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Immer mehr ältere Arbeitslose sind auf Hartz IV angewiesen

Archivmeldung vom 30.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Zahl der erwerbslosen Hartz-IV-Empfänger, die über 55 Jahre alt sind, ist nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Waren im Jahr 2010 noch knapp 257.000 Personen in dieser Altersgruppe auf staatliche Grundsicherung angewiesen, so sind es im vergangenen Jahr fast 318.000 gewesen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 24 Prozent.

Das Blatt beruft sich auf eine aktuelle Datenübersicht der Bundesagentur für Arbeit (BA), die von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann abgefragt worden war. Demnach hat sich dieser Trend auch im direkten Vorjahresvergleich fortgesetzt. So ist die Zahl der arbeitslosen Hartz-IV-Bezieher über 55 seit dem Februar 2014 um 10.252 auf 331.709 im vergangenen Monat gestiegen. Gemessen an allen Arbeitslosen über 55 Jahre, darunter auch jenen, die Arbeitslosengeld I erhalten, sind die von Hartz IV Betroffenen mit 54,4 Prozent inzwischen sogar in der Mehrheit. Vor fünf Jahren lag ihr Anteil noch bei 48,3 Prozent.

"Weder bei den Arbeitgebern hat ein Umdenken stattgefunden, auch Älteren verstärkt eine Chance zu geben, noch bei der Bundesregierung, die die Beschäftigungssituation von Älteren schön redet", kritisierte die Linken-Politikerin Zimmermann. Anstatt die Förderpolitik der Jobcenter verstärkt auf diese Gruppe auszurichten und dafür mehr Geld zur Verfügung zu stellen, würden sie aufs Abstellgleich geschoben, so die Linken-Politikerin weiter.

BA spart halbe Milliarde Euro bei Langzeitarbeitslosen

Die Job-Center der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben 2014 eine halbe Milliarde Euro, die eigentlich für Qualifizierungen und andere Fördermaßnahmen von Langzeitarbeitslosen vorgesehen war, zur Deckung ihrer Verwaltungskosten verwendet. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der "Rheinischen Post" vorliegt.

Von den 3,1 Milliarden Euro, die im "Eingliederungstitel" der Bundesagentur für Wiedereingliederungsmaßnahmen bereitstanden, wurden 2014 demnach 522 Millionen Euro oder fast 15 Prozent in die Verwaltungsbudgets der Job-Center umgeschichtet.

"Das ist ein neuer Negativrekord", kritisierte Grünen-Politikerin Brigitte Pothmer. Tariflohnerhöhungen, steigende IT- und Heizkosten führten in den Job-Centern zu steigenden Verwaltungskosten. Das dafür vorgesehene Budget wurde in den vergangenen Jahren jedoch eingefroren. Die Job-Center griffen deshalb zunehmend auf den Eingliederungstitel zurück. Das ist ihnen erlaubt, weil Verwaltungs- und Eingliederungstitel gegenseitig deckungsfähig sind. "Die Chancen der Arbeitslosen auf eine Förderung sind 2014 nochmals gesunken, das zeigen auch die geringen Aktivierungsquoten", sagte Pothmer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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