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Impotent durch Computer- und Videospiele? – Das steckt wirklich hinter „Game ED“

Archivmeldung vom 11.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein junger Mann in Saft und Kraft – doch das Verderben rückt unaufhaltsam näher: Gelegentliche Erektionsstörungen, die noch keinen Anlass zur Besorgnis geben, verdichten sich allmählich zu einem chronischen Krankheitsbild. Dann die erschütternde Diagnose: Der Patient leidet an Game Erectile Dysfunction, kurz Game ED, im Fachdeutschen spielbedingte erektile Dysfunktion genannt.

„Diese Form der Impotenz ist richtig heimtückisch und kommt schleichend“, erläutert Florian Brich, Publishing Director der Konsolenmagazine bei Computec Media. Für die Betroffenen und ihre unmittelbare Umgebung bricht meist eine Welt zusammen.

Bevor Politiker mit Hang zu Betroffenheitsaktionismus ein weiteres von digitalen Spielen verursachtes Gefahrenfeld wittern, hier die gute Nachricht: Die mit Game ED infizierten Männer „können“ schon noch, zumindest im biologischen Sinne. Ihre Impotenz bezieht sich ausschließlich auf Computer- und Videospiele. Sie sind nicht mehr fähig, den Joystick oder das Gamepad lustvoll in die Hand zu nehmen. Namentlich benannt hat dieses Problem Koji Aizawa vom japanischen Spielemagazin Famitsu in einem Gastbeitrag für das britische Magazin Edge. Kein Zufall, denn die Trends des Konsolenspielemarkts starten zumeist im Land der aufgehenden Sonne. Aizawa, einst ein passionierter Spieler, schildert sein bereits seit einiger Zeit andauerndes Unvermögen, sich mit den neuesten Spieleerscheinungen auseinanderzusetzen. Die aufgeregte Spannung beim Öffnen der Verpackung aus früheren Zeiten ist einer schleppenden Freudlosigkeit gewichen. Den Grund dafür sieht der Experte in den immer gleichen Spielprinzipien und den unzähligen Fortsetzungen, die frische Ideen vermissen lassen.

Längst macht sich dieser Trend, wenn er auch nicht immer so genannt wird, auch außerhalb Japans bemerkbar. Ganz offen spricht zum Beispiel der „Vater des Videospiels“ und Atari-Mitbegründer Nolan Bushnell darüber. Im Interview mit Spiegel Online prangert er den Fließbandcharakter der neuen Spiele an. Bei größeren Spielefirmen zu arbeiten sei wie bei General Motors in der Fertigung zu malochen. Pikanterweise sieht das ausgerechnet der Chef des Branchenführers Electronic Arts, John Riccitiello, ganz genauso. Es würden zu viele Spiele produziert und die meisten seien nur der Abklatsch ihres Vorgängers.

Hinter vorgehaltener Hand ist Game ED auch in Deutschland ein Thema. Verschämt „Spielmüdigkeit“ genannt, ist dieses Problem in vielen Spielerforen Diskussionsgegenstand. Verzeinzelt wird ernsthaft darüber nachgedacht, das Hobby an den Nagel zu hängen. Doch so weit sollte man es nicht kommen lassen, findet Florian Brich von Computec Media. Gerade aus Japan, das derzeit am meisten mit Game ED zu kämpfen hat, kämen auch die ersten Impulse zu einer Gegenbewegung: Frische, unverbrauchte Ideen entfachen eine ganz neue Spiellust. Bestes Beispiel dafür ist Nintendo, das mit seiner Wii den Heimkonsolenmarkt dominiert. Im vergangenen Dezember gingen laut Branchendienst Enterbrain 774.000 Wii-Geräte über den Ladentisch. „Durch die intuitive, bewegungsorientierte Steuerung vertreibt Wii jede Spielmüdigkeit und macht sogar Nichtspielern Lust, teilzunehmen“, so Brich. Die Wii animiert zur Bewegung – und räumt auch mit dem Vorurteil des einsamen Videospielers auf: Am meisten Spaß macht die Wii in der Gruppe. Erektionsstörungen sind damit kein Thema mehr.

Quelle: Computec Media AG


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