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England: Pirate-Bay-Sperre löst Protestwelle aus

Archivmeldung vom 03.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo von "The Pirate Bay"
Logo von "The Pirate Bay"

Die Filesharing-Plattform "The Pirate Bay" wird in Großbritannien nur noch wenige Wochen frei im Internet zugänglich sein. Erst am Montag hatte ein britisches Höchstgericht die fünf größten Internet Service Provider (ISP) des Landes dazu angewiesen, die berühmt-berüchtigte Torrent-Webseite wegen Urheberrechtsvergehen zu blockieren. Dem Urteil, das auf Drängen mehrerer Plattenlabels zustande gekommen ist, wird international viel Beachtung geschenkt. Bei nationalen Bürgerrechtsorganisationen hat die umstrittene rechtliche Entscheidung allerdings heftige Potestströme ausgelöst.

"The Pirate Bay zu blockieren, ist sinnlos und gefährlich", bringt Jim Killock, Executive Director der Open Rights Group, die Kritik von Usern und Bürgerrechtlern auf den Punkt. In einem auf der Webseite der Non-Profit-Organisation veröffentlichten Aufruf warnt er vor einer weiteren Beschneidung der Rechte des Einzelnen im Netz: "Dieses Urteil wird die Rufe nach einer breiteren und drastischeren Internetzensur in vielen verschiedenen Bereichen wie etwa Pornografie oder Extremismus anfeuern. Zensur hat aber noch nie den gewünschten Effekt gebracht, sondern nur Kriminelle in Helden verwandelt."

Freude bei der Musikindustrie

Auf Seiten der Content-Industrie sieht man das harte Durchgreifen der britischen Behörden freilich aus einer vollkommen anderen Perspektive. "Wir sind hocherfreut, dass das Höchstgericht mit diesem Urteil ein weiteres klares Signal in Richtung illegaler Webseiten wie The Pirate Bay schickt, dass man sie gänzlich vom Netz nehmen kann", zitiert der Guardian etwa Robert Ashcroft, Geschäftsführer von PRS for Music, einer Lobbying-Gemeinschaft von Musikern, Komponisten und Songwritern.

Zur Untermauerung der eigenen Position hat die Musikindustrie - vertreten durch Plattenfirmen wie Sony, EMI, Warner und Universal Music - vor Gericht auch eindeutige Zahlen vorgelegt. Demnach verursacht die "Piratenbucht" trotz heftiger Gefechte mit der Medienbranche und schwerer Strafen für die Betreiber immer noch beträchtlichen finanziellen Schaden. So sollen alleine im Oktober 2011 an die vier Mio. illegale Kopien von Musik und Filmen über die Webseite heruntergeladen worden sein.

3,7 Mio. User betroffen

"Meiner juristischen Einschätzung nach ermöglichen die Betreiber von The Pirate Bay ihren Usern eindeutig rechtswidrige Kopier- und Kommunikationshandlungen", heißt es in der schriftlichen Urteilsbegründung des zuständigen britischen Richters. Darin festgehalten ist auch, dass Internetprovider wie Sky, Virgin Media, TalkTalk, O2 oder British Telecom mit der Umsetzung der Blockade der Torrent-Webseite beginnen sollen. Diese hat aktuellen comScore-Zahlen zufolge 3,7 Mio. User in Großbritannien.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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