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"Minority Report"-Steuerung wird Realität

Archivmeldung vom 01.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eingabesystem: Hände rocken. Bild: oblong.com
Eingabesystem: Hände rocken. Bild: oblong.com

Die Firma Oblong Industries hat mit "g-speak" ein funktionsfähiges, kommerziell verfügbares Computer-Interface entwickelt, das eine präzise Mensch-Maschine-Interaktion via 3D-Gestensteuerung ermöglicht. John Underkoffler, Chefwissenschaftler bei Oblong, war einst auch als wissenschaftlicher Berater beim Film "Minority Report" tätig, dessen Interface-Vision bis heute für Furore sorgt. Die Grundlagen für die "räumlichen Bedienungsumgebungen" wurden von den Oblong-Gründern schon vor zehn Jahren bei Forschungsarbeiten am MIT gelegt.

"Es handelt sich bei der Gestensteuerung durchaus nicht mehr um Science Fiction. Die Systeme sind heute schon gut brauchbar. Das hängt aber sehr vom Einsatzgebiet ab. Für die Texteingabe wird eine Tastatur immer die effizientere Lösung sein und auch die Maus ist in manchen Fällen schneller als Gestensteuerung", sagt Markus Eisenhauer vom Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnologie gegenüber pressetext.

Einsatzfähig

g-speak ist mittlerweile einsatzfähig. Wird das System in Räumen installiert, überwachen eine Vielzahl von Sensoren jede Bewegung. g-speak erlaubt die Zusammenarbeit mehrerer Personen über mehrere Bildschirme verteilt. Daten von Laptops, Tablets oder Smartphones können auf einer großen Videowand kollaborativ bearbeitet werden. Vor allem wenn große Datenmengen zu verarbeiten sind, spielt das System seine Vorteile aus. Mezzanine, eine Implementierun von g-speak, die für Konferrenzräume optimiert ist, nutzt derzeit zwar noch eine Fernbedienung die den Wii-Accessoires ähnelt, die Steuerung mit den Händen ist aber bereits machbar.

Für Anwendungen, die sehr präzise Steuerung verlangen, sind allerdings noch spezielle Steuerhandschuhe notwendig. Zudem ist die Steuerung per Hand momentan noch zu teuer für den Massenmarkt. Eine existierende Videodemonstration isttrotzdem sehr eindrucksvoll. "Machbar ist Gestensteuerung schon seit zwölf Jahren. Heute ist die Technologie aber wesentlich günstiger. Größere Präzision verursacht aber nach wie vor höhere Kosten", sagt Eisenhauer. Das Interesse am Oblong-System ist trotzdem riesig. Firmen wie Audi, Boeing und General Electric arbeiten bereits mit Oblong zusammen.

Besser als Kinect

Die Gestensteuerung hat vor allem durch Entwicklungen am Computerspielemarkt einen enormen Schub erhalten. "Kommerzielle Systeme wie Kinect erlauben schon einen recht hohen Genauigkeitsgrad und können praktisch beliebig programmiert werden. Das erleichtert auch die Erprobung der Technologie", so der Experte. g-speak ist aber weitaus komplexer als die Microsoft-Steuerung. Die Präzision ist größer, die Möglichkeiten ebenfalls. Die Oblong-Gründer erwarten sich von g-speak nichts Geringeres als eine Revolution in der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine.

Eine Anwendung für Privathaushalte wird aus Kostengründen aber noch mindestens drei Jahre auf sich warten lassen. "Es wird schon in näherer Zukunft Systeme geben, die hauptsächlich auf Gesteneingabe reagieren, allerdings nicht pauschal. Nur wo eine Effizienzsteigerung möglich ist, wird sich das Interface durchsetzen. Im Bereich "Smart Homes" gibt es einige Geräte, auf die das zutrifft", erklärt Eisenhauer.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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