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Wissenschaftler fordern Warnsystem vor nahenden Himmelskörpern

Archivmeldung vom 15.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Screenshot aus dem Youtube Video "Lake Chebarkul #RussianMeteor #Meteor point of impact"
Screenshot aus dem Youtube Video "Lake Chebarkul #RussianMeteor #Meteor point of impact"

Die Himmelskörper, die am Freitag im Ural, im russischen Wolga-Gebiet und ebenso in Kasachstan niedergingen, waren Bruchstücke eines in der Atmosphäre explodierten Meteoriten. Nach neusten Angaben wurden dadurch über 700 Menschen, darunter mindestens 159 Kinder, verletzt. Nach den Schätzungen der Russischen Akademie der Wissenschaften maß er mehrere Meter im Durchmesser, seine Masse betrug etwa 10 Tonnen und er raste mit einer Geschwindigkeit von 15-20 Kilometern pro Sekunde auf die Erde zu. In den dichten Schichten der Atmosphäre zerbrach er in kleine Fragmente, was geholfen habe, Opfer und starke Zerstörungen zu vermeiden, vermuten die Wissenschaftler.

Natalia Kowalenko berichtet für Radio "Stimme Russlands" weiter: "Augenzeugen erzählten, anfangs sei ein helles Licht aufgeflammt, dann habe es eine Explosion gegeben und im Himmel sei ein leuchtender Ball aufgetaucht, der eine breite weiße Spur hinterließ. Die Druckwelle zerschlug die Fensterscheiben an vielen Gebäuden. Meteoriten-Splitter trafen das Zementwerk in Tscheljabinsk, wobei teilweise eine Mauer und das Dach zerstört wurden. Auch Hochspannungsleitungen wurden beschädigt. Mehr als 500 Personen wandten sich mit Schnittwunden und Prellungen um Hilfe an die medizinischen Einrichtungen.

Wäre der Meteorit fester oder größer gewesen, hätte es viel mehr Opfer und Zerstörungen geben können. Man habe einfach Glück gehabt, meint Dmitri Wibe, Chef der Abteilung für Physik und Evolution der Sterne am Institut für Astronomie der Russischen Akademie der Wissenschaften.

„Das Sonnensystem ist voller Materie. Außer den Planeten existieren hier ebenfalls bedeutend kleinere Körper, deren Ausmaße hunderte Kilometer oder auch nur wenige Meter betragen. Natürlich kollidieren diese Körper ab und zu miteinander oder mit den Planeten, darunter mit der Erde. Tritt ein solcher Körper in die Erdatmosphäre ein, so ist seine Geschwindigkeit sehr hoch. Sie misst Dutzende Kilometer pro Sekunde. Bei der Abbremsung in der Erdatmosphäre erhitzt er sich stark, beginnt zu verdampfen und setzt sehr viel Energie frei. Ist ein solcher Körper nicht groß, so kann er vollständig zerfallen, und das sieht von der Erde aus wie eine Explosion. Jene Fragmente, die die Erdatmosphäre durchdringen, gehen nieder, und in diesem Augenblick beginnt man, sie als Meteoriten zu bezeichnen.“

Die Menschheit habe es noch nicht gelernt, das Niedergehen von Meteoriten auf die Erdoberfläche zu verhindern. In verschiedenen Ländern, darunter in Russland, würden Systeme zur Beobachtung der Bahnen von Himmelskörpern existieren, doch sie seien bisher ungenügend entwickelt, sagte Oleg Malkow, Abteilungsleiter am Institut für Astronomie der Russischen Akademie der Wissenschaften.

„Das ist ein recht ernsthaftes Thema, mit dem man sich auf höchster Ebene befassen muss. Bei den Vereinten Nationen existiert eine Arbeitsgruppe zu dieser Problematik, bereits seit etwa fünf Jahren. In den USA werden spezielle Teleskope für solche Patrouillen-Beobachtungen gebaut. Mich verwundert, dass uns die amerikanischen Kollegen nicht gewarnt haben. Aber ich vermute, dass auch sie ihn übersehen haben. Eben weil der Asteroid, und das ist meine erste Vermutung, von Seiten der Sonne her kam, und das ist für uns vorerst noch eine tote Zone. Hier sind viel kostspieligere Instrumente erforderlich, die man im All stationieren muss, um die Umgebung der Sonne aus Gebieten zu beobachten, die von der Erde aus nicht einzusehen sind.“

Um ein System zur Warnung und zur Verhinderung einer gefährlichen Annäherung von Körpern außerplanetarischen Ursprungs an die Erde aufzubauen, müssen die führenden Länder ihre Anstrengungen vereinen. Die Ereignisse im Ural würden die Aktualität dieser russischen Initiative bekräftigen, erklärte am Freitag der Vizepremier der Russischen Föderation Dmitri Rogosin.

Nach den jüngsten Meldungen des Einsatzstabes fiel der Meteorit in einen See, etwa 1 Kilometer von der Stadt Tschebarkul entfernt, die sich im Gebiet Tscheljabinsk befindet. Gegenwärtig sind vor Ort, wo Fragmente des Himmelskörpers niedergingen, 20.000 Angehörige von Rettungsmannschaften im Einsatz. Sie fixieren die zugefügten Beschädigungen und suchen nach Fragmenten des Meteoriten, die für die Wissenschaftler von unschätzbarem Wert sind."

Zum Abschluss des Berichts bedankte sich Radio "Stimme Russlands"  bei seinen Hörern, die ihre Anteilnahme bekundet haben. Wie beispielsweise bei Familie Scherer aus Berlin und bei Herrn Olaf Matz aus Erkner.

Quelle: Text Natalia Kowalenko - „Stimme Russlands"

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