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Erste BitTorrent-Settop-Box ist gestartet

Archivmeldung vom 17.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
BitTorrent-Box: ein riskanter Kauf. Bild: bittorrentcertifiedbox.com
BitTorrent-Box: ein riskanter Kauf. Bild: bittorrentcertifiedbox.com

Mit der BBK BitTorrent Certified Box ist jetzt die erste Settop-Box erhältlich, die auf das direkte Herunterladen und Teilen von Multimedia-Inhalten per BitTorrent ausgelegt ist. Über HDMI bringt das Android-basierte Gerät Torrent-Inhalte direkt auf den TV-Bildschirm. Zudem unterstützt es Streaming im Heimnetzwerk und mit einer eigenen App auch von Android- und iOS-Geräten, verspricht also ein umfassendes Mediacenter. Zu haben ist die Box für 90 Euro plus Versandkosten, über die Produktseite des weitgehend anonym agierenden Anbieters.

Das Unternehmen, das sich BOL nennt, selbst mahnt in den AGB, sich vor dem Kauf mit der im eigenen Land gültigen Rechtslage über verbotene Produkte vertraut zu machen. Das kommt nicht von ungefähr. "Obwohl die Nutzung von BitTorrent und P2P-Technologien an sich in Deutschland legal ist, ist die enge Verknüpfung zur Mediensuche und zum Medienstreaming riskant", warnt Kalman Graffi, Juniorprofessor am Lehrstuhl für Rechnernetze der Universität Düsseldorf, gegenüber pressetext. Denn das Beziehen und Verteilen von urheberrechtlich geschützten Inhalten über BitTorrent sind in Deutschland bei Strafe verboten.

Nur noch ein Mini-PC

Die Angaben des Anbieters zu technischen Spezifikationen der BitTorrent-Box sind laut Graffi eher dürftig, 512 Megabyte Arbeits- und vier Gigabyte interner Speicher nicht wirklich beeindruckend. "Auf dem kleinen internen Speicher läuft ein Android-Betriebssystem mit BitTorrent-Application, sowie Apps zum Streamen und zur Fernwartung", so der P2P-Experte. Für viel mehr reicht es nicht, zum Speichern von Torrent-Downloads ist ein zusätzlicher externer Speicher unverzichtbar. Interessant ist somit eher, dass das Gerät diverse Inhalte auf den TV-Bildschirm bringen kann - ob nun vom Netzwerkspeicher, einem Android-Tablet oder auch dem iPhone.

"Technisch bietet die BitTorrent-Box keine Neuerung, sondern reiht sich in eine lange Liste von speziellen Kleinst-PCs ein", urteilt daher Graffi. Die Box erinnere in ihrer Spezifikation und den Ausmaßen dabei stark an den Rasberry Pi, der für diverse Spezialanwendungen wie den atlantikquerenden "FishPi" genutzt wird. "Die Einzelkomponenten der BitTorrent-Box lassen sich durch kundige Interessenten einkaufen und selbst installieren, zu einem niedrigeren Preis", ist der Fachmann überzeugt.

Vorsicht ist geboten

Ein Eigenbau ist vielleicht auch sicherer, denn die Produkt-Webseite wirkt nicht übermäßig vertrauenswürdig. "Sie suggeriert zwar, dass die Box von dem Unternehmen BitTorrent zertifiziert ist, in den Detailangaben erfährt man jedoch, dass die Box nur eine von dem Unternehmen BitTorrent zertifizierte Andoid-Anwendung einsetzt", meint Graffi - eine potenzielle Kundentäuschung. Zudem bleibt Anbieter BOL selbst in den AGB anonym, eine Zahlung ist nur per Kreditkarte möglich. "Eine derartig undurchschaubares Geschäft sollte potenzielle Interessenten aufhorchen lassen", warnt der Informatiker.

Nach pressetext-Recherche handelt es sich bei BOL um ein in Gibraltar beheimatetes Unternehmen namens Business Origin Ltd. Es bietet eine Lieferung der BitTorrent Certified Box in 16 west- und mitteleuropäische Länder, darunter Deutschland und Österreich, an. Der eigentliche Hersteller ist nicht klar; das bbk-Logo in Kleinbuchstaben auf dem Gerät deutet auf das russische Unternehmen BBK hin, das auf der CES 2012 gemeinsam mit BitTorrent zertifizierte Produkte speziell für den russischen Markt angekündigt hatte.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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