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3D-Fernseher sind Ladenhüter

Archivmeldung vom 16.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
3D-Fernseher: Zweifelhafter Hype als Verlustgeschäft. Bild: samsung.com
3D-Fernseher: Zweifelhafter Hype als Verlustgeschäft. Bild: samsung.com

Ungeachtet des Hypes um 3D-Kinofilme entpuppen sich 3D-fähige TV-Geräte als totale Ladenhüter. Gerade einmal zwei Prozent der in diesem Jahr ausgelieferten Fernsehgeräte sind 3D-fähig. Das entspricht einer Stückzahl von 3,2 Mio. TVs, so die Marktforscher von DisplaySearch. Doch selbst die experimentierfreudigen Early Adopters, die sich einen 3D-Fernseher zulegen, scheinen nicht so recht von der Technologie überzeugt zu sein. Denn viele Käufer verzichten gar auf einen Erwerb der notwendigen Spezialbrille.

"Das ist besonders enttäuschend. Ein guter Wert wäre, wenn pro TV-Gerät zwei 3D-Brillen verkauft würden", kommentiert DisplaySearch-Analyst Paul Gray gegenüber pressetext die neuesten Zahlen. Gray zufolge ist das Verhältnis derzeit sogar weniger als 1:1. Das bedeutet, dass viele Fernsehgeräte ohne dazugehörigen Brillen über den Ladentisch wandern. Angesichts des fehlenden Content-Angebotes ist das aber nicht allzu verwunderlich. Selbst der Kassenschlager Avatar ist bisher auf DVD oder Blu-ray noch nicht in 3D erschienen.

"Der Hollywood-Hype hat die Hersteller auf eine falsche Fährte geführt und ihnen in Wahrheit ein Verlustgeschäft beschert", analysiert Gray. Gerade der US-Markt, von dem sich die Hersteller gute Absätze erwartet haben, zeigte dem 3D-Angebot angesichts überteuerter Preise bisher die kalte Schulter. "Zu glauben, dass das 3D-Erlebnis einer fünf Meter hohen Leinwand ohne weiteres auf einen 100-Zentimeter-Screen im Wohnzimmer übertragbar ist, war kühn. Angesichts des kaum vorhandenen Content-Angebots waren Kunden zudem nicht bereit 500 Dollar extra auszugeben", so Gray.

Mittleres Preissegment vernachlässigt

Dem Analysten zufolge hat die 3D-Strategie in den vergangenen Monaten gerade in den USA zu einer paradoxen Angebotssituation geführt. "Die Kunden konnten im High-end-Bereich zwischen 1.500 und 2.000 Dollar für einen 3D-fähigen Fernseher ausgeben oder ein rudimentär ausgestattetes Gerät um 500 Dollar erwerben. Die mittlere Preisklasse wurde völlig vernachlässigt", erklärt Gray gegenüber pressetext. Viele Kunden verzichteten daher ganz auf die Anschaffung eines neuen Gerätes.

Ungeachtet der schlechten Verkaufszahlen prophezeien Marktbeobachter, dass sich 3D auch im Wohnzimmerbereich mittel- bis langfristig durchsetzen wird. DisplaySearch zufolge wird die Zahl der ausgelieferten Geräte auf rund 90 Mio. Stück im Jahr 2014 anwachsen. "Die Industrie wird an 3D festhalten, zumal die Technologie in der Produktion von Fernsehgeräten kaum ein Kostenfaktor ist. Um 3D auch im Wohnzimmer zum Durchbruch zu verhelfen, muss das Content-Angebot aber um ein Vielfaches besser werden", urteilt Gray.

Gamer haben kein Problem mit 3D-Brillen

3D-Brillen stoßen entgegen der weitläufigen Meinung nicht auf völlige Abneigung. Bisher galt ihre Notwendigkeit zum Konsum dreidimensionaler Inhalte als Hindernis für einen Durchbruch der Technologie auf dem Markt. Überraschend viele Anwender von Videospielen stören die Brillen jedoch nicht, wie die S-3D Gaming Alliance http://www.s3dga.com, ein Konsortium zur Vereinheitlichung von 3D-Standards, aufzeigt. Während sich das Geschäft der Hersteller bisher nur schleppend entwickelte, kann die Industrie daher Hoffnung schöpfen. Die Gamer - nicht Filme - sind die Treiber eines möglichen Booms.

Inhalte Mangelware

Rund 80 Prozent jener Nutzer von Videospielen, die bisher noch keine 3D-Ausrüstung besitzen, sind dazu bereit, mit Brillen zu spielen. Dagegen liegt die Bereitschaft zum Konsum von Fernsehshows bei Gebrauch der Zusatzgeräte mit rund 20 Prozent deutlich niedriger. Nach Angaben von S-3D ist die 3D-Fähigkeit bei der Anschaffung eines Neugeräts für die Hälfte der Gamer, die bereits über einen Fernseher mit HDTV verfügen, sogar wichtig. Offenbar ist der Durchbruch der 3D-Technologie zu einem Massenmarkt bisher vielmehr aufgrund des Mangels an Inhalten als an technischen Hürden gescheitert.

Weltweit werden jüngsten Zahlen der NPD-Marktforscher von DisplaySearch http://www.displaysearch.com zufolge Ende 2010 erst 3,2 Mio. 3D-TVs verkauft sein. Neben bisher kaum verfügbaren Inhalten entscheiden sich viele Verbraucher wegen der nach wie vor hohen Preise gegen die Anschaffung eines entsprechenden Geräts. In den kommenden Jahren orten die Experten aber ein enormes Wachstumspotenzial. Bis 2014 steigt der Absatz den Angaben nach auf über 90 Mio. 3D-fähige Modelle. Ihr Anteil am Flachbild-TV-Markt legt von derzeit zwei auf 41 Prozent zu.

Quelle: pressetext.redaktion Martin Jan Stepanek/ pressetext.redaktion Manuel Haglmüller

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