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RWE und Vattenfall fürchten Aus für Pumpspeicher-Kraftwerke

Archivmeldung vom 10.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Grafik: Universität Duisburg-Essen
Grafik: Universität Duisburg-Essen

Die Energieversorger RWE und Vattenfall schließen die Stilllegung ihrer großen Pumpspeicher-Kraftwerke nicht aus, falls das Bundeskabinett die Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWK-Gesetz) wie geplant am Mittwoch kommender Woche beschließt. Das erklärten die Unternehmen der "Welt". Nach einer beihilferechtlichen Einigung mit der EU-Kommission plant die Bundesregierung laut Referentenentwurf, nur noch energieintensiven Unternehmen den ermäßigten Satz der KWK-Umlage zu gewähren.

Pumpspeicher-Kraftwerke gehören dann nicht mehr zum privilegierten Kreis. Mit der KWK-Umlage subventionieren Stromverbraucher die besonders effiziente Produktion von Strom und Wärme in Kraftwerken. Nach Berechnungen des Energiekonzerns RWE, die der Zeitung vorliegen, würde sich die KWK-Umlage rückwirkend ab dem 1. Januar 2016 "drastisch erhöhen – etwa um den Faktor acht bis zehn".

Für ein Pumpspeicher-Kraftwerk mit einer Leistung von 1.000 Megawatt und einer jährlichen Speicherarbeit von 1.400 Gigawattstunden würde dies zu Mehrkosten von sechs Millionen Euro pro Jahr führen, heißt es bei RWE: "Weitere für die Energiewende essenzielle Zukunftstechnologien wie Batteriespeicher, Power-to-Gas-, Power-to-Heat- und Power-to-Liquid-Anlagen wären ebenfalls betroffen."

Bereits heute operierten viele Pumpspeicher-Kraftwerke am Rande ihrer Wirtschaftlichkeit, erklärte das Unternehmen: "Weitere Belastungen können die Anlagen nicht stemmen." Durch die Umsetzung des Referentenentwurfs in der bisherigen Form würde "der Weiterbetrieb der Anlagen unmöglich gemacht". Ähnlich äußert sich der Energiekonzern Vattenfall, der bei Goldisthal in Thüringen das größte deutsche Pumpspeicher-Kraftwerk betreibt.

Der Konzern rechne für alle seine Speicher mit einer zusätzlichen Belastung in Höhe von 120 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. "Vor dem Hintergrund der ohnehin sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage, in der sich die Pumpspeicher aufgrund regulatorischer und marktspezifischer Rahmenbedingungen bereits! seit Ja hren befinden, reden wir jetzt über das Ende der Pumpspeicher in Deutschland", warnte Tuomo Hatakka, Geschäftsführer der Vattenfall GmbH.

"Das ist nicht gut für die Energiewende." Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte auf Nachfrage, dass die Ressortabstimmungen zum Gesetzentwurf noch nicht abgeschlossen seien und man sich deshalb noch nicht zu Details äußern könne. Die mehr als 30 Pumpspeicher an Talsperren und Stauseen in Deutschland gelten als bislang einzige Möglichkeit, Elektrizität in großem Umfang über längere Zeiträume zu speichern.

Bei niedrigen Strompreisen wird Elektrizität dazu genutzt, Wasser in ein hochgelegenes Speicherbecken zu pumpen. Bei Stromknappheit und gestiegenen Strompreisen wird das Wasser wieder zu Tal gelassen, wobei Turbinen zur Stromproduktion angetrieben werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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