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Gaming-Interface bietet Blinden echtes Rennfeeling

Archivmeldung vom 08.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Brian A. Smith, columbia.edu
Bild: Brian A. Smith, columbia.edu

Wissenschaftler der Columbia University haben ein System entwickelt, mit dem sehbehinderte Menschen Computer- und Videospiele in derselben Qualität und Geschwindigkeit spielen können wie nicht beeinträchtigte Nutzer. Das "Racing Auditory Display" (RAD) besteht aus einem audiobasierten Interface, das sich leicht in existierende Spiele integrieren lässt. Betroffene können somit komplexe und herausfordernde 3D-Grafiken wahrnehmen. Der erste Prototyp wurde bereits ausgiebig mit einem Rennspiel getestet, Versionen für andere Spielarten sind in Planung.

Für schnelle Rundenzeiten

"Das RAD ist das erste System, das es blinden und sehbeeinträchtigten Menschen erlaubt, ein echtes Autorennspiel mit voller 3D-Grafikpracht, realistischer Fahrzeugphysik, schwierigen Rennstrecken und einem herkömmlichen PlayStation-4-Controller zu spielen", zitiert "EurekAlert!" Brian A. Smith, PhD-Student und Projektleiter am Computer Graphics and User Interfaces Lab der Columbia University. Mit "echtem Autorennspiel" sei gemeint, dass es sich um keine abgespeckte, vereinfachte Version handelt, die zum Beispiel extra verlangsamt werden muss, um auch blinden Spielern ein rechtzeitiges Manövrieren zu ermöglichen.

"Die Herausforderung für uns bestand vor allem darin, dass Spieler mit Sehbehinderung ausreichend Informationen zum Spielgeschehen erhalten, um dasselbe mitreißende Spielerlebnis und dieselben Kontrollmöglichkeiten zu haben wie nicht beeinträchtige Menschen", erläutert Smith. Dass damit in der Praxis tatsächlich auch die gleiche Spielqualität erreicht werden kann, hätten erste Tests gezeigt. "Mit RAD konnten beeinträchtigte Leute bei unseren Tests gleich schnelle Rundenzeiten erreichen wie die, die sehr gut sehen können", so der Forscher.

Audiogesteuerte Navigation

Technologisch gesehen ist das RAD eine Kombination aus einem audiogesteuerten Navigations- und einem Fahrassistenzsystem. Wichtig ist, dass dabei Daten in Form von Klängen dargestellt werden. Hierfür haben Smith und sein Team einen speziellen Sound-Slider entwickelt, der den Spielern ein realistisches Gefühl von Fahrzeuggeschwindigkeit und Fahrlinie auf der virtuellen Rennstrecke vermittelt. Der zweite Teil besteht aus einem Anzeigesystem für Kurven, das auch Blinde rechtzeitig vor der nächsten Kehre warnt.

"Diese beiden Systeme ergänzen sich gegenseitig und helfen den Spielern, ein Gefühl für die Fahrtgeschwindigkeit, die Fahrtrichtung, die Lenkung, das Streckenlayout, das Bremstiming und die allgemeine Position des Autos auf der Rennstrecke zu bekommen", fasst Smith zusammen. Bis zur Marktreife soll das RAD aber noch einige wichtige Verbesserungen erhalten. "Wir wollen noch mehr Rennspielelemente wie gegnerische Autos einbauen und hoffen, dass wir dieses Interface in Zukunft auch bei anderen Spielegenres wie etwa Adventures, Rollenspielen oder Ego-Shootern einsetzen können", so der Computerwissenschaftler.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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