den Grund für die Katerstimmung nicht beim Waldmeister suchen und ihn zum Teufel jagen. Denn eine Warnung vor dem Alkohol ist hier sicherlich angebrachter, denn erst die Dosis macht das Gift.

Quelle: Pressemitteilung Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik

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