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US-Militär baut selbstzerstörende Elektronik

Archivmeldung vom 30.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zerfließende Elektronik: Das soll Realität werden. Bild: DARPA
Zerfließende Elektronik: Das soll Realität werden. Bild: DARPA

Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), der Forschungsarm des Pentagons, arbeitet an Elektronik mit Ablaufdatum. Konkret will man im Rahmen des Programms "Vanishing Programmable Resources" (VAPR) Sensoren und andere Geräte entwickeln, die sich unter bestimmten Bedingungen einfach auflösen. Hintergrund dieses Bestrebens ist, dass ausgereifte Elektronik des US-Militärs nach einem Einsatz nicht einfach am Schlachtfeld zurückbleiben soll, wo sie dem Feind für eine etwaige Rückentwicklung in die Hände fallen könnte.

Elektronik in diversen Formen von Funkausrüstung bis hin zu hochentwickelten Sensoren ist aus dem Alltag der US-Streitkräfte nicht mehr wegzudenken und teils einsatzkritisch. Dabei ist gerade militärisches Equipment oft auf Langlebigkeit selbst unter härtesten Bedingungen ausgelegt, was auch seine Nachteile hat. Nach einem Einsatz alle Geräte wieder zu bergen, ist praktisch unmöglich, es bleibt oft funktionsfähige Elektronik auf dem Schlachtfeld zurück. Darin sieht die DARPA eine Gefahr für die technische Überlegenheit des US-Militärs. Denn solche Geräte sind für Feinde potenziell wertvolle Beute, da sie eingehend studiert und rückentwickelt werden können.

VAPR soll Abhilfe schaffen. "DARPA sucht nach einer Möglichkeit, Elektronik zu fertigen, die genau so lange hält wie erforderlich", erklärt Alicia Jackson, Programm-Managerin bei der DARPA. Die Geräte sollen zwar immer noch unter härtesten Bedingungen funktionieren, aber entweder ein vorprogrammiertes Ablaufdatum oder einen Hardware-Killswitch haben. Als Selbstzerstörungs-Auslöser kommen drahtlos übermitteltete Kommandos ebenso in Frage wie eine Reaktion auf bestimmte Umweltbedingungen wie die Temperatur. Jedenfalls soll sich die Elektronik möglichst komplett zersetzen, zumindest aber so weit, dass sie für Finder allenfalls noch Schrottwert hat.

Auflösen in Wasser

Dass selbstzerstörende Elektronik prinzipiell möglich ist, hat die DARPA bereits im Vorjahr anhand von Prototypen gezeigt, die aus Silizium, Magnesium und Seide bestehen. Wie ein Demo-Video zeigt, löst sich diese Elektronik nach dem Befeuchten mit Wassertropfen auf. Dabei standen aber medizinische Anwendungen im Vordergrund, beispielsweise als implantierbares Bakterizid, das im Körper harmlos zerfällt.

"Jetzt wollen wir eine revolutionäre neue Form der Elektronik für eine Vielzahl an Systemen entwickeln, deren Zerfall nicht von Eintauchen in Wasser abhängig ist", betont Jackson. Wie genau das erreicht werden kann, ist aber noch offen. Aktuell sondiert die DARPA vor, um interdisziplinäre Forscherteams zu finden, die sich für eine Arbeit am VAPR-Programm interessieren und gute Ideen beispielsweise im Bereich Materialforschung mitbringen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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