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Wegwerf-Handynummern für mehr Privatsphäre

Archivmeldung vom 07.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
SIM-Karte: App lockert Fesseln. Bild: pixelio.de, Klaus Stricker
SIM-Karte: App lockert Fesseln. Bild: pixelio.de, Klaus Stricker

Das US-Start-up "Burner" ermöglicht seinen Kunden mittels einer App für einen begrenzten Zeitraum die Verwendung einer Einweg-Telefonnummer. So können User mit ihrem eigenen Handy aktiv und passiv Telefongespräche führen, ohne dass das Gegenüber die tatsächliche Nummer ihres Anschlusses in Erfahrung bringen kann, wie die New York Times berichtet. Das Angebot umfasst auch Textnachrichten via SMS. Derzeit funktioniert die Software nur in Nordamerika, eine Ausweitung nach Europa ist in Planung. Ein Missbrauch für kriminelle Machenschaften ist ausgeschlossen.

"Durch Mobiltelefone sind Menschen über ihre Nummern eindeutig identifizierbar geworden. Durch die heute mögliche maschinelle Verknüpfung von Daten können beispielsweise über die Handynummer Nutzerprofile und andere Informationen mit Personen verbunden werden. Wegwerfnummern erlauben es, wie bei E-Mails, für einzelne Anlässe eine Kontaktmöglichkeit zu schaffen, bei der sich die Nutzer nicht um eine Verseuchung kümmern müssen", sagt Datenschutz-Experte Georg Markus Kainz gegenüber pressetext. Das könne für den Schutz der Privatsphäre durchaus nützlich sein. "Ob die zuständige Behörde das in Österreich erlauben würde, ist nicht sicher", so Kainz.

Burner ist derzeit ausschließlich für iOS erhältlich. Für 1,99 Dollar erhalten Kunden die Software und eine Punkte-Gutschrift, die 20 Gesprächsminuten oder 60 SMS entspricht. Weiteres Guthaben kann direkt in der App gekauft werden. Die Abrechnung erfolgt über iTunes, je nach Mobiltelefontarif können aber zusätzliche Kosten entstehen, da Gespräche und Textnachrichten weiterhin über das Netz des jeweiligen Betreibers abgewickelt werden. Die Wegwerf-Nummern sind mit einem Ablaufdatum versehen. Wenn das Kontingent aufgebraucht oder die Gültigkeitsdauer abgelaufen ist, wird die Nummer gelöscht.

User können eine Nummer über den "Burn"-Knopf auch jederzeit manuell löschen, dann verfällt allerdings das noch verfügbare Guthaben. Eine Verlängerung der Frist für eine Nummer ist ebenfalls möglich. Laut Burner-Webseite dauert die Erstellung eines Accounts lediglich 30 Sekunden, ein Kunde kann auch mehrere Nummern gleichzeitig verwenden. Anrufe und SMS werden nach Auswahl der zu verwendenden Burner-Nummer in der App initiiert. Burner schaltet sich dann als Brückenkopf zwischen seine Kunden und deren Gesprächspartner. User können ihre normale Nummer ganz normal weiterverwenden.

User nicht anonym

Die echte Nummer ist für die kontaktierten Personen nicht ersichtlich und laut Burner nur "sehr schwer zurückzuverfolgen". Nach dem Löschen der Nummer werden sämtliche Spuren des letzten Nutzers aus den Metadaten gelöscht. Die Betreiber von Burner legen jedoch Wert darauf, dass ihr Angebot keine anonyme Kommunikation erlaubt. Die Firma archiviert Nutzerdaten, die etwa auf Anfrage der Polizei herausgegeben werden. Zudem ist die Wegwerf-Nummer über den Netzbetreiber an den Standard-Anschluss der Kunden gekoppelt.

Burner verschleiert also lediglich die normale Nummer vor den Gesprächspartnern. Als Einsatzmöglichkeiten für den Service listen die Macher der App verschiedene Szenarien auf. Dazu gehören Situationen, in denen User ihre Nummer ins Netz stellen müssen, etwa für Geschäfte bei eBay, Wohnungsvermietungen oder Jobsuchen. Auch wenn Nutzer unbekannten Anrufern auf den Grund gehen wollen oder Ermittlungen beziehungsweise Recherchen anstellen, soll das Angebot nützlich sein. Auch für die Vereinbarung eines Rendezvous mit einer Person, die man noch nicht kennt, wird der Einsatz empfohlen.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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