Mobiler Banking-Trojaner ‚Riltok‘ breitet sich weltweit aus
Archivmeldung vom 25.06.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnalysen der Kaspersky-Forscher zufolge breitet sich der mobile Banking-Trojaner ‚Riltok‘, der es auf das Geld seiner Opfer abgesehen hat, nun international aus [1]. Die mobile Malware wurde erstmals Mitte des Jahres 2018 entdeckt und hatte russische Nutzer im Visier. Nun scheinen die Hintermänner ihren Aktionsradius ausgeweitet zu haben und attackieren User weltweit – derzeit in Frankreich, Italien und Großbritannien. Die Kaspersky-Experten gehen davon aus, dass ,Riltok‘ – weil zuvor erfolgreich – weitere Gebiete erobern könnte, wie beispielsweise Deutschland.
Banking-Trojaner zielen darauf ab, Zugriff auf die Finanzkonten und 
Vermögenswerte der Opfer zu erhalten, indem sie in erster Linie 
Anmeldeinformationen stehlen und Online-Banking-Sitzungen kapern. 
Trojaner tarnen sich häufig als legitime Web-Dienste oder Apps, um den 
Nutzer zur Installation und Eingabe seiner Anmeldeinformationen und 
weiterer sensibler Daten zu verleiten. 
Das Angriffsszenario des Riltok-Trojaners (der Name leitet sich ab von 
„Real Talk“) beginnt gewöhnlich mit einer SMS-Nachricht mit einem Link 
zu einer gefälschten Webseite, die einer beliebten Website für 
kostenlose Kleinanzeigen ähnelt. Darauf wird der Nutzer aufgefordert, 
die angeblich neue Version der mobilen App des Dienstes zu installieren, 
bei der es sich jedoch um die Riltok-Malware handelt. Sobald der 
Trojaner heruntergeladen wurde und die erforderlichen Berechtigungen vom 
Opfer erhalten hat, ernennt sich Riltok selbst zur Standard-App zum 
Empfangen und Anzeigen von SMS. So können die Angreifer alle SMS 
einschließlich der Bestätigungscodes für Bankkartenvorgänge sehen und 
SMS zur Weiterleitung an andere Nummern senden. 
Zu den Hauptfunktionen von Riltok gehören: 
- Diebstahl von Kreditkarteninformationen, indem ein gefälschter  Google Play Store angezeigt wird und das Opfer aufgefordert wird, seine  Zahlungskartendaten einzugeben. Darüber hinaus überprüft die Malware,  dass die angegebenen Details echt sind – beispielsweise die Anzahl der  für die Karte eingegebenen Ziffern; 
 - Diebstahl von Bankkontodaten, indem ein gefälschter Bildschirm der  Banking-App angezeigt oder eine Phishing-Seite im Browser geöffnet wird; 
 -  Ausblenden von Aktivitäten und Einstellungen anderer Apps wie  Sicherheitslösungen oder Einstellungen für die Gerätesicherheit; 
 - Ausblenden von Benachrichtigungen legitimer Banking-Apps. 
 
„Wir haben beobachtet, wie sich Riltok langsam, aber stetig in Russland 
verbreitet hat“, erklärt Tatyana Shishkova, Sicherheitsforscherin bei 
Kaspersky. „Wir erwarten einen Anstieg der Angriffe, da Cyberkriminelle, 
sobald sie eine Malware in Russland erfolgreich testen, ihre Aktivitäten 
auf weitere Länder und Kontinente ausdehnen – in diesem Fall beginnend 
mit Europa. Ein solches Vorgehen haben wir schon oft beobachtet. 
Normalerweise werden solche Bedrohungen dann weltweit verbreitet.“ 
Kaspersky-Empfehlungen, um sich vor Riltok zu schützen 
- Niemals auf verdächtige Links in SMS klicken; 
 - Die Installation von Programmen aus unbekannten Quellen blockieren  und nur Apps aus offiziellen App Stores installieren; 
 - Auf die Berechtigungen achten, die von einer App angefordert werden. Wenn die Berechtigung nicht für die Funktion der App geeignet ist, jedoch aktiviert werden muss, sollte die App nicht verwenden werden.
 - Eine mobile Sicherheitslösung wie Kaspersky Internet Security for  Android verwenden, um sich vor schädlicher Software und deren  Aktionen zu schützen. Kaspersky-Produkte erkennen die Bedrohung als  Trojan-Banker.AndroidOS.Riltok. 
 
Weitere Informationen zum Riltok-Trojaner:
- 
https://securelist.com/mobile-banker-riltok/91374/ 
 - Kaspersky-Analyse zu Riltok: 
https://securelist.com/mobile-banker-riltok/91374/ 
 - Kaspersky Internet Security for Android: 
https://www.kaspersky.de/android-security 
 
Quelle: Kaspersky


        
        
      
      