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Xbox One: Ohne Internet nur ein DVD-Player

Archivmeldung vom 08.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Xbox One: Braucht Internet, macht Spieletausch schwer. Bild: xbox.com
Xbox One: Braucht Internet, macht Spieletausch schwer. Bild: xbox.com

Vor der Branchenmesse E3 in der kommenden Woche hat Microsoft nun Details zur Online-Pflicht bei der kommenden Xbox One verraten. Die Konsole braucht alle 24 Stunden Internet-Zugang, damit wirklich ein Spielen möglich ist - sonst ist sie nur noch DVD-Spieler. Damit ist die Xbox One sicher nichts für jedermann. "Es gibt Länder, wo die Breitband-Penetration geringer ist als in den USA oder Westeuropa, und Teile des Markts in diesen Regionen wird die Xbox One nicht ansprechen, aber das nimmt man sichtlich in Kauf", erklärt Ed Barton, Director für Digital Media Strategies bei Strategy Analytics, gegenüber pressetext. Hierzulande könnte es im ländlichen Raum Probleme machen.

Auch dazu, wie man Spiele mit anderen teilen kann und zum Thema Gebrauchtspiele-Weitergabe gibt es nun weitere Details. Letztere wird demnach selbst als Geschenk an Freunde nur möglich sein, wenn der Publisher des Titels das erlaubt. "Im Prinzip verändert das die Natur von Games und Disk-Besitz", meint dazu der Analyst. "Angesichts der Bedeutung des Gebrauchtmarkts und der Flexibilität, die eine Spiele-Disk derzeit bietet, hat das Hardcore-Gamer beunruhigt."

Immer wieder online

Während die Xbox One keinen durchgehenden Online-Zwang haben wird, ist er doch rigoros. Offline-Gaming soll auf der eigenen Konsole für 24 Stunden möglich sein. Nach Ende dieser Frist "können Sie noch Live-TV schauen und Blu-ray- sowie DVD-Filme genießen", heißt es auf der offiziellen Xbox-Website. "Die wertvollsten Kunden haben höchstwahrscheinlich eine Breitband-Verbindung und der Schwerpunkt bei der Xbox One liegt offensichtlich auf dem vernetzen Haushalt", meint dazu Barton. Hier orte Microsoft wohl die größten kommerziellen Chancen. Ein Offlinegehen scheint dabei letztlich nicht wirklich Teil der Xbox-One-Pläne zu sein.

"Weil jeder Xbox-One-Besitzer eine Breitband-Verbindung hat, können Entwickler massive, persistente Online-Welten schaffen, die sich auch weiterentwickeln, wenn Sie nicht spielen", heißt es auf der Website. Für ein optimales Nutzerelebnis wird eine Breitband-Verbindung mit 1,5 Megabit pro Sekunde empfohlen, optional kann dabei auch mobiles Breitband genutzt werden - was freilich gerade in ländlichen Gebieten kaum die empfohlene Geschwindigkeit erreichen dürfte. "Xbox vergisst nicht auf User am Land, es gab eine willentliche Entscheidung, den Fokus auf Regionen mit Breitband in den Haushalten zu legen", glaubt der Analyst.

Gebraucht-Vorstoß

Während man auf eigene Spiele auch auf fremden Konsolen jederzeit zugreifen können soll und ein gemeinsames Nutzen mit bis zu zehn Familienmitgliedern leicht sein soll, wird die Weitergabe von gebrauchten Games schwer. Nur wenn es der Publisher erlaubt, sollen Kunden Spiele bei bestimmten Händler verkaufen oder an Freunde übertragen können. "Xbox und die Publisher müssen aufpassen. Sie mögen das als Chance sehen, den ihnen seit Jahren verhassten Gebraucht-Markt zu schädigen, aber damit wird man auch die Ausgaben für Neuspiele deutlich reduzieren", meint Barton. Denn Gamer geben etwa 70 Prozent der Gebraucht-Erlöse wieder für neue Titel aus.

Beschränkungen beim Gebrauchspiele-Handel könnten dem Analysten zufolge zudem der Todesstoß für unabhängige Händler sein, scheinen aber nicht unbedingt sinnvoll. "Gebrauchtspiele erlauben Leuten mit wenig Geld, mehr zu spielen als sie sonst würden. Den eigenen erreichbaren Markt zu schrumpfen, indem man diesen Leuten die Möglichkeit nimmt, sich mit dem Produkt zu beschäftigen, scheint mir fehlgeleitet", sagt der Analyst. Es bleibe aber abzuwarten, wie die Publisher die Kontrolle, die ihnen die Xbox One verspricht, letztlich nutzen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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