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Angelina: Künstliche Intelligenz gestaltet Videospiel

Archivmeldung vom 10.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Space Station Invaders:
Space Station Invaders:

Der Computerwissenschaftler Michael Cook vom Imperial College London arbeitet an einer künstlichen Intelligenz (KI), die eigene Videospiele entwirft. Der "Angelina" getaufte Algorithmus kann aktuell einfache 2D-Jump-and-Runs erstellen und versucht dabei, menschliches Spielerverhalten zu emulieren. Jochen Kranzer, Projektleiter für Serious Games bei ovos media, sieht im pressetext-Interview darin keine Alternative für menschliche Kreativität im Game-Design.

Das prozedurale Erstellen von Levels nach bestimmten Grundvorgaben ist längst Teil vieler Spiele. So war etwa für die Ausgestaltung der einzelnen Dungeon-Ebenen im 1996 erschienen Action-Rollenspiel "Diablo" ein Generator verantwortlich. Angelina geht jedoch einen Schritt weiter und übernimmt auch die Kontrolle über wesentliche Elemente des Gameplays.

Sie arbeitet dafür nach einem Verfahren, das der Erfinder "Cooperative Co-Evolution" genannt hat. Dabei splittet sie das Spiel in seine verschiedenen Aspekte auf. Darunter fallen Elemente wie die Gegner, das Gegnerverhalten, ihre Platzierung oder das Vorkommen bestimmter Powerups, die für den Spielfortschritt essenziell sind.

Schließlich kombiniert sie diese Elemente und versucht zu errechnen, auf welchem Wege die beste Spielbarkeit entsteht, indem sie menschliches Spielerverhalten emuliert. Aus den verschiedenen Levelentwürfen werden die jeweils besten mehrfach miteinander ergänzt, sodass nach durchschnittlich 400 "Evolutionsschritten" das Level fertig ist. Das aktuelle Vorzeigegame der KI ist "Space Station Invaders", in dem der Spieler einen Forscher auf einer von Aliens überfallenen Raumstation verkörpert und zu seinem Terminal finden muss.

Keine Alternative zu menschlicher Kreativität

Cook denkt, dass sich Designer von einfachen Spielen für Smartphones in Zukunft nur noch auf wenige Arbeitsschritte beschränken und das Gros des Aufwands automatisch abwickeln lassen können. Er hält es für möglich, auf Basis einer ausgereiften KI einfache und vollwertige Spiele-Apps in nur einem halben Tag herstellen zu können.

"Davor fürchte ich mich ein wenig", meint Kranzer im Gespräch mit pressetext. "Es gibt bereits sehr viele, schnell produzierte Games von fragwürdiger Qualität in den App-Stores." Er wünscht sich auch im Bereich der Unterhaltungssoftware für mobile Endgeräte wieder mehr Originalität. "Ich denke, dass eine künstliche Intelligenz niemals mit der menschlichen Kreativität konkurrieren kann."

Potenzial als reines Hilfsmittel

Der Fachmann sieht Erfindungen wie Angelina auch nicht als logischen Nachfolger der zahlreichen erhältlichen Baukästen, die das Kreieren einfach gehaltener Games im Drag-and-Drop-Verfahren ermöglichen. Denn diese, so Kranzer, sind im Wesentlichen ein Hilfsmittel für Game Designer, um ihre eigenen Ideen leichter umsetzen zu können.

Mehr Unterstützung vom digitalen Gehirn befürwortet er jedoch im Bereich der Hilfsmittel zur Spielerstellung. "Es wäre schön, dafür effizientere Tools zu haben, die dem Leveldesigner beispielsweise bei alltäglichen Aufgaben helfen und Landschaften präzise vortexturieren", so der Experte abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Pichler

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